Donnerstag, 20. Dezember 2012

Playstation All-Stars Battle Royale (PS3)

Sony lässt seine Recken im Kampfturnier aufeinander los. Kann das gut gehen? Und wie schlägt sich der Brawler im direkten Vergleich zum Vorbild und Konkurrent Super Smash Bros.?

Ich freue mich über eure Kommentare :)




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Auf Helghan herrscht Krieg. Schüsse fallen, überall Explosionen. Plötzlich zerschneidet eine brennende Klinge die Luft. Der grimmige Kampfgrieche Kratos schnetzelt sich durch seine Feinde. Doch diese geben nicht so schnell bei. Blitzschnell kontert Cyber-Ninja Raiden die stählernen Hiebe seines Gegners mit seinem Katana. Doch keine Zeit um aus zu ruhen. Augenblicke später schnappt sich die fette Prinzessin einen Raketenwerfer und befördert die Widersacher in einem Feuerball über das Schlachtfeld. Doch alle drei haben ihre Rechnung ohne den kleinen Sackboy gemacht. Urplötzlich und ohne Vorwarnung verwandeln sich Kratos, Raiden und die fette Prinzessin in Preisblasen. Ohne zu zögern befördert der Sackling sie durch eine einfache Berührung ins virtuelle Nirvana. Alltag bei den All-Stars.


Das ganze erinnert nicht nur irgendwie, sondern sogar sehr stark an Nintendo’s Super Smash Bros. Und ehrlich gesagt spielt es sich auch ähnlich. Doch es gibt auch einige essentielle Unterschiede.


Erst einmal zum Hauptmenü. Zur Verfügung stehen typische Spielmodi wie Arcade, Training oder Versus-Modus. Auch ein Online-Part ist natürlich mit dabei. Im Arcade-Modus stürzt sich ein Spieler in die Geschichte eines Helden die sporadisch durch einige Artworks erzählt wird. Eine zusammenhängende Geschichte gibt es leider nicht. Genrestandard eben. Doch das wichtigste an einem Beat’em up sind natürlich die Kämpfe selbst.


Hat man sich erst einmal für einen der 20 Kämpfer entschieden – zu Verfügung stehen unter anderem Kratos, Raiden, Fat Princess, Sackboy, Dante, Big Daddy, Nathan Drake oder Sir Daniel aus Medieval – wählt man noch eine der 14 Stages die alle an bekannten Playstation-Spielen angelehnt sind. Der Kampf kann beginnen. Ähnlich wie bei Super Smash Bros. sind bis zu vier Spieler gleichzeitig im Getümmel. Gesprungen wird mit X. Viereck, Dreieck und Kreis entfachen zusammen mit einer Richtungstaste jeweils unterschiedliche Angriffe. Das kennt man bereits von SSB. Auch Gegenstände erscheinen regelmäßig. Blocken, Greifen und Ausweichen funktionieren natürlich auch bei den Allstars.


Die Stages sind alle sehr unterschiedlich und verändern sich mit der Zeit. Per Cross-Play sind auch Matches gegen PSVita-Spieler möglich!



Doch jetzt zum ersten großen Unterschied: Anders als bei Nintendo’s Klopperei gibt es bei Sony tatsächlich fixe Kombos die man sich einprägen kann. Wie in einem richtigen Beat’em up eben. Der zweite große Unterschied ist die Art Kämpfe zu gewinnen. Während man bei Smash Bros eine Prozentanzeige in die Höhe treibt um seinen Widersacher von der Kante zu stoßen füllt man in Playstation All-Stars Battle Royale (Ja ich weiß, der Name ist bekloppt ;)) seine eigene AP-Anzeige mit Angriffen. Je länger das Kombo, desto mehr AP gibt’s als Belohnung. Ist die Leiste gefüllt steht ein Super-Angriff mit R2 zur Verfügung der dem Gegner sein Leben kostet. Füllt man die Leiste hingegen weiter verbessert sich der Move sogar noch. Level 2 oder 3 Angriffe sind noch um einiges mächtiger. Vor allem die letzte Stufe bringt einen oder mehrere sichere Kills. Nach dem Kampf erhält man Erfahrungspunkte und levelt somit seinen Lieblingscharakter. Dies schaltet zusätzliche Kostüme, Intros, Outros, Hintergründe oder Symbole frei. Insgesamt funktioniert das Kampfsystem sehr gut und wird Beat’em Up Veteranen durch die Kombos wahrscheinlich eher zufriedenstellen als SSB.


Die Grafik ist an sich durchaus gelungen. Dennoch gibt’s von meiner Seite einige Einwände. Überall im Spiel gibt es unschöne Kleinigkeiten zu beobachten. Auch manche Figuren wirken. Naja ich sag jetzt mal hässlich. Zumindest im direkten Vergleich zur Vorlage. So sehen Kratos oder Nathan Drake bei weitem nicht so fantastisch aus wie in ihren eigenen Spielen. Figuren die aus älteren Spielen kommen, wie Sir Daniel aus Medievil sehen wiederum sehr gut aus. Die Animationen sind auch alle gelungen. Trotzdem sind sie nicht so detailliert und schön an zu sehen wie die aus SSBB. Manche Bewegungen wirkten teilweise abgehakt oder aufgesetzt. Auch das ganze Menü wirkt im Vergleich zu Nintendo lieblos und zusammengeschustert.

