Mittwoch, 12. Dezember 2012

Assassin's Creed III (PS3)

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Im Herbst 2007 erschuf Publisher Ubisoft mit dem ersten Teil von Assassin’s Creed ein völlig neues Franchise. Mit Erfolg. Die Kritiken waren allesamt recht gut und somit war der Weg zur Serie geebnet. An mir ging der Titel größtenteils vorbei. Einfach aus dem Grund, weil ich noch nicht im Besitz einer PS3 war.

Zwei Jahre später. Nun war nicht mehr Altair, sondern der Italiener Ezio Auditore da Firenze, im Italien der Renaissance, die Hauptfigur des Spiels. Die Kritiker überhäuften den Titel mit Loorbeeren und auch ich sollte einige Monate später in den Genuss dieses fantastischen Videospiels kommen. Es folgten Jahr für Jahr die zwei weiteren Teile der Ezio-Trilogie. Insgesamt boten diese nur wenig neues und bei Revelations hatte ich fast schon mein Sättigungsgefühl erreicht. Ein kurzer Moment der Enttäuschung machte sich breit.

Nun lag es an Assassin’s Creed 3 wieder zur alten Höhe der Serie zurück zu kehren. Doch schafft Ubisoft das? Und beendet der dritte Teil die Saga um Templer, Assassinen und den ewigen Konflikt zwischen gut und böse?

Der Wald ist äußerst atmosphärisch und macht auch optisch was her


Requiescat in Pace


Die Entwickler beerdigen den in Ehren ergrauten, und von mir sehr lieb gewonnenen, Ezio Auditore. Ein neuer Held mit neuem Setting muss her! Und auch die Geschichte um Desmond geht weiter. Wieder steigt er in den Animus und beginnt sein nunmehr fünftes Abenteuer.


Wir befinden uns mitten im London des 18. Jahrhunderts. In einer Oper ist es als Haytham Kenway unsere Aufgabe eine Zielperson zu eliminieren. Als echter Profiattentäter klettere ich natürlich ungesehen über die Wände und hinter der Bühne vorbei an mein Ziel. Haytham tötet den Mann und nimmt sein merkwürdiges Amulett an sich. Nun beginnt seine Reise in die Kolonien nach Amerika. Haytham ist nicht der finale Hauptheld von AC 3. Nein. Erst dessen Sohn soll diesen Titel tragen. Doch bis dahin vergehen schon einige Stunden. Nach diverser kleiner Zeitsprünge ist es dann endlich soweit. Man schlüpft in die virtuelle Haut des Halb Brite, Halb-Indianers Ratohnhakéton oder später: Connor Kenway.



 
Ein neues Zeitalter


In jungen Jahren lernt man die typischen Spielelemente von Assassin’s Creed kennen, welche Serienveteranen schon verinnerlicht haben. Doch neben viel Altbekannten kommen auch sehr viele neue Dinge hinzu. Connor kann, anders als sein Vater und seine Ahnen, über Bäume klettern. Auch Tiere kann man jagen. Und neue Waffen wie Bogen, Tomahawk oder Wurfpfeil sind natürlich auch mit dabei. Schon nach kurzer Zeit zeichnet sich eine spannende Geschichte ab. Die Briten bedrohen die Existenz der naturverbundenen Ureinwohner und Connor macht es sich zur Aufgabe die Eindringlinge zu vertreiben.


Assassins Creed 3 lässt sich sehr viel Zeit seine Figuren einzuführen und nach einem langen Training verschlägt es den Halb-Indianer schließlich nach Boston und New York. Die Story ist sehr vielschichtig und versteht es wie gewohnt sehr viele geschichtliche Persönlichkeiten, Orte und Geschehnisse, perfekt mit ein zu beziehen. So nimmt man unter anderem an der Schlacht von Lexington oder sogar der berühmten Boston Tea Party teil. Alles Ereignisse die schlussendlich zum Unabhängigkeitskrieg der USA führten. Dabei steht Connor zwar auf der Seite der Patrioten, dies bedeutet jedoch nicht, dass das Spiel sehr patriotisch und Amerika-verherrlichend ist wie andere Titel. Allgemein ist es den Entwicklern diesmal richtig gut gelungen nicht alles schwarz und weiß darzustellen. Selbst die Templer wirken in einigen Momenten nicht eindeutig „böse“.


