Erneut begibt sich Michael Bully Herbig mit seinem neuen
Film sowohl in den Regiestuhl, als auch vor die Kamera. Das führt ihn in für ihn unerforschte Genre-Gefilde. Diesmal sollte es die Fantasy-Romanze
sein, die er sich vornimmt. Doch hat er dabei Erfolg und kann er an seine
großen Erfolge anknüpfen?
Erbe des Hamburger Getränkeherstellers „Spurdelfactory“ und
ewiger Junggeselle Eddie erlebt einen gewaltigen Schock, als plötzlich ein
fremder Mann in seinem Schrank hockt. Dieser gibt sich als Buddy (Michael Bully
Herbig) aus und begleitet ihn von dort an auf Schritt und Tritt. Das einzig
merkwürdige: Niemand außer Eddie selbst sieht den Kerl. Eddie beginnt durch zu
drehen und sucht sogar einen Psychiater auf, während sein Leben droht in die
Brüche zu gehen. Immer wieder erscheint Buddy und erklärt bald, dass er ein
Schutzengel sei. Ungläubig und vom Schicksal gebeutelt beginnt Eddie bald
wirklich durch zu drehen. Erst nach einigen lebensverändernden Erlebnissen
kommt er zur Einsicht. Buddy’s Geschichte muss wahr sein. Er versucht also sein
Leben drastisch um zu krempeln und nebenbei die Liebe seines Lebens zu erobern.
Bully Fans sollte spätestens jetzt klar sein, dass sich der
Film drastisch von Herbigs früheren Werken unterscheidet. Er will einen
deutlich ernsteren Ton anschlagen, scheitert aber oftmals genau an diesem
Punkt. Denn seine Vergangenheit kann Bully eindeutig nicht verleugnen und baut
auch in Buddy einige typische „Bully-Moments“ ein. Das sind meiner Meinung nach
dann auch die Höhepunkte. Denn emotional bleibt Buddy trotz der vielen Versuche
über die meiste Zeit relativ flach. Erst gegen Ende hin entsteht etwas
Romantik. Auch die Figuren haben so ihre Probleme. Allem voran Hauptcharakter
Eddie. Mir persönlich ist es wahnsinnig schwer gefallen mich mit ihm zu
identifizieren oder mit zu fühlen.
Dennoch hat auch Buddy seine guten Seiten. Vor allem das
Ende hat mich wirklich positiv überrascht und war von mir so nicht
vorhergesehen. Irgendwie wirkt Buddy wie ein Mischmasch aus klassischem
Bully-Film und deutscher Liebes-Komödie. Meiner Meinung nach ist er sogar der
„deutscheste“ Film denn Bully bis jetzt gemacht hat. Denn mit Buddy reiht er
sich direkt zwischen Schwaiger und Schweighöfer. Nur dass ihm in diesem Genre
eben die Erfahrung fehlt.
Fazit: Buddy ist wirklich kein schlechter Film und hat vor
allem gegen Ende hin echte Höhepunkte. Zwischendurch wird hin
und wieder durch Bully-typischen Humor aufgelockert. Hardcore-Herbig Fans die
einen Nachfolger zu Schuh des Manitu, Traumschiff Surprise und Co erwartet
haben werden leider enttäuscht. Wer jedoch unvoreingenommen in den Film geht
wird recht gut unterhalten und Herbigs Auftritte entschädigen für den
unsympathischen Hauptcharakter. Meiner Meinung nach sollte Bully jedoch
eindeutig wieder zu seinen Wurzeln zurückkehren. Sein alter Stil passt definitiv
besser zu ihm! Denn von der Genialität seines ersten Kinostreiches ist er weit entfernt.
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