Mittwoch, 13. Januar 2016
Need for Speed (PS4)
Die Reifen quietschen, die Motoren heulen und die Neoröhren blitzen zwischen den nächtlichen Straßen auf. Need for Speed Underground war damals DAS Rennspiel schlechthin. Es hatte einfach alles. Eine Menge Fahrzeuge mit viel Raum zur Individualisierung, tolles Gamesplay, und eine Story die das war was sie wollte. Einfach, aber unterhaltsam. Nach einigen mal mehr, mal weniger guten Titeln der Serie, versucht sich EA nun zusammen mit Ghost auf die Stärken der Underground-Serie zu vertiefen. Mit dem schlicht "Need for Speed" genannten Titel, kehren lang gewünschte Elemente wie Tuning und Untergrund-Straßenrennen zurück. Ob das gut geht?
Die Story beginnt so harsch wie ein Schlag ins Gesicht. Man ist der Neue in der Stadt und will sich einen Namen machen. Motivation? Hintergrundgeschichte? Fehlanzeige. Kann bei einem Rennspiel aber auch genügen. Sofern der Rest in Ordnung geht. Die Geschichte wird durch Echtfilmsequenzen und Telefonanrufe, bzw. Nachrichten vorangetrieben. Dabei trifft man auf allerlei illustre Raser-Kollegen. Diese sind mehr oder weniger unterhaltsam. Auch wenn vieles stark überspitzt wirkt und gerade als Echtfilmsequenz nicht immer ganz ernst wirkt. Wie gesagt. Unterhaltsungswert hat das Ganze dennoch.
Die Stadt Venture Bay ist ähnlich wie im 2013er Most Wanted frei befahrbar. Genau wie schon damals findet man in der Stadt unzählige Events. Manche Storyrelevant und aufeinander ausfbauend, andere frei spielbar. Da das Spiel eine ständige Onlineverbindung verlangt, trifft man in der gesamten Spielewalt auch auf andere Fahrer. Das kann ganz schön nervig sein, wenn ein verwirrter Spieler mitten im Rennen plötzlich einen Frontalcrash hinlegt und so die eigene Route blockiert. Gute Idee, aber nervig in der Praxis. Die Rennen selbst sind hingegen sehr gut gelungen. Man kann sein jeweiliges Fahrzeug frei auf Grip oder Drift trimmenund so die optimale Einstellung finden. Die Steuerung ist knackig und das Geschwindigkeitsgefühl toll. Neben herkömmlichen Renntypen wie Rundkurs-, Sprint- oder Zeitrennen, gibt es auch neuartige Typen, bei denen man Rennen und Driftkünste kombinieren muss. Meistens ziemlich cool, können die neuen Typen vorallem in den schwierigeren Rennen ganz schön aufreibend sein. Für gewonnene Rennen gibt's dann virtuelle Dollar und Punkte im REP-System. Ein Levelsystem, mit dessen Aufstieg man beständig neue Teile freischaltet. Ein guter Motivator!
Das Tuning selbst - das Herzstück des Spiels - ist eigentlich sehr gut gelungen. Es gibt viele Fahrzeuge und sehr viele Optionen. Leider kranken manche Modelle an fehlenden Teilen, sodass man bei manchen Fahrzeugen gerade einmal ein, zwei Auswahlöglichkeiten bei bestimmten Parts hat. Hier wäre mehr drin gewesen! Auch die Abstinenz einer Unterbodenbeleuchtung finden sicherlich viele Underground-Veteranen schade. Insgesamt kann sich das Tuning-System aber sehen lassen. Denn gerade beim Lack und der Beklebung zeigt der Editor, dass kreativen Geistern wenig Grenzen gesetzt sind.
Optisch brilliert das Spiel mit wunderschönen Regen und Lichteffekten und ansprechenden Fahrzeugmodellen. Hier machten sich die Entwickler unter Hilfe der Frostbyte Engine aber das nächtliche Setting zu Nutzen. Denn in helleren Stellen merkt man, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Dennoch kann das Spiel optisch überzeugen. Denn in den meisten Situationen sieht es doch sehr schick aus. Und auch der Sound kann sich hören lassen. Ein AMG klingt zum Beispiel eben einfach so, wie ein AMG nun mal klingt. Der Soundtrack ist EA typisch auch ziemlich gut ausgefallen. Auch wenn die Serie schon bessere Playlists hatte.
Fazit: Das neue Need for Speed erfüllt tatsächlich viele lang gehegten Wünsche. Das Underground-Feeling ist zurück und mit etlichen, wenn auch nicht genügend, Tuningoptionen lässt sich so einiges anstellen. Das Gameplay ist knackig und Spaßig und die Präsentation äußerst gelungen. Die leicht überzogene Story kann man belächeln und sich unterhalten lassen. Was jedoch wirklich am ansonst so guten Eindruck nagt, ist der unnötig aufgezwungene Online-Modus. Ich hätte bisher keinen Vorteil daraus sehen können. Empfehlung für Tuning-Fans mit leichten Einbußen.
-euer Genesis
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