Montag, 30. November 2015

Die Tribute von Panem - Mockingjay Part 2 3D (Kino)





Panem liegt im Staub des Krieges. Nach den folgenreichen Ereignissen bei den letzten Hunger Spielen und die daraus resultierenden Aktionen der Rebellen, beginnt die Herrschaft des Kapitols zu zerbröckeln. Zusammen mit einigen alten Bekannten und anderen neuen Gefährten macht sich Katniss als Spotttölpel und Gesucht der Revolution auf zum Schlachtfeld. Dort findet sich nicht immer das, was sie sich erhofft hat. Die Schlacht fordert viele Opfer und spätestens jetzt erkennt die junge Revolutionärin, dass man Freund und Feind nicht immer so leicht unterscheiden kann.

Der finale Teil der Panem-Trilogie kann sich wirklich sehen lassen. Optisch und atmosphärisch gelingt Mockingjay Teil 2, ein furioses Finale zu setzen, das aber niemals den Fokus auf die Handlung verliert. Lediglich die eigentlich nicht vorhandenen 3D-Effekte zeichneten mir erneut ein Fragezeichen auf den Kopf. Natürlich weiß ich, dass es bei 3D heutzutage weniger um den Effekt, als mehr und die Mehreinnahmen geht. Trotzdem wäre es schön gewesen hier mal nicht enttäuscht zu werden.


Fazit: Nun. Was kann man abschließend zum Film und zur Serie allgemein sagen. Fans des Franchises werden den Abschluss garantiert schon gesehen haben. Ansonsten lohnt es sich ein Kinobesuch auf alle Fälle. Insgesamt muss ich zugeben, dass mich die Tribute von Panem an vielen Stellen positiv beeindruckt und überrascht hat. Entgegen der voreingenommenen Meinung, die Reihe sei nur eine weitere Jugendbuchreihe mit all ihren klischeehaften Charakteren und Handlungen, präsentierte sie sich als ernsthafte Geschichte mit facettenreichen Charakteren. Hier wurde der Zuschauer nicht immer an der Hand genommen. Oftmals wurden Handlungsstränge und Zusammenhänge nur angedeutet. Die Tribute von Panem verlangte ein aufmerksames Publikum und überraschte durch einige nette Twists. Zwar ist und bleibt die Reihe ihren Ursprüngen als Jugendliteratur treu, profiliert sich jedoch gegenüber ihren Genrekollegen durch erwachsene Darstellungen und schaffte es den meisten Klischees erfolgreich aus dem Weg zu gehen. Wer Katniss' Revolution bisher verpasst hat, sollte spätestens jetzt unbedingt einen Blick darauf werfen.

-euer Genesis

Samstag, 21. November 2015

The Witcher 3 (PS4)




So treffen wir also endlich aufeinander weißer Wolf, sagte ich innerlich zu mir selbst, als ich die Packung des Spiels öffnete. Und sogleich wurde ich durch einige nette Beigaben und eine Dankeskarte seitens der Entwickler begrüßt. Leider ist der dritte Teil der Fantasy-Reihe der erste Part, welchen ich spielen durfte. Ich sage hier leider, weil ich nach diesem Abenteuer liebend gerne auch die ersten beiden Spiele gezockt hätte. Doch zurück zu Geralts drittem Abenteuer.

Die Story selbst und die meisten Qualitäten sollten jedem halbwegs informierten und interessierten Gamer bekannt sein. In der Welt des Hexers treiben grauenvolle Geschöpfe ihr Unwesen. Um diese Kreaturen zu erledigen werden die eben genannten Hexer angeheuert. Doch seit dem erstmaligen Erscheinen dieser Wesen ist viel Zeit ins Land gegangen und die Schulen der Hexer verschwanden nach und nach. Mittlerweile gibt es nur noch wenige die diesen Beruf ausüben. Geralt sieht es zumindest positiv: Immer genügend Arbeit.

