Freitag, 20. Mai 2016

Platinum End (Manga)





Mirai ist todunglücklich. Nachdem er seine Eltern bei einem Unfall verloren hat, lebt er in fragwürdigen Verhältnissen bei seinem Onkel und seiner Tante. Als er eines Tages beschließt sich durch einem Sturz von einem Hochhaus das Leben zu nehmen, erscheint wie aus dem Nichts ein strahlender Engel, der ihm verspricht ihn zum Glück zu führen. Zu diesem Zweck stattet der Engel Mirai mit Engelsflügel und einem roten Pfeil aus, dessen Ziele sich in den Schützen verlieben. Doch hinter der großzügigen Gabe steckt weitaus mehr. Gott ist seiner Existenz müde und befahl seinen Engeln zwölf Kandidaten zu bestimmen, von denen einer in 999 Tagen seinen Platz einnehmen soll.

Platinum End ist das neueste Werk aus der Feder des Erfolgsduos Takeshi Obata (Zeichnungen) und Tsugumi Ohba (Geschichte). Nachdem sie bereits mit Meisterwerken wie Death Note und Bakuman weltweit Anklang fanden, bescheren uns die beiden nun erneut einen düsteren Mystery-Thriller mit eiskalten Plottwists und grandiosen Zeichnungen. Die Charaktere sind bis jetzt sehr interessant und faszinieren durch ihre Vielschichtigkeit. Die Story wirkt dank der ungewöhnlichen Kombination und des fantastischen Storytellings frisch und unverbraucht. Grafisch punktet der Titel erneut durch Obatas famosen und extrem detaillierten Stil, der unverkennbare Charaktere erschafft, die aber gleichzeitig dezent in ihrem Design sind. Optisches Highlight sind neben dem hohen Detailgrad auch dieses Mal wieder die perfekt illustrierten Emotionen. Man spürt förmlich wie einem Charakter die Gänsehaut zu Berge steht. Wahrlich ein Meister seines Faches.

Fazit: Schon mit den ersten sieben Kapiteln beweist das Duo aus Obata und Ohba eindrucksvoll, dass es zur absoluten Elite der Mangabranche gehört. Tiefschichtige Charaktere, eine komplexe Handlung und nicht zuletzt die atemberaubenden Zeichnungen lassen nicht nur Death Note Fans jubeln. Nur gut, dass im Herbst bereits der erste Band bei Tokyopop in deutscher Ausführung erscheint!

Montag, 16. Mai 2016

Angry Birds (Kino)






Die Vögel sind los! Seit 2009 unterhält uns Entwickler Rovio mit dem Kampf der Vögel gegen ihre Widersacher die Schweine. Simples Gamedesign, gute Optik und keine Story. So sieht das erfolgreiche Casual Game von heute aus. Doch wie macht sich das Ganze als abendfüllende Unterhaltung für die ganze Familie?

Red hat ein Problem. Ein Wutproblem um genauer zu sein. Auf der friedlichen Insel der Vögel sticht er immer wieder durch seine Wutanfälle hervor und wird zu einer Therapie verurteilt. Diese verläuft in Gesellschaft mit anderen bekannten Angry Birds jedoch mehr schlecht als recht. Die Ankunft der heimtückischen Schweine schlägt dem Fass dann jedoch den Boden aus. Red wittert eine Verschwörung, doch niemand will ihm glauben. Darum entschließt er sich gemeinsam mit Chuck und Bombe (gelber und schwarzer Vogel) den mächtigen Adler um Rat zu fragen. Es beginnt ein actionreiches Animationsspektakel mit viel Slapstick und zahlreichen Referenzen.

Optisch weiß der Film ohne Frag zu gefallen. Die bunte Inselwelt samt lustig und niedlich aussehender Vögel lässt einen sofort an die bunten Handyspiele denken. Auch der Soundtrack, welcher oft die bekannten Melodien aufgreift, unterstützt dies. Die deutschen Sprecher sind recht gut ausgewählt und machen ihren Job ordentlich.

