Ich freue mich über eure Kommentare :)
Mass Effect hier, Mass Effect da. Schon vor dem Release des finalen dritten Teils gab es heftige Diskussionen und jede Menge Spekulationen. Ich persönlich kam jetzt erst in den Genuss des zweiten Teils und somit eröffnete sich mir nun endlich dieses faszinierende Universum.
Bin ich tot?
Aufblende. Ein mächtiges Raumschiff streift durch die weiten des Weltalls. Wahrscheinlich befindet sich dieser „Shepard“ an Bord. Ich weiß es noch nicht. Urplötzlich erscheint ein zweites Schiff aus dem Nichts und greift an. Ein Energiestrahl durchbricht die Barrieren und ich sehe das Geschehen nun von Innen. Der Steuermann Joker flucht und die Crew ist in Aufruhr. Darunter auch eine merkwürdige Außerirdische. Der Name Liara fällt und schon bin ich mitten im Geschehen. Jemand ruft nach Commander Shepard und schon Sekunden später sieht man ihn in Aktion. Mit Helm. Als erstes heißt es die Crew in Sicherheit bringen. Ich steuere Shepard also durch das halbzerstörte Schiff und versuche Alles um die Leute zu retten. Gerade noch rechtzeitig gelangt es mir alle in die Sicherheitskapseln zu dirigieren. Doch plötzlich geht etwas schief. Das Raumschiff geht in Flammen auf und Commander Shepard driftet ins Weltall hinaus. Verzweifelt kämpft der Commander um Luft. Vergebens.
„Was ist denn jetzt los?“, fragte ich mich erst mal. „Habe ich etwas falsch gemacht?“, denke ich mir. Dass man den Anfang des Spiels gar nicht überleben kann wird mir erst später klar.
Gestatten: Commander Claire Shepard
Eine kurze Ladezeit. Noch immer habe ich nicht ganz verstanden was gerade passiert ist. Technische Anzeigen und seltsame Zahlenwerte verwirren mich. Ich gelange in den Charaktereditor. Hier erstelle ich mir meinen individuellen Shepard mit dem ich von nun an durchs Universum streifen werde. Keine einfache Entscheidung – wie so manche in dem Sci-Fi-Epos. Der Editor ist zwar bei weitem nicht so umfangreich wie etwa in Skyrim oder bei Saint’s Row, bietet aber trotzdem genug Optionen. Nach langem hin und her entscheide ich mich schlussendlich aber für eine Frau. Sie hat eine helle Haut, leuchtend rote Haare und strahlend blaue Augen. Ihr Name? Claire Shepard. Den Vornamen darf sich jeder selbst aussuchen.
Nun braucht der Commander noch eine Hintergrundgeschichte und eine Klasse. Bei mir ist sie eine Kriegsheldin von einer Menschenkolonie. Die Hintergrundgeschichte wirkt sich auch auf’s Spiel aus, da manche Personen im Spiel einen darauf ansprechen. Als Klasse wähle ich den Allrounder-Typ Wächter da er eine ausgewogene Mischung auch biotischen und technischen Fähigkeiten bietet. Andere Klassen sind etwa der auf Waffen spezialisierte Soldat, oder der Tech-begabte Techniker.
Das Spiel kann beginnen
Nachdem mein Commander nun endlich ein Gesicht hat kann’s also los gehen. Allem anschein nach wurde der Commander irgendwie wieder zusammen geflickt. Doch für Shepard gibt’s keine Verschnaufpause. Schon kurz nachdem ich endlich erwacht bin wird die Station auf der Shepard sich befindet angegriffen. Ich nehme meine Ausrüstung und eine Waffe und mache mich bereit.
