Dienstag, 24. Februar 2015

Puella Magi Madoka Magica (Anime)

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Die guten alten Magical Girls. Mädchen die sich durch Zauberkraft in mächtige Gestalten verwandeln und gegen das Böse kämpfen. Ein Animegenre das auch im deutschsprachigen Raum schon immer großen Anklang fand. Alles begann mit Sailor Moon. Mal ganz abgesehen davon ob man die Serie mag oder nicht, eins muss man dem Anime zugutehalten: Zusammen mit Dragonball hat Sailor Moon das Medium Anime auch hier bei uns massentauglich gemacht. Im Genre der Magical Girls folgten Serien wie DoReMi oder Pretty Cure. Beide habe ich damals eigentlich recht gern geschaut. Während DoReMi zuckersüß, lustig und locker war, schlug Pretty Cure „etwas“ tiefgründigere Töne an. Doch was Fans des Genres bei Madoka Magica erwartet ist eine ganz, ganz andere Dimension.


Bis auf den mysteriösen Einstieg, beginnt der Anime wie jeder andere des Genres. Madoka Kaname ist ein normales Mädchen mit einer glücklichen Familie, aber ohne große Talente. Sie genießt ihr Leben und geht gerne zur Schule. Die ersten paar Folgen dümpeln eigentlich recht fröhlich vor sich hin. Klar. Die Art der Magie (Magical Grils kämpfen hier mit Pistolen, Bomben und Schwertern) und die Darstellung alleine unterscheiden sie auch hier schon grob von den meisten Genrevertretern. Das liebenswerte Opening und das zuckersüße Ending suggerieren insgesamt aber immer noch den „typischen“ Magical Girl Look. Bis zum ersten Storytwist der uninformierte Zuschauer wohl fast aus den Schuhen blasen dürfte. Danach geht’s immer mysteriöser, düsterer und schonungsloser zur Sache. Puella Magi Madoka Magica zeigt erst nach ein paar Folgen, dass es das Thema „Magical Girl“ nicht nur hart, sondern gänzlich anders als seine meisten Kollegen darstellt. Hier stehen nicht Abenteuer und Zauberspielchen im Vordergrund. Auch nicht primär die Rettung der Welt. Vielmehr geht es hier um die Frage: Was bedeuten Freundschaft, Liebe, Aufopferung oder Trauer. Madoka Magica ist meines Wissens nach auch eine der wenige, wenn überhaupt einzigen Serien die das Phänomen der „Magical Girls“ halbwegs plausibel zu erklären weiß. Insgesamt fokussiert der Titel mehr auf den Weg ZUM magischen Wesen, und weniger auf die Erlebnisse ALS Magical Girl. Für Genrefans sicherlich interessant, aber garantiert nicht für jeden geeignet. Der Name des Drehbuchautors Gen Urobuchi sollte hier als Hinweis dienen.


Optisch präsentiert sich Madoka Magica farbenfroh und sehr kindlich. Typisch für einen Anime des Genres und im starken Kontrast zur späteren Handlung. Der Zeichenstil selbst ist sehr schön an zu schauen und hebt sich angenehm von seinem Umfeld ab, sodass die Serie auch optisch starke Alleinstellungsmerkmale aufweist. Ganz besonders gut gefallen hat mir die Darstellung der anderen Dimension. Diese erinnert an Scherenschnitte und Collagen aus verschiedenen Materialien. Schön surreal und abstrakt. Toll gemacht!


Die deutsche Synchro ist meiner Meinung nach auch sehr gut gelungen. Alle Sprecher sind gut ausgewählt und machen ihre Sache ordentlich. Zur Stimmung tragen einige markante Soundtracks bei. Insgesamt bleibt die Musik aber recht eindimensional und hätte noch ein paar einprägsamere Songs vertragen. Richtig hängengeblieben ist eigentlich nur der fantastische Track „Magia“ von „Kalafina“. Insgesamt ist die Musik aber immer passend und stimmungsvoll.


Fazit: Wer bei Madoka Magica einen typischen Anime des Genres erwartet wird wohl enttäuscht werden, denn obwohl er eigentlich alles hat, was einen Magical Girl Anime ausmacht, so sehe ich den Anime eher als Psychothriller. Ständig werden die Charaktere mit ihren Ängsten konfrontiert. Ein Storytwist jagt den nächsten und man weißt oft nie was als nächstes kommt. Deshalb ist Madoka Magica zwar jedem Magical Girl Fan zu empfehlen, gefallen wird er aber garantiert nicht jedem. Wer hingegen auf dramatische Thriller steht und sich von der anfänglichen Stimmung und der Optik nicht abschrecken lässt, bekommt den meiner Meinung nach wohl besten Magical Girl Anime, der jedoch leider ein paar Folgen zu kurz ausgefallen ist. Denn so bleiben die Charaktere etwas blass. Für eine Serie mit gerade einmal 12 Folgen ist Madoka Magica aber perfekt inszeniert und unterhält mit einem angenehmen Tempo und schlägt noch einigen genreuntypischen Actionszenen oben drauf. Bravo!
 

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