Ryouta Sakamoto ist ein NEET wie er im Buche steht. Also ein
Mensch ohne Ausbildung oder Job. Sonnenlicht scheint sein natürlicher Feind zu
sein und er verbringt den Großteil seiner Zeit in seinem Zimmer. Für seine
Mutter und seinen Stiefvater hat er nur Beschimpfungen übrig. Einzig im
beliebten Online-Spiel Btooom“ findet er eine Zuflucht. Dort gehört er mit
seinem Team zu den weltbesten Spielern und genießt den Respekt seiner
Mitspieler. Virtuell ist er sogar verheiratet.
Doch sein eintöniges Leben schlägt schon bald unerwartete
Bahnen ein, als Ryouta eines Morgens mitten in einem tropischen Dschungel
aufwacht. Genauer gesagt auf einer einsamen Insel irgendwo im Pazifik. Bald
schon bemerkt er jedoch, dass er nicht der Einzige hier ist und trifft auf
feindlich gesinnte Menschen. Langsam fügen sich die Puzzelteile zusammen und
Sakamoto erkennt, dass er in ein mörderisches Spiel geraten ist, das mit seinem
geliebten Btooom! Fast schon erschreckende Ähnlichkeit hat. Jeder Spieler
besitzt eine feste Anzahl an Bomben, so genannte BIMs. Diese BIMs unterscheiden
sich in der Art ihrer Wirkung und allem Anschein nach sollen sich die Menschen
auf dieser Insel bis auf den Tod bekämpfen. Ryouta weigert sich sofort am Spiel
teil zu nehmen. Doch immer wieder zwingen ihn heikle Situationen dazu, seine
Timer-Typ Bomben zu benutzen. Es beginnt ein Überlebenskampf zwischen Freunden,
Feinden und Intrigen mit einer ganzen Reihe interessanter Charaktere.
Btooom! Glänzt vor allem durch seine unterschiedlichen
Charaktere die sich alle sehr nachvollziehbar verhalten. Von Angst beherrscht
wandeln sich Freunde zu Feinden und umgekehrt. Optisch weiß der Titel ebenfalls
zu gefallen und liefert eine gute Animationsqualität. Das Charakterdesign
erinnert mich ein wenig an das ebenfalls aus dem Hause MAD House stammende Death
Note. Dabei wirkt Btooom! etwas farbenfroher und nicht ganz so düster. Eine
besondere Charakteristika sind zudem die teilweise eingesetzten schwarzen
Gesichtsschattierungen.
Die Story selbst ist spannend und actionreich erzählt und
nimmt gerade am Schluss ordentlich Fahrt auf. Für die zwölf Folgen genau
richtig. Besonders positiv aufgefallen ist mir zudem die wirklich hochwertige
deutsche Synchronisation. Die Sprecher wurden alle gut ausgewählt und klingen
immer sehr passend. Solch eine Qualität würde ich mir ruhig öfter bei Animes wünschen.
Der Soundtrack ist hingegen eher unspektakulär ausgefallen und fällt nicht
weiter auf.
Fazit: Btooom! ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Die
Story präsentiert sich als Überlebenskampf-Show à la Hunger Games und punktet
mit glaubhaften Charakteren. Optisch positioniert sich die Serie mit einem
erwachsenen Design im qualitativ höheren Mittelfeld. Der Anime ist zudem genau
das Richtige für Leute die mal wieder einen guten Anime sehen wollen, ohne
dauernd die Untertitel mitlesen zu wollen. Wer jetzt immer noch wegen der „Ecchi“-Anmerkungen
auf einigen Seiten zögert sollte wissen, dass sich dieses Element lediglich auf
einige Situationsbedingte Freizügigkeiten bezieht und nicht auf provokante
Nacktheit abzielt (siehe Highschool of the Dead, Highschool DxD, etc.). Von mir
gibt’s eine klare Empfehlung. Kein Meisterwerk, aber definitiv sehenswert! Leider endet der Anime mit einem offenen Ende, da der Manga im Moment noch läuft.
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