Dienstag, 7. Januar 2014

The Vampire Diaries - eine Serie mit Biss

Ich freue mich über eure Kommentar... Sorry für das Wortspiel. Konnte ich mir nicht verkneifen.







Vampire sind derzeit fast schon wieder out. Doch vor einigen Jahren erschütterte eine gewisse Filmreihe basierend auf einer Romanreihe einerseits für Begeisterung, andererseits für Entsetzen. Weichgespülte, menschlich gemachte Vampire, die so gar nicht zum Fürchten sind. Die Blutsauger aus Blade, Castlevania und dem originalen Dracula hatten freilich wenig mit den glitzernden bildschönen Wesen der Twilight Reihe gemeinsam. Trotzdem waren es auch Vampire. Auch bei Vampire Diaries erwartete ich selbiges, als ich es im TV ignorierte. Erst bei der vierten oder fünften Folge blieb ich zufällig hängen. Grund war einig und allein die Stimme des Hauptcharakters Stefan Salvatore – Tommy Morgenstern, welcher Jahre zuvor meine Kindheit maßgeblich als Son-Goku geprägt hatte.

Also schaute ich mir eine Folge an und schnell wurde mir klar, dass es neben übersoften und glitzernden Vampiren und den blutrünstigen Bestien des Originals noch eine wahnsinnig interessanten Mittelweg gibt. Seit mittlerweile vier Staffeln verfolge ich die Serie nun und immer wieder findet sie Wege mich zu begeistern. Doch was macht Vampire Diaries so spannend?



Die Story - der Tiefgang zeigt sich erst später

Die Serie basiert auf einer Romanreihe von L.J. Smith. Bis auf die Ausgangssituation und den meisten Figuren haben die Bücher und die TV-Serie jedoch wenig gemeinsam. Mit zunehmender Dauer unterscheiden sie sich schlussendlich immer mehr und erzählen bald zwei eigenständige Stories. Die Geschichte selbst beginnt so vorhersehbar und unspektakulär wie eine typische Lovestory. Bei einem Autounfall stürzt das Auto der Familie Gilbert in von einer Brücke in einen Fluss. Dem Tod hilflos ausgeliefert kämpfen die beiden Eltern und ihre Tochter Elena um ihr überleben. Plötzlich erscheint ein fremder Mann und rettet das Mädchen. Später trifft sie ihn in Ihrer Schule wieder und bald wird klar, dass Stefan anders ist als ihre Mitschüler. Er ist nämlich ein über hundert Jahre alter Vampir. Doch das ist lediglich der Anfang. Sein Bruder Damon ist quasi der böse und entdeckt bald selbst eine Leidenschaft für die schöne Elena. Ha. Werden jetzt manche denken. Das klingt doch verdächtig nach Dreiecksbeziehung und Twilight! Das stimmt vielleicht auch, doch hinter der simplen Lovestoy verbirgt sich mehr… viel mehr. Mal ganz davon abgesehen, dass Elena im Laufe der vier Staffeln wirklich Gründe findet beide zu lieben. Anders als die mit Gesichtslähmung gesegnete Bella der Twilight Filme.

Nun zwei Vampire die um die Liebe eine Frau kämpfen ist noch nichts Ungewöhnliches. Als plötzlich eine Frau erscheint die Elenas Ebenbild sein könnte, wird bereits klar, dass die Hintergrundgeschichte viel komplexer ist, als zuerst angenommen. Die fremde Frau ist bekannt als Catherine Pierce oder Katerina Petrova und mehrere hundert Jahre alt. Elena ist ihre Doppelgängerin und somit zu ihr verbunden. Das ist jedoch noch lange nicht alles. In Elenas Umfeld erscheinen bald Werwölfe, Hexen und andere Wesen die allesamt dunkle Pläne schmieden. Das Ausmaß des Übernatürlichen kommt erst nach und nach zum Vorschein. Zentraler Angelpunkt bleibt dabei Elenas Heimatort Mystic Falls.



Die Charaktere und Schauspieler - Überzeugend und sympathisch

Auch die Figuren und Schauspieler tragen maßgeblich zur Qualität der Serie bei. Nehmen wir Elena Gilbert verkörpert von Nina Dobrev. Zu beginn der Serie ist sie ein zerbrechliches junges Mädchen, welches einfach nur verliebt in einen gutaussehenden Vampir ist. Im Laufe der Vier Staffeln muss sie aber viel durchleben… sehr viel. Anders als etwa die scheue Bella, wächst sie standig an sich selbst und wird bald zu einer eigenen agierenden Person, welche trotz mangelnder Vampirkräfte zu einigen entscheidenden Handlungen fähig ist. Nebenbei lässt sie sich außerdem als Vampirjägerin ausbilden. Im Vergleich zu Kristen Stewart zeigt Nina Dobrev wesentlich mehr von ihrem schauspielerischen Talent. Das kommt natürlich auch davon, dass sie zwei Rollen spielt und sowohl gut, als auch böse ist.