Die Geschichte wird über weite Strecken ziemlich spannend erzählt. Und nach der Story-Enttäuschung von Revelations befindet sie sich wieder auf dem Niveau von AC2. Vor allem am Schluss gewinnt sie mächtig an Fahrt und einige Wendungen zauberten einen überraschten Ausdruck auf mein Gesicht. Auch Desmond bekommt endlich einen würdigen Anteil am Spiel. So steuert man ihn durch einige Missionen der Neuzeit und erlebt den Konflikt mit seinem Vater aus erster Hand.

Das Klettern in den Bäumen funktioniert ziemlich gut und wirkt nicht aufgesetzt. Auch wenn man manchmal etwas eingeschränkt ist.

Eine lebendige Welt


Eins ist klar: Die Reihe lebte schon immer von ihrer fantastischen und sehr gut dargestellten Welt. Das soll diesmal nicht anders sein. Die zwei Städte New York und Boston strotzen nur so von Leben. Auch wenn hier natürlich, die von mir so geliebten alten Bauwerke (Basilica San Marco, Haggia Sofia, etc.), auf der Strecke bleiben. Dafür gibt es das sogenannte Grenzland. Ein riesiges Wald- und Wiesengebiet mit jeder Menge Jagdbeute und Nebenbeschäftigungen.


Nicht ganz neu ist die Davenport-Siedlung. Wie schon Monteriggioni in AC2 stellt diese Siedlung eine Art "Heimbasis" dar. Zu Beginn des Spiels gibt es hier noch nicht viel. Lediglich ein altes Landhaus und jede Menge Wald. Doch dies sollte man schnell ändern. Hier wird es zu Connors Aufgabe eine Infrastruktur zu erschaffen. Immer wieder trifft man in den beiden Städten auf spezielle Personen die nach einer kleinen Mission in die Siedlung ziehen. So "sammelt" man verschiedenste Handwerker und erledigt auch weiterhin Aufträge für sie um ihnen zu helfen ihr Heim zu verbessern. Schlussendlich erhält man somit eine lebendige und äußerst ansehnliche Gemeinde aus interessanten Charakteren mit eigenen Geschichten die man gern mal im Vorbeigehen aufschnappt. Hier hat man tatsächlich das Gefühl mit echten Menschen zusammen zu leben. Toll!


Die Grafik basiert noch immer auf der alten Engine, hat sich aber trotzdem sichtlich verbessert. Die Weitsicht ist super, die Wettereffekte und vor allem das Spiel mit dem Licht sind sehr gut gelungen. Die Animationen sind wie gewohnt sehr gut und dank komplett neuer Bewegungen wirkt Connor auch nicht wie ein „neuer Ezio“. Eigentlich gibt’s nicht viel zu meckern. Lediglich hässliche Schattenwerfung und so manche matschige Texturen sind mir negativ aufgefallen. Und auch die Umgebung braucht zumindest bei einer Schnellreise oft viel zu lange um sich auf zu bauen.



Fluch der Karibik und die alte Meute


Schon im Vorfeld sorgten die pompös anmutenden Seeschlachten für Aufsehen. Etwa in der Mitte des Spiels erhält Connor das Kommando über die Aquila. Ein altes, aber immer noch beeindruckendes Schiff das sich mit ein bisschen Kleingeld auch ordentlich aufrüsten lässt.


In den Missionen selbst ist Geschick gefragt. Man dirigiert durch enge Buchten, weicht heranfliegenden Kanonengeschossen aus und bonbardiert feindliche Schiffe mit unterschiedlichenWaffen. Vorallem der Seegang und die Steuerung ist den Entwicklern hervorragend gelungen. Un es hat mich wirklich umgehauen als die erste Riesenwelle auf stürmischer See drohte mein Schiff zu versenken.


