Donnerstag, 28. Juli 2016

Tales from the Borderlands (PS4)





Auch diesmal unterhält Telltale Games wieder mit einer hervorragenden Geschichte und einer tollen Inszenierung. Mit dem ungewöhnlichen Setting zeigen die Macher von düsteren Geschichten wie The Walking Dead und The Wolf Among Us, dass sie auch Sinn für Humor haben. Dass sie dabei aber dennoch mit großen Emotionen mein Herz eroberten hätte ich nach der ersten Episode jedoch nie gedacht.


Nach den Ereignissen von Borderlands 2, wechselt das Spiel das Genre und ersetzt den Shooter und RPG-Teil mit einer großen Portion Telltale-Kost. Handsome Jack ist tot und auf der Mondstation Helios liegen die Machtverhältnisse im Umbruch. Gerade als unser Hauptcharakter Rhys, ein Angestellter des mittleren Managements, und sein bester Kumpel Vaughn, seines Zeichens Buchhalter, ihren Weg zur Spitze bestreiten wollen, pfuscht ihnen ihr Erzfeind Vasquez ins Handwerk. Durch Korruption und Luftschleusen übernimmt er kurzerhand die Kontrolle und degradiert den ehrgeizigen Rhys zum Hausmeister. Doch dieser lässt diese Blamage nicht mit sich ergehen. Stattdessen beschließt er zusammen mit seinen Kollegen den fragwürdigen Deal seines neuen Chefs zu boykottieren und das Geld selbst einzustreichen. Dazu müssen sie nur eins tun: zehn Millionen Dollar von der Firma abzweigen, nach Pandora gehen und dort einen Kammer-Schlüssel am Schwarzmarkt erstehen. Der Anfang einer weiteren Kammer-Jagd!

Die zweite Hauptfigur ist die Pandorianerin Fiona, die zusammen mit ihrer Schwester Sasha in den Deal verwickelt ist. Als es bei der Übergabe zu Komplikationen kommt, werden die Hyperion-Angestellten und die Bewohner Pandoras zu ungewollten Partnern und Komplizen. Auf ihrer Reise begegnen sie so mancher bekannter Borderlands Größe wie etwa dem Cyber Ninja Zer0. Es entwickelt sich eine ungeahnt spannende Geschichte mit vielschichtigen Charakteren und eine Achterbahn der Emotionen.

Zum Gameplay selbst werde ich nicht viele Worte verlieren. Dieses orientiert sich an bekannten Titeln der Spieleschmiede. Jedoch verfügen beide Charaktere über besondere Eigenschaften, welche sie etwas von der Masse abheben. Wieder hat man als Spieler einige Entscheidungen zu treffen, welche sich auf die jeweilige Situation auswirken, das Ende jedoch nur marginal beeinflussen. Die Optik ist sehr gelungen. Der Borderlands Stil passt ohnehin hervorragend zum Stil von Telltale Games. Dennoch sollte man natürlich kein Grafikbrett erwarten. Soundtechnisch bewegen wir uns hingegen erneut auf einem extrem hohen Niveau. Während die Hintergrundmusik in den meisten Szenen eher belanglos klingt, reißen es einige grandios platzierte Tracks wirklich heraus. Um es kurz zu machen: Die verwendeten Songs passen wie die Faust aufs Auge und haben mir wieder grandiose Musik näher gebracht. Meinen Dank dafür Telltale Games! Auch die englischen Sprecher überzeugen auf voller Linie. Ob es nun der überhebliche, aber stets unfreiwillig komische Rhys, oder der steril witzige Loader Bot ist. grandiose Arbeit!