Schon der Beginn der Story ist wesentlich gemächlicher inszeniert, als etwa der Einstieg in die Welt von Dragon Age 3. Natürlich gibt es auch hier Action, aber im Zentrum erzählt The Witcher 3 die Geschichte einiger wenigen Charaktere und Geralts Suche nach seiner Ziehtochter Ciri. Nebenbei werden dann doch einige weitreichende Entscheidungen getroffen, welche aber sehr dezent inszeniert wurden. Somit wirkt the Witcher 3 stets glaubhaft. Man ist sofort von den einzelnen Charakteren überzeugt und hinterfragt an keiner Stelle: „Warum muss diese wichtige Entscheidung denn nun genau mein Hauptcharakter treffen?“ Etwas das in Dragon Age Inquisition leider etwas vernachlässigt wurde. Oftmals stößt Geralt an seine Grenzen und muss andere Wege gehen um auf seiner Reise zu bestehen. Er benutzt Magie, besticht Leute, oder erledigt unangenehme Aufträge um an sein Ziel zu kommen. Dabei trifft er auf jede Menge interessanter Personen. Überall, selbst in den lächerlichsten Nebenaufgaben, lauern Geschichten und Details, die das Rollenspiel klar von den meisten seiner Mitbewerber abheben kann. Hier geht es nicht immer vorrangig darum, was man nach dieser Aufgabe erhält? Nein. Nicht die Anzahl der EXP, nicht das neue Schwert stehen hier im Vordergrund. Stets ertappte ich mich dabei in belanglosen Sidequests fern ab der Hauptstory ab zu schweifen, nur um zu erfahren, wie die einzelnen Geschichten ausgehen. Dabei ist es oftmals dem Spieler selbst überlassen wie diese Aufgaben enden.

Ganz besonders zu loben ist auch das knackige Kampfsystem, welches eine optimale Balance aus Fähigkeitenverteilung, Ausrüstung und Spielergeschick in sich bündelt. Denn egal wie mächtig die aktuelle Hexerausrüstung auch sein mag, selbst gleichrangige Gegner können zur Gefahr werden, sollte man unachtsam sein. Ganz besonders knifflig sind die hochrangingen Monsterjagden. Einziger Kritikpunkt am Kampfsystem ist eigentlich nur die Tatsache, dass sich die Kämpfe nach einiger Zeit alle relativ gleich spielen und die einzelnen Fähigkeiten zu wenig variieren, weshalb man nach wenigen Stunden seinen festen Kampfstil gefunden hat, welchen man dann normalerweise über die restliche Spieldauer bei behält. In Skyrim konnte man zB jederzeit seinen Spielstil anpassen und von einem Draufgänger für den nächsten Auftrag zum Schleicher oder zum Bogenschützen werden.

Audiovisuell gesehen ist the Witcher 3 aber ohne Zweifel ein Brett. Tolle Grafik, eine wunderschöne, lebendige und ebenso faszinierende Welt ergänzt von einem grandiosen Soundtrack und wahnsinnig viel zu entdecken. Zudem ist die deutsche Lokalisierung sehr gelungen. Mittlerweile wurden auch kleinere technische Probleme behoben, welche bei mir zum Glück sowieso beinahe gänzlich ausblieben. Ich bemerkte nur nervende Ladezeiten während des Spazierens durch Novigrad, nachdem meine Konsole über eine Stunde aktiv war. Ansonsten lief meine Version einwandfrei.


Fazit: The Witcher 3 ist ein Traum von einem Rollenspiel. Es lebt vor allem von seinen unzähligen kleinen Geschichten, die jede noch so belanglose Aufgabe zur besten Unterhaltung emporheben. Belustigende Nebenaufgaben ergänzen einige denkwürdige Szenen der Geschichte. Sieht man über die mangelnde Abwechslung im ansonsten fabelhaften Kampfsystem und die kleineren technischen Mängel hinweg, ist man bereit in eine faszinierende Welt voller Leben ein zu tauchen. The Witcher 3 ist nichts anderes als höchste Rollenspielreferenz. Wenn auch nicht in allen Teilbereichen. Für mich ein Meisterwerk der polnischen Jungs von CD Projekt RED. Danke für dieses Hammergame!

-euer Genesis

PS: Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten DLC und natürlich ganz besonders auf Cyberpunk!