Von hier an zeigt sich die actionreiche Seite der Serie. Im Kampf spielt sich Mass Effect ähnlich wie ein Gears of War – nur langsamer. Immer wieder muss ich Deckung suchen und optimale Momente zum Gegenschlag abwarten. Schon nachdem ich einige mechanische Feinde erledigt habe treffe ich auf mein erstes Crewmitglied. Ein dunkelhäutiger Mann der ebenfalls auf meiner Seite zu sein scheint. Er stellt sich als Jacob Taylor vor. Von dort an geht es zu zweit weiter. Im Kampf kombiniere ich die unterschiedlichen Fähigkeiten. Mit einem Druck auf die R2-Taste öffne ich ein Kreismenü das das Spiel pausiert. Hier kann man sich umschauen, Feinde lokalisieren und Kräfte von allem Gruppenmitgleidern benutzen. Mit Ziehen oder Werfen beeinflusse ich die Schwerkraft Mit der Tech-Rüstung schütze ich mich zusätzlich vor Schaden. Bekommt Shepard doch mal was suche ich eine sichere Deckung wo meine Gesundheit automatisch regeneriert wird. Fällt ein Gruppenmitglied im Kampf hilft eine Portion Medigel.
Die Mission beginnt
Nachdem Shepard und Jacob sich durch die Feinde gekämpft haben kommen sie endlich an einem Hangar an. Dort befindet sich etwas ganz Besonderes. Das Licht geht an und vor mir steht ein beeindruckendes Schiff das dem zerstörten Wrack vom Anfang bis aufs letzte Detail gleicht. Fans der Serie kennen dieses Schiff natürlich als Normandy. Die Einsatzzentrale für alle anstehenden Missionen.
Von nun an beginnt eine großartige und mitreissende Geschichte von der ich nicht zuviel verraten möchte. Nur soviel: Eine außerirdische Rasse namens Kollektoren entführt ganze Menschenkolonien und es ist Shepards Aufgabe sie auf zu halten. Die Geschichte klingt am Anfang tatsächlich etwas flach und einfach. Doch mit jeder Stunde und jeder Entscheidung der bis zu 35 Stunden langen Kampagne gewinnt die Story an Tiefe.
Wie schon zuvor erwähnt dient die Normandy-S2 als Ausgangspunkt für jede Mission. Auf den Verschiedenen Decks spricht Shepard mit seiner Crew, erledigt Nebenaufgaben und forscht auch nach neuen Waffen und Upgrades. Die dazu benötigten Materialien erlangt man mit dem Abbau auf den verschiedenen Planeten. Sehr cool ist übrigens die Galaxie-Karte in der man sein Schiff selbst steuern darf.
Anders als im ersten Teil (erschien nur für Xbox 360) ist Shepard nun kein Spectre mehr. Stattdessen arbeitet der Commander mit Cerberus zusammen. Eine Organisation die die Vorherrschaft der Menschen erzwingen will und damit nicht immer auf Gegenliebe stößt. Denn die Menschen sind nicht die einzige Spezies im All. Und auch nicht unbedingt die Beliebteste.
Andere Völker – andere Sitten
Während man also die Galaxie erkundet begegnet man einigen unterschiedlichen Spezies. Da wären etwa die Asari. Eine ausschließlich weibliche Spezies mit blauer Hautfarbe und tentakelähnlichen Auswüchsen am Kopf, die ansonsten aber sehr menschenähnlich ist. Dann gibt es noch Turianer, Salarianer, Batarianer, Elcor, und, und, und… Die verschiedenen Völker sind alle sehr unterschiedlich und haben allesamt eine interessante Hintergrundgeschichte. Genau das macht Mass Effect auch so faszinierend und glaubhaft. Das fehlt mir bei vielen anderen Science-Fiction Geschichten einfach.
Die Crew
Natürlich gibt es auch genug interessante Gruppenmitglieder. Wie man es von Bioware (Dragon Age) auch kennt. Es ist Shepards Aufgabe die besten Leute zu rekrutieren und sie auf den finalen Kampf vor zu bereiten.
