Dienstag, 28. Februar 2012

Ziemlich Beste Freunde (Kino)



Der französische Film beginnt ganz eigenartig mit einer wilden Verfolgungsjagd auf den Straßen von Paris. Fast schon könnte man denken man sei im falschen Film. Doch dann sieht man die Insassen. Zwei Männer. Der eine schwarz – der andere weiß. Der eine aus der Vorstadt – der andere behindert. Es ist ihre Geschichte.


Der querschnittsgelähmte Phillippe ist reich, gebildet und besitzt ein riesiges Anwesen mitten in Paris. Er sucht einen Pfleger. Dies ist der Moment in dem er Driss begegnet welcher seinerseits eigentlich nur eine Absage für sein Arbeitslosengeld kassieren will. Doch irgendwie ist er auch sonst ganz anders als die anderen Bewerber. Während die restlichen Kandidaten mit Anzug und Krawatte auftreten, erscheint er in Kapuzenpulli und Jogginghose inklusive dreckiger Sportschuhe. Phillippe scheint ihn interessant zu finden und engagiert ihn im Zuge einer Art Wette. Er gibt seinem neuen Pfleger zwei Wochen Zeit sich zu beweisen.


Das Einzige das der erst kürzlich aus dem Gefängnis entlassene Driss in seiner Bewerbung stehen hat ist das Wort „pragmatisch“ und so läuft auch der gesamte Film ab. Während andere Pfleger den behinderten Phillippe stets schonten nimmt ihn Driss regelmäßig auf den Arm. Ein Lacher folgt dem Nächsten und über die gesamte Dauer des Films bleibt er au einem sehr hohen Niveau.


Ziemlich beste Freunde überzeugt durch eine herzliche Geschichte und tolle Charaktere. Die Schauspieler liefern allesamt großartige Arbeit und weil ich sie alle nicht kannte wirkte alles noch authentischer. Dabei ist der Film nicht immer nur zum Lachen. Viel mehr bietet er eine perfekte Symbiose aus Drama und Komödie die man so erst selten gesehen hat. Denn im Vergleich zu den meisten Hollywood Produktionen ist der Humor nicht peinlich oder hohl. Er lebt von den Dialogen und den Situationen in die die Figuren geraten. Dass der Film dabei noch auf einer wahren Begebenheit basiert lässt einen noch tiefer ins Geschehen eintauchen.


Ziemlich beste Freunde behandelt eine wunderbare Freundschaft zwischen zwei Menschen die unterschiedlicher eigentlich nicht sein könnten und ich würde ihn mir sofort wieder anschauen. Für mich der beste Kinofilm den ich seit Inception gesehen habe.


-euer Genesis

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