Dienstag, 8. Dezember 2015

Gangsta. (Anime)






Gangsta ist einer dieser Anime, die richtig schwer zu bewerten sind. Einerseits wurde ich bestens unterhalten. Andererseits, weist die Serie auch einige nicht zu ignorierende Schwächen auf. Doch der Reihe nach.

In der Stadt Ergastulum regiert die organisierte Kriminalität. Die Bezirke sind einzelnen Familien zugewiesen, welche ihren Geschäften unter Zustimmung der örtlichen Polizei nachgehen. Sollte doch einmal jemand aus der Reihe tanzen, werden die sogenannten Benriya – die Dienstleister angeheuert. Zwei Profis, die ihrem Namen alle Ehre machen. Worick ist Hauptberuflich Gigolo und obendrein eidetisch veranlagt, weshalb ihn auch die Ordnungshüter des Öfteren um Hilfe bei ihren Fällen bitten. Er bildet den Kopf der Benriya. Für alles Grobe ist Nicolas zuständig. Ein gehörloser Killer und Mitglied der sogenannten „Hundemarken“. Eine Gruppierung, welche durch genetische Veränderung übermenschliche Kräfte erlangte. Dies jedoch zu einem hohen Preis. Gemeinsam kümmern sich die beiden um die eine oder andere schmutzige Angelegenheit. Doch schon bald scheint der Konflikt zwischen den unterdrückten Hundemarken und den Normalen überzukochen.

Der Stil des Anime ist recht einzigartig. Düster und ernst, aber immer mit einem lockeren Spruch wird die Story um Benriya und die Prostituierte Alex vorangetrieben. Die Zeichnungen sind nicht perfekt, aber immer sehr stimmig. Musikalisch bietet der Titel auch wesentlich mehr als Mainstream-Einheitskost. Jazz- und Soul Einflüssen können nicht geleugnet werden. Die Story selbst ist sehr interessant und schafft es meiner Meinung nach auch sich stetig zu steigern. Hier kommt allerdings auch die größte Schwäche des Animes zum Vorschein. Die wenigen zwölf Folgen werden vor allem gegen Ende hin immer wirrer und enden ohne Vorwarnung völlig abrupt. Was die Macher damit bezwecken wollten erschließt sich mir nicht ganz. Nicht mal einen kleinen Cliffhanger gibt’s zu sehen. Die größte Stärke hingegen sind die tollen Charaktere. Auch die Nebenfiguren sind toll dargestellt. Doch vor allem die grandiose Dynamik des Benriya-Duos macht diese Serie so sehenswert.


Fazit: Gangsta richtet sich strikt an ein erwachsenes Publikum. Mit seinen brutalen Szenen und seinen Thematiken, reiht sich der Anime neben Black Lagoon und Co ein. Wer nicht viel auf Überzogenheit gibt, und einen ernsten Action-Anime sucht, sollte unbedingt einen Blick auf Gangsta werfen. Ganz großer Kritikpunkt ist und bleibt leider das abrupte und wirre Ende. Hier lohnt sich vielleicht ein Blick auf den kürzlich auch auf Deutsch erschienenen Manga. Als Geschichte ist Gangsta jedoch top und ohne Zweifel empfehlenswert.

Samstag, 5. Dezember 2015

Ghost Tower (Manga)




Japan in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts: Taichi ist arbeitslos und verbringt den Großteil seines trostlosen Lebens mit seichten Romanen in seiner kleinen Einzimmerwohnung in Kobe. Sein Leben gerät in ungeahnte Bahnen, als er eines Tages auf seinen alten High-School Schwarm und ihren Verlobten trifft. Von Eifersucht gepackt, erzählt Taichi selbst von seiner wunderschönen Freundin und all dem Geld das er inzwischen hat. Aus dieser Bredouille entkommt er durch Zufall, denn wie aus dem Nichts erscheint ein gut gekleideter junger Herr, welcher seine Geschichte bestätigt und ihn anschließend in seinem importierten Auto mitnimmt. Taichi scheint vorerst gerettet. Doch mit der Rettung kommen neue Fragen. Der Fremde gibt sich als Tetsuo zu erkennen und er bietet Taichi tatsächlich eine Möglichkeit, die Frau seiner Träume zu beeindrucken und den Rest seines Lebens in Ruhm und Reichtum zu verbringen. Tetsuo ist nämlich Schatzjäger. Dabei hat er es auf den gewaltigen Reichtum abgesehen, der angeblich in einem schauderhaften Uhrturm schlummert. Genau jener Uhrturm in dem zwei Jahre zuvor eine junge Frau ihre Adoptivmutter auf groteske Weise getötet und sich anschließend selbst das Leben genommen hat. Tetsuo sieht seine Chance. Doch soll er sich tatsächlich auf das dubiose Angebot des Fremden einlassen? Und stimmen die Gerüchte, dass noch heute seltsames im Uhrturm vorgehen soll?

Ghost Tower erzählt in den ersten beiden Bänden den spannenden Auftakt einer Mystery-Story mit viel Potential. Bereits in den ersten paar Kapiteln gibt es etliche Plottwists und man ist sich als Leser seiner Eindrücke nie ganz sicher. Die Zeichnungen sind recht realistisch gehalten und detailreich ausgearbeitet. Nichts Weltbewegendes, aber fürs Genre passend.


Fazit: Ghost Tower ist garantiert für jeden Crime- und Mystery Fan einen Blick wert. Vor allem der ernste Zeichenstil und die wendungsreiche Story dürften gerade ältere Manga-Fans sehr ansprechen.