Natürlich sind auch wieder die altbekannten Assassinen-Rekruten mit von der Partie. Doch diesmal werden die nicht mit gesichtslose Klon-Figuren besetzt. Vielmehr ist jeder Rekrut einzigartig und hat eine eigenen Geschichte. Bevor sie sich dem Spieler jedoch anschließen müssen erst die jeweiligen Bezirke der Städte befreit werden.
Die Seekämpfe gehören zum Beeindruckendsten das Assassin's Creed 3 zu bieten hat.


Das alte Spielgefühl?


Jein würde ich meinen. Assassin’s Creed 3 ist ein waschechtes Assassin’s Creed. Das steht fest. Doch schon vom ersten Moment an wirkt das Spiel auch gleichzeitig völlig neu und anders. Und das ist auch gut so! Angefangen von der Architektur, über die Sprache, bis hin zur Musik bietet der dritte Teil nun endlich mal wieder etwas Neues und frisches. Zudem ist es den Entwicklern gelungen das Volk der Indianer realistisch zu zeigen. Also nicht als Kriegsschreie brüllendes Volk, sondern als Opfer der Kolonialisierung.

Die neuen Spielelemente fügen sich allesamt hervorragend in den Spielfluss ein und unterstützen die Glaubwürdigkeit der tollen Welt. Die lebhafte Siedlung, die beeindruckenden Seekämpfe und das neue Kampfsystem. Auch die Missionen sind insgesamt recht abwechslungsreich und bieten nebenAttentaten über Schlägereien, Verfolgungen und Belauschen auch einige ausgefallenere Ziele.



Die Bugs


Kein Spiel ist perfekt klar. Auch Assassins Creed 3 hat so seine Probleme. Ich habe den kompletten Durchgang mit der 1.0 Version gespielt und hatte eigentlich keine "gravierenden" Fehler. Zumindest nichts das mich in meinem Vorankommen behindert hätte. Seltene KI-Aussetzer, Physik-Probleme oder Bugs bei den Texturen laufen einem aber dennoch etwas häufiger über den Weg. Meistens fallen sie jedoch nicht arg ins Gewicht. Nur am Ende des Spiels bei den Nebenaufgaben scheint es einige Probleme zu geben, aber wahrscheinlich wurden diese bereits durch diverse Updates ausgemerzt.


Das Kampfsystem wurde komplett überarbeitet und orientiert sich jetzt an den beiden Batman Spielen. Nur eben einen guten Tick einfacher.

Multiplayer


Der Mehrspieler-Part orientiert sich größtenteils am Vorgänger. Natürlich gibt's auch einige Neuerungen wie den Wolfsrudel-Modus. Ansonsten werden die traditionellen Matcharten durch neue Charaktere, Maps und Ausrüstungen ergänzt. Das kennt man schon und es funktioniert immer noch so gut wie schon in Revelations.





Fazit: Assassin's Creed 3 hat sich eindeutig bewehrt und ist ein mehr als würdiger Nachfolger. Ein toller Hauptcharakter in einer großen, stimmigen Welt die einen bis zu 50 Stunden lang in den Bann ziehen kann. Unzählige Nebenbeschäftigungen und Minispiele, variantenreiche Aufgaben und eine meistens spannende Story. Ich hatte große Freude an Assassin's Creed 3 und bin wirklich mehr als zufrieden über die Neuerungen. Einige scheinen dennoch enttäuscht. Warum weiß ich leider nicht. Vielleicht war die Erwartungshaltung einfach zu hoch. Ich für meinen Teil kannte nur den Reveal-Trailer und einige Screenshots und war sehr angetan. Also: Wer die anderen Teile gespielt hat muss sowieso zuschlagen. Serienneulinge sollten vielleicht lieber bei Teil 2 beginnen, da sonst einfach zu viel von der tollen und komplexen Handlung auf der Strecke bleibt.


Und jetzt viel Spaß beim Meucheln.



-euer Genesis

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