Montag, 15. Oktober 2012

Fahrenheit (PS2)

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Jahre bevor Heavy Rain als interaktives Drama die Spieler mitriss versuchte Entwickler quanticdream mit dem Vorgänger das Publikum zu begeistern. Fahrenheit (In den USA als Indigo Prophecy bekannt) legte einige wichtige Grundelemente für das spätere Heavy Rain und spielt sich auch ähnlich. Doch lohnt es sich auch heute noch die Disk in seine Playstation 2 ein zulegen?



Die Indigo-Prophezeiung


 
Wie von Heavy Rain gewohnt steuert man als Spieler nicht nur eine, sondern gleich mehrere Hauptfiguren. Zu allererst wäre da Lucas Kane. Eigentlich ein ganz normaler Mann. Doch eines Tages tötet er in einem Restaurant einen Mann brutal durch drei präzise Messerstiche in die Herzarterien nachdem er sich beide Hände aufgeritzt hatte. Es gibt nur ein Problem: Er schwört, dass er dies nicht mit Absicht getan hatte. Eine dunkle Macht hätte von ihm Besitz ergriffen und er selbst wäre nur eine Art Zuschauer gewesen. Noch im Schock versucht er das Beste aus der Situation zu machen. In der Toilette hat man nun mehrere Optionen. Man kann den Leichnam verstecken, den Boden aufwischen oder sich die Hände waschen. All diese Taten können den Storyverlauf beeinträchtigen. Nachdem man alles erledigt hat verschwindet man schnell durch die Hintertür.


Dies ist der Moment in dem die anderen beiden Hauptfiguren auftreten. Die Kommissare Carla Valenti und Tyler Miles. Nun ist es die Aufgabe des Spielers die hinterlassenen Spuren zu finden und sie zu deuten. Man kann mit den Zeugen sprechen oder sich mit dem Partner beraten. Denn gespielt wird immer nur mit Carla oder Miles. Dabei kann man jederzeit zwischen den beiden wechseln wie etwa in den Lego-Spielen. Solche Momente gibt es öfters. An einem Punkt der Story müssen Carla und Tyler einen Hinweis in ihren Beweisen finden. Nun ist es die Entscheidung des Spielers wen er den Fall weiter lösen lässt. Eine coole Sache, die auch zum erneuten durchspielen motiviert.


Nachdem alle Spuren gesichert sind kehren die beiden ins Revier zurück. Unterdessen versucht Lucas eine Erklärung für die Ereignisse zu suchen. Vorerst vergebens. Er hat Albträume und Halluzinationen. Sieht Dinge die es gar nicht geben dürfte. Hier kommt ein weiteres spielerisches Element hinzu: Die Stimmung. Jede Figur hat ein Stimmungsbarometer. Ähnlich wie in Sims. Mit Aktion wie etwas Essen, oder nach einem guten Gespräch verbessert sich diese. Leidet der Charakter unter den Entscheidungen des Spielers fällt diese wiederum. Ist sie komplett unten hat man verloren und muss vom nächsten Speicherpunkt erneut beginnen.


Bald kommt Lucas dahinter, dass das Ganze nur etwas Übernatürliches als Ursache haben kann. Ein altes Ritual und eine düstere Gesellschaft scheinen damit zusammen zu hängen. Er sucht Rat bei seinem Bruder, dem Pater Marcus. Ob er ihm schlussendlich helfen kann muss man selbst herausfinden. Denn die Story ist wirklich spannend erzählt.


Nun noch mal zurück zum Gameplay. Grundsätzlich spielt sich Fahrenheit sehr ähnlich wie sein Nachfolger Heavy Rain. Man steuert seine Figur mit dem linken Stick und führt Aktionen mit dem Rechten Aus. In den Actionsequenzen beschränken sich die Aktionen leider nur auf 2 Situationen. Erster Fall: Der Charakter muss sich körperlich anstrengen. Jetzt muss man als Spieler abwechselnd L1 und R1 drücken bis die Aktion geschafft ist. Zweiter Fall: Auf dem Bildschirm erscheinen zwei bunte Steuerkreuze die die beiden Analog-Sticks darstellen. Als Spieler drücke ich nun immer in die Richtung in der die Farbe aufleuchtet. Im Großen und Ganzen war’s das leider auch schon mit dem Aktionen.


Die Technik von damals

 
Nun. Fahrenheit war bei weitem kein hässliches Spiel. Doch vergleicht man es mit anderen AAA-Titeln dieser Zeit, wird schnell klar, dass es auch nicht zu den grafischen Highlights dieser Epoche gehört. Das stört jedoch nicht wirklich, das die Atmosphäre trotzdem immer Stimmt. Grund dafür ist in erster Linie der stimmige Soundtrack, der sich jedoch leider zu oft wiederholt. Kein Pluspunkt sind ebenfalls die deutschen Sprecher. Sie klingen oft arg aufgesetzt und manche Nebenfiguren wirken einfach unmotiviert. Seltsam ist auch, dass Lucas manchmal englisch schreit. („Noooo“)

 

Nicht ganz ausgereift


Mir kam es beim spielen so vor, als wären viele Elemente einfach nicht ausgereift, oder bis zum Schluss durchdacht worden. Da wäre zum Beispiel das Stimmungs-System. Interessante Idee: Doch vor allem als Lucas nervt es oft, dass man bestimmte Tätigkeiten gar nicht machen kann, weil dies wiederum seine eh schon völlig verstörte Stimmung weiter senken würde. Denn anders als in Heavy Rain geht die Geschichte nicht einfach ihren Lauf. Nein. Tut man etwas das in der Story so nicht vorgesehen war muss man die Szene erneut spielen. Eigentlich schade.


 

Fazit: Klar. Fahrenheit hat viele Schwächen. Da wären die mittelmäßige Technik, die schwammige Steuerung, die durchschnittlichen Sprecher und der wenige eigentliche Spielanteil. Dennoch: Fahrenheit ist trotz all seiner Mängel eine absolute Empfehlung. Die Story ist spannend und originell und auch die Charaktere haben etwas Einzigartiges. Auch wenn sie nicht an Ethan Mars und Co heran reichen. Meiner Meinung nach war Fahrenheit seiner Zeit einfach zu weit voraus. Denn die meisten Mängel liegen nicht am Spiel selbst. Vielmehr an den vorhandenen Möglichkeiten und der Erfahrung der Entwickler. Als Fan von Heavy Rain sollte man sich den Mytery-Thriller jedoch auf keinen Fall entgehen lassen. Fahrenheit ist selbst heute noch erfrischend anders und fühlt sich immer noch frisch an. Zumindest im Vergleich zu den „Call of Dutys“ unserer Generation.


-euer Genesis

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