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Terror in Tokio - Zankyou no Terror (Anime)





Japan hält den Atem an als plötzlich ein lodernder Feuerball die Skyline der Großstadtmetropole Tokio erleuchtet. Wie von der mysteriösen Terrororganisation Sphinx angekündigt, gab es an jenem Tag eine gewaltige Explosion. Dies sollte der erste von einer Reihe dubioser Anschläge werden. Einige Monate zuvor wurde in einer japanischen Anlage eine größere Menge Plutonium entwendet. Zufall?

Schon nach der ersten Episode, merkt man, dass hier ein Veteran auf dem Gebiet der Anime-Regisseure seine Finger im Spiel hatte. Niemand geringerer als Shinchiro Watanabe saß hier auf dem Regiestuhl. Also der Mann, welcher schon für Klassiker wie Cowboy Bebop oder Samurai Champloo verantwortlich zeichnete.

Die Story selbst dreht sich um die beiden mutmaßlichen Hauptmitglieder von Sphinx. Die jugendlichen Nine und Twelve. Diese melden sich unter falschem Namen an einer örtlichen Schule an. Im Laufe ihrer Pläne geraten sie jedoch an ihre Schulkameradin Lisa Mishima. Schnell wird sie in die Welt der beiden verstrickt. Doch stecken wirklich böse Absichten hinter den Anschlägen? Und warum gibt es niemals Opfer bei ihren Taten? Steckt vielleicht etwas gänzlich anderes dahinter?

Neben seiner spannenden Story glänzt Terror in Tokio zudem mit einem äußerst feinen und hochwertigen Animationsstil. Ebenso grandios ist auch der fabelhafte Soundtrack kombiniert mit der wirklich gelungenen deutschen Synchronisation. Hier zeigt Universum Anime erneut, dass sie in diesem Bereich im deutschsprachigen Raum eindeutig die Spitzenreiter sind.

Fazit: Terror in Tokio ist für mich ein ganz besonderer Anime. Er schafft es eine einzigartige Atmosphäre zu erschaffen und hebt sich von der breiten Masse an Animes ab. Die gesamte Aufmachung ist zudem recht westlich ausgeprägt. Nicht ganz so stark wie etwa Death Note, welches ohne Probleme als US Serie durchgehen könnte. Vielmehr kombiniert die Serie das Beste der Animewelt mit typischen Elementen einer US-Produktion. Watanabe-San hat mit Terror in Tokio nicht weniger als ein Meisterwerk erschaffen, bei dem ich diesmal trotz der sehr kurzen elf Folgen nicht einmal die Länge bemängeln kann. Denn so gelingt die Symbiose aus spannendem Thriller und Melancholie wie in keinem anderen Anime. Kleinere Kritik gibt es eigentlich nur für die etwas dünnen Charaktere. Besonders bei der weiblichen Hauptbesetzung wäre noch mehr drin gewesen. Dennoch gilt: Unbedingt anschauen!

Montag, 30. November 2015

Die Tribute von Panem - Mockingjay Part 2 3D (Kino)





Panem liegt im Staub des Krieges. Nach den folgenreichen Ereignissen bei den letzten Hunger Spielen und die daraus resultierenden Aktionen der Rebellen, beginnt die Herrschaft des Kapitols zu zerbröckeln. Zusammen mit einigen alten Bekannten und anderen neuen Gefährten macht sich Katniss als Spotttölpel und Gesucht der Revolution auf zum Schlachtfeld. Dort findet sich nicht immer das, was sie sich erhofft hat. Die Schlacht fordert viele Opfer und spätestens jetzt erkennt die junge Revolutionärin, dass man Freund und Feind nicht immer so leicht unterscheiden kann.

Der finale Teil der Panem-Trilogie kann sich wirklich sehen lassen. Optisch und atmosphärisch gelingt Mockingjay Teil 2, ein furioses Finale zu setzen, das aber niemals den Fokus auf die Handlung verliert. Lediglich die eigentlich nicht vorhandenen 3D-Effekte zeichneten mir erneut ein Fragezeichen auf den Kopf. Natürlich weiß ich, dass es bei 3D heutzutage weniger um den Effekt, als mehr und die Mehreinnahmen geht. Trotzdem wäre es schön gewesen hier mal nicht enttäuscht zu werden.


Fazit: Nun. Was kann man abschließend zum Film und zur Serie allgemein sagen. Fans des Franchises werden den Abschluss garantiert schon gesehen haben. Ansonsten lohnt es sich ein Kinobesuch auf alle Fälle. Insgesamt muss ich zugeben, dass mich die Tribute von Panem an vielen Stellen positiv beeindruckt und überrascht hat. Entgegen der voreingenommenen Meinung, die Reihe sei nur eine weitere Jugendbuchreihe mit all ihren klischeehaften Charakteren und Handlungen, präsentierte sie sich als ernsthafte Geschichte mit facettenreichen Charakteren. Hier wurde der Zuschauer nicht immer an der Hand genommen. Oftmals wurden Handlungsstränge und Zusammenhänge nur angedeutet. Die Tribute von Panem verlangte ein aufmerksames Publikum und überraschte durch einige nette Twists. Zwar ist und bleibt die Reihe ihren Ursprüngen als Jugendliteratur treu, profiliert sich jedoch gegenüber ihren Genrekollegen durch erwachsene Darstellungen und schaffte es den meisten Klischees erfolgreich aus dem Weg zu gehen. Wer Katniss' Revolution bisher verpasst hat, sollte spätestens jetzt unbedingt einen Blick darauf werfen.

-euer Genesis