Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
Ja. Die Rede ist natürlich von „dem einen Ring“ und den
Herrn der Ringe. Vor zehn Jahren entfachte Regisseur Peter Jackson nach der
Vorlage von J.R.R. Tolkien im Kino ein gewaltiges und preisgekröntes Epos, das
noch heute den Thron der Fantasyfilme inne hält. Die Trilogie gehört zu den
erfolgreichsten und mit den meist ausgezeichnetsten Filmen aller Zeiten. 2012
versucht Jackson mit der Vorgeschichte „Der Hobbit“ an diesen gewaltigen Erfolg
an zu knüpfen. Gelingt ihm dies? Oder wird die Geschichte die 1937 als
Kinderbuch geschrieben wurde ein ähnliches Debakel wie der erste Teil der neuen
Star Wars Trilogie?
Eine unerwartete Reise
Wir befinden uns kurz vor den Ereignissen die in dem Herrn
der Ringe Trilogie behandelt werden. Der junge Hobbit Frodo weiß noch nichts
von seinem Schicksal. Sein Onkel Bilbo Beutlin hat hingegen schon ein Abenteuer
erlebt. Und in seinen alten Tagen beginnt er dieses Abenteuer nieder zu
schreiben.
Vor über 60 Jahren war Bilbo selbst noch ein junger
Halbling. Er lebt se3in friedliches Leben im Auenland. Eine grüne Landschaft
mit fruchtbarer Erde. Eines Tages bekommt er Besuch von einem groß gewachsenen
Mann in grauem Gewand. Kenner wissen natürlich sofort: Das kann nur Gandalf
sein. Noch sagt er nicht was er mit dem kleinen Hobbit vorhat. Doch schon
einige Tage nach seinem Besuch findet sich eine ganze Truppe Zwerge in Bilbos
kleinem Haus ein. Ohne jede Vorwarnung plündern sie förmlich seine Essensvorräte
und veranstalten ein munteres Fest. Dann schlägt die Stimmung um. Gandalf weiht
ihn in seine Pläne ein. Die 13 Zwerge, angeführt vom rechtmäßigen Thronerben
Thorin Eichenschild, wollen zum Berg Erebor. Jener einsamer Berg der vor Jahren
die Heimat der Zwerge war. Jetzt herrscht dort ein fürchterlicher Drache,
dessen Feuer alles verschlingt. Ziel dieser Expedition ist es, das
Schuppenwesen zu vertreiben und die Heimat wieder zu erlangen. Doch das können
die Zwerge nicht ohne einen leichtfüßigen Mitstreiter. Hier kommt Bilbo ins
Spiel. Erst sträubt er sich. Doch schon bald soll der Abenteuergeist in ihm
erwachen und die Reise seines Lebens beginnt.
Natürlich wird der Weg zum Erebor alles andere als einfach.
Trolle, Orks, Finsternis. An vielen Punkten droht das Abenteuer zu scheitern
und mehr als einmal muss Bilbo über sich hinaus wachsen. Die Truppe zieht über
schmale Bergpfade, weite Landschaften und tiefe Wälder. Stats ihr Ziel vor
Augen. Doch neben all dem droht etwas anderes, etwas Düstereres die Welt in
ihren Bann zu ziehen. Noch weiß Gandalf nicht, dass dies später zu den
Ereignissen in der Herr der Ringe Trilogie führen wird. Und ein episches
Abenteuer wartet bereits.
Was ist neu? Was ist anders?
Natürlich drängt sich die Frage auf in wie weit sich der
Hobbit und die Herr der Ringe Filme ähneln. Nun. Diese Frage ist nicht ganz
einfach zu erklären. Eine unerwartete Reise basiert eigentlich auf einem
Kinderbuch. Deshalb ist die allgemeine Stimmung im Film oft auch eine ganz
andere als in der ursprünglichen Trilogie. Hier ist vieles noch etwas lockerer
und es gibt einige lustige Szenen. Auch wenn einige etwas deplatziert und
albern wirken stört das im Film nicht großartig. Nicht-Genrefans freuen sich
vielleicht über etwas Auflockerung. Die neue Technik mit 48 Bildern pro Sekunde
hat sich für mich nicht großartig bemerkbar gemacht. Die Bilder wirken
insgesamt etwas detaillierter und in hektischen Situationen verschwimmt das
Bild weniger. Der 3D Effekt war in Ordnung, aber haut niemanden um.
Die Inszenierung an sich ist natürlich nicht ganz so episch
und brachial wie in Jacksons erster Trilogie. Das ist jedoch ganz einfach auf
die Vorlage zurück zu führen. Trotzdem gibt’s reichlich Action und Dramatik.
Vor allem in den Erzählungen vergangener Tage wird nicht mit epischen Momenten
gespart. Ansonsten kann man dem Hobbit eigentlich nichts vorwerfen. Peter
Jackson hat es wieder einmal geschafft die atemberaubende Atmosphäre von
Mittelerde perfekt ein zu fangen und eine wunderbare und mitreißende Geschichte
zu erzählen. Eine der besten Szenen war natürlich das Aufeinandertreffen von
Bilbo und Gollum. Genial! So vergehen die fast drei Stunden wie im Flug. Zurück
bleibt der beste Fantasy Film seit „Die Rückkehr des Königs“
Fazit: Peter Jackson ist gelungen woran Star Wars
gescheitert ist. Ein Sequel, das von Anfang an überzeigt und Lust auf mehr
macht. Eine unerwartete Reise führte mich erneut in die fantastische Welt von
Mittelerde. Kein anderer Film vermag es so hervorragend die reale Welt aus zu
blenden und in ein anderes Reich ein zu tauchen. Hier stimmte fast alles.
Lediglich einige alberne Szenen störten mich ein wenig. Ansonsten kann ich den
Film nicht nur Genrefans empfehlen, sondern eigentlich allen Leuten die in eine
andere, eine ferne Welt reisen möchten. Mittelerde wartet mit all seinen
Facetten und tiefgründigen Geschichten. Ich wäre sogar noch eine weitere Stunde
sitzen geblieben und kann den nächsten Teil eigentlich schon gar nicht mehr
erwarten. Der Hobbit – Eine unerwartete Reise ist für mich der beste Film im
Fantasygenre seit zehn Jahren. Und die Macher von Kollegen wie Narnia und Co
werden es sich jetzt bestimmt zweimal überlegen ob sie in den nächsten Jahren
weitere Ableger ins Kino bringen, oder erst einmal abwarten. Denn gegen J.R.R
Tolkiens Meisterwerk, ausgeführt durch Regisseur Peter Jackson, haben diese
Filme jetzt schon verloren.
In diesem Sinne: Geht ins Kino wenn ihr ihn noch nicht
gesehen habt und freut euch an der dichten Atmosphäre. Jetzt stört eigentlich
nur noch, dass der zweite Teil ein ganzes Jahr entfernt liegt.
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