Fazit: Telltale Games haben es tatsächlich wieder getan. Als ich nach the Wolf Among us dachte, dass mich das Studio nicht mehr überraschen könnte, nahmen sie mich mit ihrer Fortsetzung zum Borderlands Universum gefangen. Mit Tales from the Borderlands liefern sie ohne frage die vielleicht sympathischsten Charaktere die sie je erschaffen haben. Mit überzogener Gewalt, witzigen Szenen und meilenweit davon entfernt sich ernst zu nehmen, schaffen sie es dennoch eine tiefgründige Geschichte mit echten Emotionen zu erschaffen. Es war eine hervorragende Idee für Borderlands das Genre der Spieleserie zu wechseln. Denn Storytechnisch schlägt das fünfteilige Adventure alle anderen Borderlands-Teile mit Leichtigkeit. Ich sehe Telltales Beitrag als perfekte Ergänzung zum tollen Universum von Gearbox und kann das Spiel jedem Borderlands und Telltale-Fan ans Herz legen. Rhys und Fiona teilen sich nun mit der ersten Staffel von The Walking Dead und The Wolf Among Us den Thron der besten Telltale-Adventures.

Mittwoch, 20. Juli 2016

The Others (DVD)





Wie so viele Filme dieser Sparte beginnt auch der 2001 erschienene Streifen „the Others“ durch die Ankunft in einem neuen Haus. Diesmal handelt es sich bei den Neuankömmlingen jedoch nicht um die neuen Besitzer, nein, Grace wohnt zusammen mit ihren beiden Kindern bereits länger im großen Landhaus. Sie suchte nach neuem Personal, woraufhin sich eine kleine Gemeinschaft bestehend aus zwei Frauen und einen älteren Herren vorstellen. Da die Kinder an einer schweren Lichtallergie leiden, herrschen im Haus strenge Regeln. Verschlossene Türen. Verhangene Fenster. Alltag im Haus auf der Kanalinsel Jersey (Großbritannien).

Das neue Personal kommt gerade recht, denn die ursprünglichen Angestellten sind eines Nachts spurlos verschwunden. Bald geschehen im Anwesen jedoch seltsame Dinge und fremde Eindringlinge scheinen das Haus zu befallen. Auch die neuen Angestellten wissen mehr, als sie zugeben. Denn ihre Vergangenheit scheint ebenfalls mit dem ehrwürdigen Anwesen in Verbindung zu stehen.


Fazit: The Others ist ein pointierter Psychothriller voller Suspense. Er baut langsam und stetig eine bedrohliche Atmosphäre auf und schmückt diese durch einige wenige Schockmomente aus. Alles gipfelt schlussendlich in einem unvorhersehbaren Twist, der Abstand nimmt von Filmen, die auf einer ähnlichen Thematik aufbauen. Nicole Kidmans überzeugender Thrillerauftritt fühlt sich trotz seines Alters frisch und unverbraucht an. Er spielt mit den Erwartungen der Zuschauer und überrascht durch folgenreiche Wendungen. Jedoch sollte man keinen Horrorschocker à la Sinister, Conjuring oder Insidious erwarten. Stattdessen erhält man einen minimalistischen und intelligenten Thriller mit bekannter Thematik in einer ungewöhnlichen Inszenierung.

Freitag, 15. Juli 2016

Warframe - Free to Play (PS4)





So muss Free-to-Play sein! Das 2013 erschienene Third-Person Shooter MMO zeigt was moderne F2P-Spiele bieten müssen um zu motivieren. Zudem ist das Spiel das vielleicht beste MMO, das ich je gespielt habe. Wer mich kennt, sollte wissen, dass MMOs nicht gerade mein Lieblingsmedium sind. Deshalb sollten auch Skeptiker unbedingt weiterlesen.