Nächster interessanter Charakter ist Stefan Salvatore gespielt von Paul Wesley (Gefallene Engel). Neben seiner grandiosen Synchronstimme überflügelt auch er seinen geistigen Bruder Edward (Twilight) in den meisten Belangen. Das merkt man jedoch erst später. Denn hinter dem strahlenden gutmütigen Vampir, welcher sich nur von Tierblut ernährt, verbirgt sich eine dunkle und blutrünstige Vergangenheit und auch er scheint eine düstere Seite zu haben. Sein Bruder Damon (Ian Somerhalder) hingegen lebt seine Vampirinstinkte vollkommen aus. Er hat Spaß am Töten, keine Angst vor irgendjemandem und tut alles um möglichst viel Spaß im Leben zu haben. Später zeigt auch er eine andere Seite wächst über sich hinaus.

Das waren nur die Brei Hauptprotagonisten. Doch spätestens ab Staffel Zwei kommen noch dutzende weitere interessante Charaktere und bemerkenswerte Schauspieler zum Vorschein. Elenas beste Freundin Bonnie entdeckt Ihre Fähigkeiten als Hexe, ihr Bruder Jeremy hat Kontakt zur Geisterwelt und wird schlussendlich selbst zum Vampirjäger, der Sohn der Bürgermeisterin wird zum Werwolf und der neue Geschichtslehrer entpuppt sich als Vampir-mordender Profi mit Pfählen und Armbrust unter dem Kopfkissen. Ach ja. Und habe ich die Urvampire erwähnt die über tausend Jahre alt sind? Für Spannung ist also wirklich gesorgt.


Die Vampire… und andere Wesen - genug Stoff für Konflikte

Die Wesen der Nacht. Zentraler Angelpunkt und titelgebend für die Serie. Vergleicht man sie mit den Vampiren aus Twilight oder den originalen wird man einige unterschiede feststellen. Meiner Meinung nach sind sie aber hervorragend getroffen. Sie sind modern und zeitgemäß und haben eine menschliche Seite. Jedoch verfügt jeder von ihnen im Inneren auch über eine blutrünstige Seite. Die Vampire in Vampire Diaries können sich sehr schnell bewegen und sind grundsätzlich unterblich. Lediglich ein Holzpfahl, das Gift eines Werwolfes oder das Herausreißen des Herzens(was schon mal öfter vorkommt) können einen Vampir töten. Eisenkraut verbrennt seine Haut. Er ist zudem übermenschlich stark und tritt er in die Sonne, verbrennt er innerhalb weniger Sekunden zu Asche. Zu diesem Zweck tragen die meisten Vampire einen Tageslichtring, welcher sie davor beschützt. Vampire verfügen zudem über die Fähigkeit durch ihren Blick menschen zu manipulieren. Um zu überleben brauchen Vampire Blut. Einige verzichten jedoch auf Menschenblut und laben sich an Tieren. Trinkt ein Mensch das Blut eines Vampirs, heilen sich dessen Wunden. Stirbt jener Mensch, während er das Blut noch im Organismus hat, wird er selbst zum Vampir.

Neben den Vampiren gibt es natürlich auch noch Werwölfe. Diese verwandeln sich jedoch nur bei Vollmond und unter unsäglichen Qualen. Dabei verlieren sie die Kontrolle über sich und töten alles und jeden. Auch Hexen und Hexenmeister kommen in der Serie vor. Sie verfügen über große Macht und können mit der Geisterwelt kommunizieren. Die letzten im Bund sind die Vampirjäger. Sie haben sich auf die Jagd nach den todbringenden Kreaturen begeben und sind meistens gut ausgerüstet.

Später kommen noch weitere Wesen vor, die ich jetzt jedoch noch nicht nennen möchte.


Der Stil der Serie - modern und zeitgemäß

Visuell hält sich Vampire Diaries eher düster und die Freigabe ab 16 ist so zu verstehen. Manche Folgen sind schon recht blutig und heraus gerissene Herzen oder abgetrennte Köpfe kommen häufiger vor. Insgesamt richtet sich die Serie an ein etwas älteres Publikum als Twilight. Das liegt neben dem Gewaltgrad aber auch an der sehr viel komplexeren Story und dem offeneren Zugang zur Sexualität. Ganz Recht während die Glitzervampire da recht züchtig sind, gibt es in VD mit zunehmender Laufzeit auch mehr Sexszenen. Die sind jetzt wirklich alles andere als explizit, doch es wird schnell klar, dass mit dieser Serie keine prüde Gemeinschaft suggeriert werden soll. Menschen haben Verlangen und Vampire noch stärker. Immer wieder werden auch der Drang der Instinkte und die Grenze zum Mensch sein thematisiert.


Fazit: Vampire Diaries distanziert sich deutlich von Twilight. Das wird jedoch erst nach längerem schauen deutlich. Mystery-Fans mit einem Hang zu einer dramatischen Love-Story ist die Serie klar zu empfehlen. Nicht nur eine ausgefeilte Hintergrundgeschichte mit vielen handelnden und interessanten Figuren, sondern auch tolle Schauspieler tragen die Serie. Wer Vampire mag und sie in einem modernen Gewand sehen möchte ist hier goldrichtig. Eine meiner derzeitigen Lieblingsserien!
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich über jeden Kommentar :)