Nun zur Kehrseite des Ganzen. Ich will es mal nicht so negativ ausdrücken: Für einen Film, der auf einem extrem simplen Handyspiel ohne nennenswerter Story basiert, haben die Macher ganz gute Arbeit geleistet. Die Action ist wie immer allzeit präsent und einige Anspielungen auf die Spielmechanik und das Game selbst bringen den einen oder anderen Lacher. Insgesamt basiert der Humor jedoch zu oft auf extrem seichtem und spontanem Slapstick oder gründet auf der Niedlichkeit der Charaktere. Das ist für ganz junge Zuschauer vielleicht lustig, langweilt älteres Publikum leider beständig. Animationshits wie Alles steht Kopf oder die Peanuts zeigten unlängst, dass es auch anders geht.


Fazit: Angry Birds der Film ist aufgrund der vorliegenden Vorlage durchaus gut umgesetzt. Man darf sich jetzt natürlich keinen Disney-Pixar Blockbuster erwarten. Dafür fehlt es an kreativem Humor für alle Altersschichten, einer guten Story samt Charakterentwicklung und Emotionen. Hardcore Angry Birds Fans und Leute die sich auf die seichte Art des Films einlassen, haben aber durchaus ihren Spaß an dem Streifen.
 

Sonntag, 8. Mai 2016

Erinnerungen an Marnie (Blu-Ray)

Ich freue mich über eure Kommentare :)







Der Film erzählt die wunderbare Geschichte vom Aufeinandertreffen der kränklichen und in sich gekehrten Anna und ihrer ersten richtigen Freundin Marnie. Alles beginnt, als das 12-jährige Mädchen wegen ihrer Asthma Erkrankung einen Urlaub am Land verordnet bekommt. Trotz erster Bedenken stimmt ihre Pflegemutter dem Rat des Arztes zu. Schnell fühlt sie sich auch von ihren seelischen Belastungen befreit, doch ihre Andersartigkeit macht ihr auch im Dorf schnell zu schaffen. Eines Tages trifft sie bei einem alten Haus in den Marschen das blonde Mädchen Marnie. Bald entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden, doch Anna ahnt noch nicht, dass sie kurz davor steht ein gewaltiges Geheimnis zu lüften.

Wie von Studio Ghibli gewohnt, beeindrucken auch in ihrem letzten Film gleichermaßen die Animationen mit Gestik und Mimik, als auch die detailreichen Hintergründe. Erneut zaubern die Animatoren wunderschöne Landschaften und beeindruckend detaillierte Szenenbilder auf den Bildschirm. Der grandiose Soundtrack untermalt jeden Moment perfekt und Universum Anime zeigt wieder einmal, dass es selbst in den qualitativ besten Vertonungen noch Stufen gibt. Denn eine gute Synchronisation ist die eine Sache. Dann aber noch Sprecher zu finden, die nicht nur gut sind, sondern auch optimal zu den Figuren passen und die man obendrein nicht schon hundert mal gehört hat, zeugt vom hohen Qualitätsstandard und beweist wieder einmal, dass sie in diesen Belangen die deutschen Spitzenreiter sind.


Fazit: Erinnerungen an Marnie ist ein tolles Abschiedsgeschenk des Studio Ghibli an all seine Fans. Es ist die tiefgreifende Geschichte über Selbstzweifel, Freundschaft und Liebe bis über den Tod hinaus. Wieder einmal verpackt in einem grandiosen und familienfreundlichen Gesamtpaket, das mich emotional sehr berührt hat. Es schmerzt mich tief im Herzen zu wissen, dass dies wohl der letzte Film der legendären Animationsschmiede war. Es mögen manche vielleicht anders sehen, doch ich würde sämtliche Disney-Filme der nächsten zehn Jahre gegen einen einzigen weiteren Ghibli-Streifen eintauschen. In diesem Sinne: Danke für alles. Eure Filme werde ich für immer in Erinnerung behalten.