Im Universum tobt eine ewige Schlacht. Grineer, Corpus, Infizierte. Die unterschiedlichen Fraktionen bekämpfen sich bis aufs Blut und ihre Anführer schmieden immer neue Pläne die Herrschaft an sich zu reißen. Um Gleichgewicht in diese Welt zu bringen kämpfen die Tenno mithilfe ihrer Warframes für den Frieden. Als Spieler übernimmt man die Kontrolle über diese Warframes. Zu Beginn wählt man einen von drei Start-Charakteren (Excalibur, Volt, Mag) und wird prompt ins Geschehen geworfen. Captain Vor setzt alles daran den Warframe unter seine Kontrolle zu bringen. Doch die Tenno sind nicht allein. Sie haben Verbündete. So etwa die mysteriöse Lotus. Eine weise Frau, welche alles daran setzt den Warframe zu befreien. So beginnt die zuerst recht einfach wirkende, aber überraschend tiefgründige Story des MMOs.

Das Gameplay selbst kann man als Kombination von Third-Person-Shooter, Hack-and-Slay und Parcours bezeichnen. Dabei greifen die einzelnen Elemente flüssig ineinander über. Mit steigender Spielzeit stehen auch immer mehr Möglichkeiten sein Arsenal zu erweitern zur Verfügung. Über zwanzig Warframes und dutzende Primär, Sekundär und Nahkampfwaffen sowie Begleiter warten darauf freigeschalten zu werden. Es ist zwar möglich sämtliche Ausrüstung auch mit Echtgeld via Platin zu kaufen (zu Beginn erhält man sogar etwas Platin umsonst), jedoch sind beinahe alle Gegenstände auch Ingame freischaltbar. Zudem gibt es ein faires Handelssystem. Herzstück der Rollenspielelemente sind jedoch die Mods. Damit verbessert man nicht nur sämtliche Ausrüstungsgegenstände, nein man verändert ihre komplette Werte, fügt Elementarschäden hinzu, oder gibt ihnen gänzlich neue Effekte. Ich könnte hier noch zahlreiche Absätze über die unzähligen Inhalte von Warframe schreiben, doch für Anfänger würde das viel zu weit gehen. Festzuhalten ist ohne Frage, dass Digital Extremes mit ihrem kostenlosen Online-Shooter definitiv mehr Inhalt bietet, als so mancher Vollpreistitel.

Speziell hervorheben möchte ich noch die sogenannten cinematischen Quests. Vollwertige Storymissionen mit Zwischensequenzen und abwechslungsreichen Aufgaben. Bisher ist lediglich „der zweite Traum“ verfügbar, doch die Entwickler liefern ständig neue Inhalte. Ein weiterer großer Pluspunkt des Spiels. Auch die Community habe ich sehr positiv wahrgenommen. Hilfsbereit und zuvorkommend. Was mir ebenfalls richtig gut an Warframe gefällt und das Spiel von anderen MMOs unterscheidet ist die Möglichkeit lange nicht online zu sein und bei Gelegenheit sofort wieder ins Geschehen ein zu steigen und Spaß zu haben. Man ist nicht dazu verpflichtet immer am Ball zu bleiben, sondern kann auch mal eine Pause machen.


 Das Intro zur cinematischen Quest "der zweite Traum"


Fazit: Warframe ist für mich das optimale MMO. Tolles Gameplay, mit motivierenden RPG-Elementen und keine Verpflichtung dauernd zu Spielen. Zudem bietet das Spiel mittlerweile extrem viel Content und eine faszinierende Story. Die Optik ist für ein kostenloses Spiel ebenfalls mehr als okay. Insgesamt kann ich nur sagen, dass Warframe sowohl als MMO, als auch als Free-to-Play Titel zum Besten gehört, was ich bisher gespielt habe. Jeder, der bisher skeptisch war sollte unbedingt mal reinschauen. Immerhin kostet es ja nichts. Eins nur vorweg: Eine Eingewöhnungsphase von etwa 15 bi 20 Stunden ist unumgänglich. Erst dann entfaltet der Titel einen Großteil seines Reizes. Und bitte nicht vom schieren Umfang erschlagen lassen. Alles Wichtige ergibt sich im Laufe des Spiels. Und jetzt viel Spaß Tenno!

-euer Genesis