Gangsta ist einer dieser Anime, die richtig schwer zu
bewerten sind. Einerseits wurde ich bestens unterhalten. Andererseits, weist
die Serie auch einige nicht zu ignorierende Schwächen auf. Doch der Reihe nach.
In der Stadt Ergastulum regiert die organisierte
Kriminalität. Die Bezirke sind einzelnen Familien zugewiesen, welche ihren
Geschäften unter Zustimmung der örtlichen Polizei nachgehen. Sollte doch einmal
jemand aus der Reihe tanzen, werden die sogenannten Benriya – die Dienstleister
angeheuert. Zwei Profis, die ihrem Namen alle Ehre machen. Worick ist
Hauptberuflich Gigolo und obendrein eidetisch veranlagt, weshalb ihn auch die
Ordnungshüter des Öfteren um Hilfe bei ihren Fällen bitten. Er bildet den Kopf
der Benriya. Für alles Grobe ist Nicolas zuständig. Ein gehörloser Killer und
Mitglied der sogenannten „Hundemarken“. Eine Gruppierung, welche durch
genetische Veränderung übermenschliche Kräfte erlangte. Dies jedoch zu einem
hohen Preis. Gemeinsam kümmern sich die beiden um die eine oder andere
schmutzige Angelegenheit. Doch schon bald scheint der Konflikt zwischen den
unterdrückten Hundemarken und den Normalen überzukochen.
Der Stil des Anime ist recht einzigartig. Düster und ernst,
aber immer mit einem lockeren Spruch wird die Story um Benriya und die Prostituierte
Alex vorangetrieben. Die Zeichnungen sind nicht perfekt, aber immer sehr
stimmig. Musikalisch bietet der Titel auch wesentlich mehr als
Mainstream-Einheitskost. Jazz- und Soul Einflüssen können nicht geleugnet
werden. Die Story selbst ist sehr interessant und schafft es meiner Meinung nach
auch sich stetig zu steigern. Hier kommt allerdings auch die größte Schwäche
des Animes zum Vorschein. Die wenigen zwölf Folgen werden vor allem gegen Ende
hin immer wirrer und enden ohne Vorwarnung völlig abrupt. Was die Macher damit
bezwecken wollten erschließt sich mir nicht ganz. Nicht mal einen kleinen
Cliffhanger gibt’s zu sehen. Die größte Stärke hingegen sind die tollen
Charaktere. Auch die Nebenfiguren sind toll dargestellt. Doch vor allem die
grandiose Dynamik des Benriya-Duos macht diese Serie so sehenswert.
Fazit: Gangsta richtet sich strikt an ein erwachsenes
Publikum. Mit seinen brutalen Szenen und seinen Thematiken, reiht sich der
Anime neben Black Lagoon und Co ein. Wer nicht viel auf Überzogenheit gibt, und
einen ernsten Action-Anime sucht, sollte unbedingt einen Blick auf Gangsta
werfen. Ganz großer Kritikpunkt ist und bleibt leider das abrupte und wirre
Ende. Hier lohnt sich vielleicht ein Blick auf den kürzlich auch auf Deutsch
erschienenen Manga. Als Geschichte ist Gangsta jedoch top und ohne Zweifel
empfehlenswert.
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