Und wieder steht eine Comicverfilmung ins Haus. Diesmal mit
ungewohntem Blickwinkel und bekannten Schauspielgrößen wie Will Smith oder
Jared Leto.
Die Welt braucht neue Helden. Doch für die geheime Taskforce
X sucht sich die Regierung diesmal nicht etwa die strahlenden Kämpfer des Guten
zusammen, sondern gräbt in den tiefsten Löchern der Erde um gegen potentielle
Gefahren durch Metawesen zu bestehen. Storytechnisch setzt der Film einige Zeit
nach dem Ende von Batman vs. Superman ein. Amanda Waller rekrutiert im Auftrag
der USA bekannte Superschurken für ihre Eliteeinheit. Deadshot, Harley Quinn
und Killer Croc sind nur einige Namen dieser elitären Riege. Und sie werden
schneller gebraucht als gedacht. Ein unvorstellbares Übel bahnt sich seinen Weg
und bald ruht das Schicksal der Welt auf den Schultern des Suicide Squads.
Der Film macht vieles richtig, aber auch einiges falsch.
Doch eins nach dem anderen. Grundsätzlich hat mit der Streifen durchaus gut
gefallen. Ich mochte das Setting, die Darsteller und den Soundtrack. Alle
Figuren werden ansprechend eingeführt und auch Comicfremde Zuschauer bekommen
einen guten Überblick über die Geschehnisse. Etwas, das man bei Dawn of Justice
weniger gut gelöst hatte. Der tolle Soundtrack macht einiges wieder wett.
Besonders gelungen sind zudem die Charaktere. Alle Darsteller haben sich
wunderbar in ihre Figuren eingelebt und Joker Darsteller Jared Leto beweist
abermals, weshalb er bereits einen Oscar sein Eigen nennt. Hier sehe ich
allerdings auch ein großes Problem. Ausgehend beim Verbrecherclown. Zwar ist
Letos Interpretation von Batmans Erzfeind sehr gelungen, doch fehlt mir
persönlich etwas der Impact und die Relevanz dieser Figur. Dieser Faktor zieht
sich leider etwas durch den gesamten Film. Immer wieder habe ich mich selbst
dabei ertappt die Frage: „Warum muss ausgerechnet dieser Charakter jetzt
vorkommen?“ zu stellen. Das ist keine Kritik an Schauspielern oder Charakteren.
Nein vielmehr an der Story insgesamt. So ist der Joker hier neu interpretiert
und sehr gelungen, aber meiner Meinung etwas irrelevant. Ein weiterer Faktor,
weshalb Letos Clown niemals den Kultstatus von Ledger auch nur kratzen wird. In
Nolans Batman Trilogie war der Joker einer der wichtigsten Charaktere
überhaupt, der durch keine andere Figur jemals hätte ersetzt werden können. Auch
in Rocksteady’s Arkham Trilogie oder anderen Batman-Ablegern war der Clown
immer ein besonderer Charakter. In Suicide Squad wirkt er lediglich wie ein
nettes Feature. Zwar ein wirklich toll gespieltes und überzeugendes, aber eben
nur ein Feature.
Ein weiteres Problem habe ich bei den Schurken selbst.
Natürlich will man zeigen, dass sie trotz ihrer Boshaftigkeit auch nur Menschen
sind, dennoch nimmt der Sympathie-Wert gegen Ende etwas zu sehr die Überhand.
Zumindest für einen Film über Superschurken. Hier hätte ich mir mehr Mut seitens
Produzenten gewünscht. So bleibt Suicide Squad leider hinter seinen
Möglichkeiten zurück.
Fazit: Suicide Squad ist vor allem sehr unterhaltsam. Der
generelle Look, der Soundtrack und auch die Action. Leider wirkt der Film für
mich an vielen Stellen etwas zu wirr und zusammengewürfelt. Suicide Squad
kündigte sich im Vorfeld als Superheldenfilm abseits des Mainstreams an, leider
fehlte des den Machern oftmals an Mut für Experimente. Es genügt eben nicht
einen toll gespielten Joker in seinen Film zu mixen. So bleibt der Streifen nur
ein sehr unterhaltsamer Comic-Blockbuster mir gehöriger Action und schicker
Aufmachung. Genrefans können bedenkenlos reinschauen, sollten aber keine großen
Überraschungen erwarten.
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