Hier eine Übersicht:
- Der Soldat Jacob Taylor
- Die Cerberus-Agentin Miranda Lawson
- Der Ex-Söldner und Turianer Garrus Vakarian
- Die biotische Gefangene Jack
- Die technisch versierte Quarianerin Tali Zorah
- Der Drell-Attentäter Thane Krios
- Der reine Kroganer Grunt
- Die Asari-Justikarin Samara
- Die Meisterdiebin Kasumi
- Der Geth Legion
- Der Salarianer Professor Mordin Solus
Den DLC-Charakter Zaeed gibt’s nur für Neukäufer und Leute die 14€für den DLC bezahlen. Man sieht also: Jede Menge Charaktere. Shepard kann mit ihnen sprechen, ihre Geschichte erfahren, Freundschaft schließen oder mit manchen sogar eine Romanze eingehen. Bioware-typisch eben.
Hier gibt es jedoch auch einen Unterschied zu Dragon Age. Während man hier die Begleiter eher „zufällig“ bekommt werden die Gruppenmitglieder in Mass Effect gezielt rekrutiert. Solange man sie nicht hat geht’s auch nicht weiter. Auch entfällt hier die Freundschafts-Leiste. Stattdessen erzählen die Charaktere Shepard nach einiger Zeit alle von ihren Motiven und man erhält eine Zusatzmission die einem die Loyalität des Charakters sichert. Was wiederum die Überlebenschancen im letzten Gefecht steigert.
Das Dialogsystem kennt man ja schon. Stets gibt es unterschiedliche Antworten die neutral, gut oder schlecht sind. Dafür erhält man Vorbild- oder Abtrünniger Punkte. Dies schaltet zusätzliche Dialogoptionen frei. Man kann also sowohl gut, als auch böse sein.
Die Technik
Nun was soll man sagen. Das Spiel erschien schon vor einigen Jahren auf der Xbox und ist auch auf der PS3 nicht mehr ganz neu. Trotzdem sieht es noch recht gut aus. Die Welten sind meistens recht schön an zu sehen und die Charaktere und Animationen wirken allesamt lebendig. Nur kleine Bugs nerven etwas. So kann es schon mal vorkommen, dass sich ein Charakter mitten im Gespräch umdreht oder im Boden versinkt. Die Vertonung ist hingegen sehr gut. Ein paar leine Ausrutscher bei Nebencharakteren werden verziehen. Die Hauptcharaktere haben allesamt passende und markante Stimmen. Einige kennt man sogar wie etwa die von Steuermann Joker (Sanji aus One Piece bzw Marshall aus How I met Your Mother). Die Musik ist sowieso Top und untermalt das Geschehen stets passend. Insgesamt wirkt die technische Seite auch heute noch recht solide.
Möge der Masseneffekt mit euch sein
Ich muss zugeben, dass mich Mass Effect 2 am Anfang wirklich nicht vom Hocker gerissen hat. Das Gameplay im Kampf kannte ich in ähnlicher Form schon bei anderen Spielen und die „simple die Welt-Retten“-Mission klang anfangs abgedroschen. Doch mit jeder Mission wurde ich weiter ins Universum gesogen. Es ist einfach ein grandioses Gefühl die verschiedenen Planeten zu erkunden, mit dem Bewohnern zu sprechen, Hintergründe zu erfahren und seine Crew zusammen zu stellen. Dabei wächst die Bindung zu den Charakteren immer weiter. Mir war wirklich keine unsympatisch und bei der letzen Mission will man einfach jeden durch bringen. Es können nämlich alle Figuren – Shepard selbst endgültig sterben. Auch der Kampf gegen die Kollektoren motiviert ungemein.
Mein Fazit: Mass Effect 2 konnte mich mit jeder Stunde mehr mitreißen und durch die große Entscheidungsfreiheit bietet das Spiel für jeden eine andere Erfahrung. Dass das Mass Effect-Universum meiner Meinung nach dabei noch locker andere Franchises wie Star Wars oder Star Trek in die Tasche steckt sollte schon aussagen wie großartig die Geschichte sich entwickelt. Also. Wer nur etwas von Science-Fiction, dem Erkunden fremder Welten und futuristische RPGs übrig hat kommt an Mass Effect nun einfach nicht mehr vorbei. Ich freue mich aufs große Finale in Teil 3.
-euer Genesis