Montag, 7. August 2017

Dunkirk (IMAX)



Memento, die Dark Knight Trilogie, Inception, Interstallar. Nolans bisherige filmische Projekte 
sprechen für sich. Nun inszeniert er mit Dunkirk ein historisches Kriegsdrama, das die Atmosphäre der Schlacht um Dünkirchen einfangen soll. Wobei Schlacht hier weniger treffend ist, als traumatische Evakuierungsmission. Die englisch-französischen Truppen wurden in Dünkirchen eingekesselt und hunderttausende Soldaten warten auf die Rettung vor dem übermächtigen Feind.

In drei zeitlich separierten Erzählperspektiven erlebt der Zuschauer wenig Plot und wenig Charakterarbeit. Dafür rückt Nolan das Ereignis selbst in den Vordergrund und verzichtet dabei auf viele Worte. Die Handlung schwankt dabei immer zwischen depressivem Kriegstrauma und bedrückendem Thriller. Durch die Kameraführung, den Schnitt und besonders den Soundtrack zieht sich durch den gesamten Film eine heikle Anspannung. Dies zerstört den klassischen Aufbau von Einleitung, Mittelteil mit Höhepunkt und Schluss. Stattdessen zeigt er durchgehende Nervosität und ständige Ungewissheit in den Reihen der Soldaten. Diese Auflockerung des klassischen Filmmodells passt für die gezeigten Szenen wunderbar und wird durch die ausgezeichnete Kameraarbeit unterstützt. Erneut sei der perfekt gewählte Soundtrack von Hans Zimmer angemerkt, der zusammen mit den brachialen akustischen Effekten ein einmaliges akustisches Erlebnis erzeugt.


Dunkirk ist definitiv anders, als Nolans letzte Filme. Dennoch kann ich die Stimmen verstehen, die Dunkirk als Nolans beste Regiearbeit bezeichnen. Der Film verzichtet zwar auf übermäßige Gewalt, zeigt jedoch die Brutalität des Krieges auf eine andere psychologische Art, welche ohnehin wesentlich besser zu Nolan passt. Und es wäre nicht Nolan, wenn er nicht den einen oder anderen Clou integriert hätte. So benutzt er vor allem die drei zeitlich versetzten Erzählperspektiven um einige Überraschungsmomente zu erzeugen. Insgesamt ein meisterhaft inszenierter Film, der sich nicht hinter Nolans anderen Leistungen verstecken muss. Eine klare Empfehlung für Nolan- und Genrefans. Besonders in IMAX ein beeindruckendes Erlebnis!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich über jeden Kommentar :)