Mittwoch, 19. Oktober 2016

Pokémon Generations (Anime)






Ende November erscheinen mit Pokémon Sonne und Mond die beiden neuen 3DS-Ableger der seit zwanzig Jahren erfolgreichen Pokémon-Serie. Und wer kennt sie heute auch nicht? Die RPGs, etliche Game-Ableger, der Anime mit Serie und Filmen und nicht zuletzt Pokémon GO. Die Taschenmonster sind seit zwei Jahrzehnten ein weltweites Phänomen. Dass die Ableger der Hauptspieleserie dabei wohl die höchste Qualität bieten, ist wohl nicht nur meine Meinung, sondern auch die vieler Veteranen der Serie. Mit Pokémon Generations nimmt the Pokémon Company etwas Abstand zu der Hauptanime-Serie, welche vor allem auf ein junges Publikum zugeschnitten ist. Stattdessen lassen die Macher die Geschehnisse der bisherigen Pokémon Editionen in Anime-Form Revue passieren.

Dabei gehen die Macher strikt chronologisch vor. Jede der etwa vier bis fünf Minuten langen Episoden erzählt einen kleinen Ausschnitt aus den bekannten Spielen. Zahlreiche Wiedersehen mit altbekannten Gesichtern sind garantiert. Einen wirklichen Hauptprotagonisten gibt es dabei nicht. Mal erleben wir die Geschehnisse des Trainers Rot, dann wieder die seines Rivalen Blau (Gary). In einer anderen Folge begleiten wir den ehemaligen Champ Siegfried zum See des Zorns. Die gewählten Ausschnitte sind dabei mindestens genauso markant wie ikonisch. Ein gewaltiges Maß Nostalgie, welche durch Neuinterpretationen der originalen Soundtracks noch verstärkt wird, trägt nicht zuletzt zum hervorragenden Gelingen dieses Projekts bei. Doch auch ansonsten kann sich der Anime sehen und hören lassen. Der Zeichenstil wirkt zwar irgendwie grob bekannt, aber etwas erwachsener. Allgemein scheint sich die Serie an ein etwas älteres Publikum zu richten. Ansonsten sind die Animationen dynamisch, flüssig und toll anzuschauen. Selten sah ein Pokémon Anime dermaßen gut aus. Besonders loben möchte ich zudem die deutsche Vertonung. Sehr hochwertig!


Der Anime ist kostenlos auf dem ofiziellen Pokemon Youtube-Kanal zu sehen!


Fazit: Pokémon Generations sollte jedem Pokémon-Fan begeistern, richtet sich im Speziellen aber vor allem an Veteranen der ersten Stunde. Selbst wenn ihr den originalen Pokémon Anime nie mochtet, sondern nur die Spiele gezockt habt, solltet ihr hier definitiv einen Blick riskieren. Pokémon Generationen ist kurz gesagt die Pokémon-Serie die ich mir immer gewünscht habe. Einziges Manko ist die wirklich kurze Laufzeit. Betrachtet man die Serie jedoch nur als Appetizer auf die neuen Editionen, so ist sie wirklich mehr als nur gelungen!






Donnerstag, 6. Oktober 2016

91 Days (Anime)





In Lawless regiert während der Zeit der Prohibition die Mafia und sowohl Gesellschaft, als auch Wirtschaft wird von ihr kontrolliert. Angelo Lagusa, der bei einem Attentat auf seine Familie als einziger überlebt hat, lebt ohne Sinn in den Tag hinein, versteckt in einer heruntergekommenen Wohnung. Als ihm ein Unbekannter in einem Brief die Namen der Attentäter nennt, schwört Angelos blutige Rache an den Vanettis und ein tragisches Rachedrama nimmt seinen Lauf.

