Memento, die Dark Knight Trilogie, Inception, Interstallar.
Nolans bisherige filmische Projekte
sprechen für sich. Nun inszeniert er mit
Dunkirk ein historisches Kriegsdrama, das die Atmosphäre der Schlacht um
Dünkirchen einfangen soll. Wobei Schlacht hier weniger treffend ist, als
traumatische Evakuierungsmission. Die englisch-französischen Truppen wurden in Dünkirchen
eingekesselt und hunderttausende Soldaten warten auf die Rettung vor dem übermächtigen
Feind.
In drei zeitlich separierten Erzählperspektiven erlebt der
Zuschauer wenig Plot und wenig Charakterarbeit. Dafür rückt Nolan das Ereignis
selbst in den Vordergrund und verzichtet dabei auf viele Worte. Die Handlung
schwankt dabei immer zwischen depressivem Kriegstrauma und bedrückendem
Thriller. Durch die Kameraführung, den Schnitt und besonders den Soundtrack
zieht sich durch den gesamten Film eine heikle Anspannung. Dies zerstört den
klassischen Aufbau von Einleitung, Mittelteil mit Höhepunkt und Schluss.
Stattdessen zeigt er durchgehende Nervosität und ständige Ungewissheit in den Reihen
der Soldaten. Diese Auflockerung des klassischen Filmmodells passt für die
gezeigten Szenen wunderbar und wird durch die ausgezeichnete Kameraarbeit
unterstützt. Erneut sei der perfekt gewählte Soundtrack von Hans Zimmer
angemerkt, der zusammen mit den brachialen akustischen Effekten ein einmaliges
akustisches Erlebnis erzeugt.
Dunkirk ist definitiv anders, als Nolans letzte Filme.
Dennoch kann ich die Stimmen verstehen, die Dunkirk als Nolans beste Regiearbeit
bezeichnen. Der Film verzichtet zwar auf übermäßige Gewalt, zeigt jedoch die
Brutalität des Krieges auf eine andere psychologische Art, welche ohnehin
wesentlich besser zu Nolan passt. Und es wäre nicht Nolan, wenn er nicht den
einen oder anderen Clou integriert hätte. So benutzt er vor allem die drei
zeitlich versetzten Erzählperspektiven um einige Überraschungsmomente zu
erzeugen. Insgesamt ein meisterhaft inszenierter Film, der sich nicht hinter
Nolans anderen Leistungen verstecken muss. Eine klare Empfehlung für Nolan- und
Genrefans. Besonders in IMAX ein beeindruckendes Erlebnis!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich über jeden Kommentar :)