The Last of Us ist anders als viele Spiele heutzutage. In
Momenten in denen ein herkömmliches Mainstream-Game laute Musik, oder schnelle
Kamerafahrten einbauen würde, bleibt Naughty Dogs neueste PS3-Perle subtil. Das
ist neben den exzellenten Charakteren und der glaubwürdigen Welt auch eine ganz
große Stärke des Exklusivtitels, der wie ein letztes Abschiedsfest für
PS3-Besitzer wirkt.
20 Jahre nachdem eine mysteriöse Pilzerkrankung den Großteil
der Menschheit dahingerafft hat und auf der einen Seite zombieähnliche
Pilzwesen und auf der anderen paranoide Militärgruppen und in Armut lebende
Bürger stehen, steht die Welt anscheinend vor ihrem Untergang. Inmitten dieses
verstörenden Szenarios sind der abgebrühte Schmuggler Joel und die 14 Jährige
Ellie aufeinander angewiesen. Im Kern ist The Last of Us ein Schleich-Shooter á
la Hitman. Dabei ist er jedoch konsequenter als alle anderen Titel dieses
Genres in letzter Zeit. Denn obwohl Joel sowohl über ein breites Arsenal
verfügt, zwingen ihn bereits auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad
übermächtige Gegner und Munitionsknappheit und mit Bedacht vor zu gehen. Denn
seine Aufgabe ist es die junge Ellie von Boston nach Pittsburgh zu bringen. Auf
dem Weg dorthin erleben sie zusammen eine extrem abwechslungsreiche, brutale
und gleichzeitig ergreifende Reise. Dabei bleibt das Spiel durchgehend äußerst
dezent. Den fantastischen Soundtrack hört man nur leise aus den Lautsprechern kommt
und von typischen Zombiefilm-Klischees wird sehr viel Abstand genommen. Einzig
der äußerst drastische Gewaltgrad, der jedoch eindeutig zur Stimmung und zur
Story beiträgt, stickt markant hervor. Im Grunde genommen ist the Last of Us in
vielen Fällen somit das genaue Gegenteil der Bombast-Trilogie Uncharted.
Naughty Dogs Endzeit-Drama ist wahrlich eine Auszeichnung
für die PS3. Es gäbe hier so viel zu erwähnen, dass ich nicht in Worte fassen
kann. Denn ein Spiel wie The Last of Us zu beurteilen ist extrem schwierig. Es
steckt voller Atmosphäre, Emotionen und Philosophie, dass eine Zusammenfassung
der Spielmechanik oder der grafischen Qualitäten (die allesamt hervorragend
sind) eigentlich nebensächlich ist. Denn im Vordergrund dreht sich alles um die
Beziehung der Charaktere untereinander. Vorallem Joel und Ellie, die Höhen und
Tiefen durchmachen, sind Motivationstreiber Nummer eins beim Spielen. Hinzu
kommt eine grandios inszenierte und vor Detailreichtum strotzende Welt. Und
obwohl The Last of Us stets linear bleibt, hat man durchgehend das Gefühl von Einsamkeit
und Verlassenheit. Gefüllt mit extrem glaubwürdigen Figuren und einer
beklemmenden Vision, die jedoch auch Platz für Hoffnung lässt.
Am Ende der etwa 15-20 Stündigen Reise, endet das Spiel
schlussendlich so konsequent wie es sich gespielt hat. Selten schaffte ein
Spiel es mich auf so eine Weise zu begeistern wie The Last of Us. Weil es
einfach anders und irgendwie frisch ist. Überall spürt man die Liebe, die Entwickler
hier in dieses Projekt investiert haben und ich persönlich bedanke mich für eine
der besten Videospielerfahrungen der letzten Jahre. Danke Naughty Dog. Danke
Sony!
Fazit: Ein Pflichttitel für jeden PS3-Besitzer und jeden
ambitionierten Videospieler. Eine grandiose Erfahrung, die man nicht verpassen
sollte!
-euer Genesis