Angefangen bei den guten Animationen, bis hin zu den vielschichtigen Charakteren und der düsteren Atmosphäre entpuppt sich der 2016er Anime als wahrer Geheimtipp für ein älteres Publikum. Angelo, jetzt unter dem Namen Avilio lebend, beweist sich bald als gerissener und manipulativer Protagonist, der für seine Ziele scheinbar alles tut. Doch schnell wird er vor einige moralische Fragen gestellt, die seinen Willen prüfen. Die Geschichte wirkt im Mittelteil etwas in die Länge gezogen, bei genauer Betrachtung bemerkt man jedoch, dass dies ruhigen Phasen dem Anime mehr Glaubwürdigkeit verleihen. Eine Serie die sich langsam steigert und einige wirklich unerwartete Wendungen nimmt. Wirklich gelungen ist neben den tollen Animationen ebenfalls der authentische Soundtrack. Die Macher legten hier besonderen Wert das Gefühl der damaligen Zeit einzufangen und so erinnert die Serie oft stark an Mafiafilme, -serien oder auch -videospiele. Animetypisch gibt es auch einige exzentrischere Charaktere, die sich jedoch wunderbar in die Riege eingliedern und kein Stilbruch sind. Zu den grandiosen japanischen Sprechern muss heutzutage wohl nichts mehr hinzugefügt werden. Einzig das fantastische Ending und das noch fantastischere Opening, letzteres vom unglaublich talentierten TK (Ling tosite sigure, sponserten bereits Openings zu Psycho-Pass oder Tokyo Ghoul), möchte ich noch erwähnen.


Fazit: 91 Days ist nichts anderes als ein ernster und tragischer Rachethriller für ein erwachsenes Publikum, der zudem mit einigen tiefgehenden Twists aufwartet und auch auf emotionaler Seite punkten kann. An vielen Stellen fühlte ich den Schmerz und die Verzweiflung mancher Figuren. Etwas das nicht jeder Anime schafft. Das alles ist verpackt in einem audiovisuell durchweg überzeugenden Gesamtpaket, an dem man wenig bemängeln kann. Dieses Mafiadrama wird sich garantiert in meine Favoriten der letzten Jahre einreihen. Wenn euch die Genres zusagen, unbedingt anschauen.

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Findet Dorie (Kino)




Vor ziemlich genau dreizehn Jahren durchschwamm Clownfisch Marlin den halben Ozean um seinen verloren gegangenen Sohn Nemo wieder zu finden. Dabei begegnete er schnell der vergesslichen Doktorfischdame Dorie, welche sich als eigentlicher Star des Disney-Pixar-Films erwies. Heute erzählt Pixar ihre Geschichte und macht dabei alles richtig.

Schon in „Findet Nemo“ fragt Dorie sich kurz wo eigentlich ihre Familie sei, im aktuellen Streifen, welcher ein Jahr nach diesen Geschehnissen angesiedelt ist, passiert etwas vollkommen Unerwartetes. Dorie erinnert sich plötzlich an etwas. Und zwar an ihre Familie. Immer mehr ihrer bruchstückhaften Erinnerungen kehren zurück und sie beschließt ihre Eltern unbedingt wieder zu finden. Widerwillig stimmt Marlin zu und so machen sie sich ein zweites Mal auf durch den Ozean.

Auf dieser Reise treffen sie allerhand bekannter Gesichter, aber auch viele neue Charaktere. Dabei gelingt es Pixar alle neu eingeführten Figuren passend in die bestehende Riege einzugliedern. Findet Dorie zeigt erneut die optimale Balance zwischen seichtem Slapstick Humor und emotionaler Tiefe, die Zuschauer aller Altersklassen ansprechen sollte. Die Animationsqualität ist ohnehin, wie nicht anders zu erwarten, grandios. Und auch die originalen Sprecher des ersten Teils (Christian Tramitz, Anke Engelke) sind wieder mit an Bord und leisten tolle Arbeit.


Fazit: Wer den ersten Teil mochte, sollte sich auch findet Dorie unbedingt anschauen. Der Film bietet einmal mehr diese wohl bekannte Pixar-Formel, die mit ihren liebevollen Charakteren auf ganzer Linie überzeugt.

PS: Der vor dem Film gezeigte Kurzfilm „piper“ ist ebenfalls eine kleine Perle aus dem Hause Pixar. Unbedingt anschauen.