Dienstag, 3. April 2012

Otsuichi-Manga-Special

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Dieses Mal gibt’s nicht eine, auch nicht zwei, sondern ganze drei Manga-Empfehlungen von mir! Genauer gesagt geht es um drei Werke des japanischen Autors „Otsuichi“, den einige vielleicht kennen werden. Drei seiner Arbeiten, die auch als Manga von verschiedenen Künstlern umgesetzt wurden, möchte ich euch diesmal etwas näher bringen.




Kizu



Den Anfang macht das Drama Kizu. Das Schriftzeichen für Wunde wird im japanischen Kizu ausgesprochen. Und auch das englische Wort Kids spricht man in Japan „kizu“ aus. Eine Tatsache die im Manga erwähnt wird und relativ interessant ist. Denn die Geschichte dreht sich um zwei Jungen. Keigo wird von seinem Vater in dessen Wutausbrüchen oft verletzt. Bald verlässt ihn auch seine Mutter. So wächst er einsam und allein auf und findet auch in der Schule keine Freunde. Alles ändert sich, als er den schweigsamen Asato trifft. Die beiden machen eine unglaubliche Entdeckung und wollen mit dieser den Menschen helfen. Doch ist der Preis dafür die Mühen wert?

Ein schöner Manga mit einem realistischen Zeichenstil und einer emotionalen Story. Wer auf Action á la Naruto steht wird jedoch nicht zufrieden sein. Alle anderen erhalten einen tollen und vor allem erwachsenen Manga über das Wesen und die Unschuld eines Kindes.

 

Can you hear me?




Auch Can you hear me geht in eine ähnliche Richtung. Die Schülerin Ryo ist schüchtern, hat wenig Freunde und stottert oft beim Sprechen. Jeder in ihrem Umfeld hat ein Handy. Nur sie nicht. Warum auch? Sie schafft es nicht einmal ordentliche Sätze zu sprechen ohne dabei los zu stottern. Dennoch wünscht sie sich im tiefsten Inneren dazu zu gehören. So denkt sie sich nach und nach ein Mobiltelefon in ihrer Fantasie aus. Nichts Besonderes. Doch eines Tages klingelt das Telefon in ihrem Kopf. Am anderen Ende der Leitung hört sie die Stimme eines Jungen. Ist er real oder nur ein Produkt ihrer Einsamkeit?

Auch Can you hear me hat mir super gefallen. Die Zeichnungen sind ausgesprochen schön und fast noch detaillierter als in kizu. Die Geschichte um das schweigsame Mädchen ist ebenfalls mitreissend und gegen Ende der Handlung baut sich richtig Spannung auf. Auch hier wird auf Action verzichtet. Stattdessen gibt es einen traumhaften Manga mit viel Gefühl.





GOTH




Den Abschluss macht der Psycho-Thriller GOTH. Dieser Manga hat wohl den stärksten Eindruck hinterlassen. Die Geschichte dreht sich um Itsuki Kamiyama und seine Klassenkameradin Yoru Morino. Beide haben eine düstere Natur und interessieren sich für Verbrechen. Zusammen verfolgen sie unterschiedliche, meistens äußerst makabere Mordfälle.

Die Zeichnungen in GOTH sind anders als in kizu und Can you hear me. Dies liegt vor allem an der gänzlich anderen Geschichte, als auch am anderen Mangaka. Die Bilder sind dadurch zwar nicht so detailliert wie in den beiden anderen Mangas, bieten aber einen sehr passenden und interessanten Zeichenstil.

Die Geschichte baut sehr auf die Charaktere und die Abgründe der menschlichen Psyche. Es ist erstaunlich, wenn nicht sogar erschreckend, wie gut sich der Autor in die Mörder hineindenken kann. Die Gedankengänge dieser sind teilweise einfach nur makaber und abartig. Abgerundet wird die dunkle Story durch einige mehr als abartige Bilder. Diese gehören wahrscheinlich zum – um es in meinem Dialekt zu sagen – „Grauslichsten“ das ich je gesehen habe.


Trotzdem, oder vielleicht gerade dadurch hat mich GOTH am meisten von den drei Geschichten fasziniert. Einmal angefangen konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.


Ich hoffe ich konnte dem einen oder anderen, der das hier liest, von den Mangas überzeugen und einen Funken an Interesse wecken. Die Bücher sind es auf jeden Fall wert!


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