Zum Sound gibt’ hingegen nicht viel zu sagen. In den Stages erklingen die Melodien aus den Spielen und alle Charaktere haben Originalsprecher. Das einzige das vielleicht etwas seltsam wirkt, ist die Tatsache, dass manche Figuren deutsch, andere japanisch oder englisch reden. Im Endeffekt stört das aber nicht großartig.


Little Big Planet und Buzz auf einer Stage. Während das Chaos herrscht stellt der Moderator Fragen zu verschiedenen Spielen. Bei richtiger Antwort gibt's Belohnungen.



Der direkte Vergleich: PSASBR vs SSBB


Eine direkte Gegenüberstellung ist natürlich naheliegend. Wie schneidet Sony nun gegenüber Nintendo ab?


Grafik: Natürlich ist die Grafik, rein objektiv gesehen, bei Sony besser. Andererseits wirkt Smash Bros wesentlich homogener und wie aus einem Guss. Das fehlt bei den All-Stars leider etwas. Unentschieden.

Sound: Beide Spiele haben tolle Sounds, originale Sprecher und Soundtracks. Doch allein durch den gigantischen Umfang von über 200 Songs bei Super Smash Bros liegt Nintendo hier ganz klar vor. 1 Punkt für Nintendo.

Charakter und Stageauswahl: Sony schickt 20 Kämpfer in die virtuelle Arena. Nintendo hält mit gut doppelt so vielen dagegen. Auch bei der Auswahl an sich wirkt Brawl viel homogener. Die Kämpfer passen einfach besser zueinander. Es kommt eben  immer noch komisch vor, wenn der ultrabrutale Kratos, der eigentlich Blutfontänen entfacht, auf den kleinen Sackboy eindrischt. Auch wurden bei Sony viele Figuren vergessen die die Playstation so groß gemacht haben. Crash Bandicoot, Spyro oder Final Fantasy. Aber das kann natürlich auch bei den Lizenzen liegen. Beide Spiele sind keine Paradebeispiele für Balancing. Aber bei SSBB gibt es keinen Charakter der wirklich unterlegen oder übermächtig wäre. Spätestens mit Items und verrückten Stages, von denen es bei Nintendo auch viel mehr gibt, kann sich die Situation schnell ändern. Gegen Kratos ist als Sackboy zB kein Kraut gewachsen. Man muss sich als Kriegsgott schon verflucht dämlich anstellen um zu verlieren. Ganz klarer Punkt für Nintendo.

Kampfsystem: Beide Systeme haben ihre Vorteile. Sony punktet mit vorgefertigten Kombos und mehrerer Spezialattacken. Nintendo mit Mindgames und einer höheres Geschwindigkeit. Jedes Spiel wird seine Liebhaber finden. Doch ich muss sagen, dass ich immer noch Nintendo bevorzuge. Eigentlich aus ganz banalen Gründen. Bei Sony kann man zB keine Items im Sprung aufnehmen oder werfen. Auch das Greifen eines Feindes funktioniert nicht immer optimal. Als Dauerspieler kann man sich bei Brawl viel tiefer hineinfuchsen als bei den Allstars. Deshalb Punkt für Nintendo.

Einzelspieler: Tja. Bei Sony bekommt man Genrestandardkost serviert. Arcade-Modus, Training, keine richtige Story, etc. Nintendo hat sich da wesentlich mehr bemüht. Ist der Stoy-Modus jetzt auch nicht „wirklich“ innovativ, so bietet er zumindest eine einigermaßen spannende Handlung und Abwechslung. Auch nebenbei gibt’s durch Missionen oder Minigames bei Nintendo einfach mehr. Ein weiterer Punkt für die Smash Bros.

Multiplayer: Offline unterscheiden sich die Modi kam. Wer hingegen gerne Online sielt hat bei Sony die besseren Karten. Die Wii ist eben einfach keine Online-Konsole. Punkt für Sony.


Endstand: 5:2 für Nintendo.



Fazit: Sony All-Stars Battle Royale ist ein tolles Spiel. Keine Frage. Doch im direkten Vergleich zur Konkurrenz von Nintendo verliert der Brawler eindeutig. Weniger Umfang, weniger Charme und eindeutige Balancingprobleme. Die Entwickler haben viel richtig, aber auch einiges falsch gemacht. Es ist erfreulich zu sehen, dass das Spiel trotz des eindeutigen Vergleichs dennoch viele eigene Ideen einbaut. Wie das Hybrid Kampfsystem aus Brawler und klassischem Beat’em up. Alteingesessene Fans von Super Smash Bros, wie ich werden auf jeden Fall ihren Spaß mit dem Spiel haben. Aber zur echten Alternative wird es dadurch noch lange nicht. Für PS3-Spieler die schon immer einen Party-Brawler haben wollten ist Sonys Geplänkel trotzdem eine gute Sache.

Jetzt heißt es weiterentwickeln! Wollen die Jungs von Superbot wirklich mit Smash Bros mithalten müssen sie sich so schnell wie möglich Verbesserungen für einen potentiellen Nachfolger überlegen. Denn spätestens wenn das nächste Super Smash Bros auf der Wii-U und dem 3DS erscheint sieht Sonys Prügelorgie schnell richtig alt aus. Sollten sie es hingegen wirklich schaffen ein anständiges Balancing und mehr Charaktere ein zu bauen, könnte wirklich was daraus werden! Ich würde mich auf jeden Fall darüber freuen.


In diesem Sinne: Viel Spaß beim Kloppen
-euer Genesis

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