Arno Victor Dorian wird als Junge Zeuge des Todes seines
Vaters in Versailles. Er lebt von dort an bei der Familie de la Serre, zu
dessen Tochter Elise ihn eine tiefe Freundschaft und vielleicht noch mehr
verbindet. Erst Jahre später soll er herausfinden, dass sein Vater Mitglied des
Pariser Assassinenordens war und von einem Templer getötet wurde. Wie es die
Ironie will, stellt sich heraus, dass die Familie de la Serre selbst zu jenen
Templern gehört. Doch Arno kommt nicht mehr dazu dies mit seinem Adoptivvater
Francois zu diskutieren. Dieser wird nämlich vor seinen Augen ebenfalls zum
Opfer eines Attentates und ihm selbst wird schlussendlich die Schuld dafür
gegeben. Er fristet von dort an ein Dasein in der Bastille und wird nur vom
Gedanken an Rache am Leben erhalten.
Nach Jahren der Assassinenabstinenz legte ich nun endlich
wieder die Kutte der Attentäter an und schwang mich ins Paris des auslaufenden
18. Jahrhunderts, gerade recht zur französischen Revolution. Was nun nach einer
spannenden Story in einem ansprechenden historischen Kontext klingt, entpuppt
sich jedoch oftmals leider als ideen- und höhepunktlosen Ausflug nach
Frankreich.
Technisch hat sich seit dem Release sichtlich viel getan,
denn ich hatte keine Probleme beim Spielen. Auch die Stadt Paris selbst sieht
fantastisch und einfach nur beeindruckend aus. Die Klettermechanik wurde enorm
überarbeitet und wirkt weniger wie auf Schienen, auch wenn noch Luft nach oben
ist. Insgesamt stimmen Gameplay und Optik also eigentlich. Die richtigen
Probleme des Spiels befinden sich auf Seiten der Story und der Charaktere. Denn
dies Geschichte plätschert beiläufig dahin, ohne wirklich zu begeistern. Die
Figuren wirken flach und unausgegoren und auch die Inszenierung war in
vorangegangenen Teilen bereits weitaus besser geglückt. Die völlig belanglose
Animus-Geschichte, die mittlerweile nur mehr auf Voice-Overlay reduziert wurde,
tut ihr übriges und stört die Atmosphäre mehr, als sie sonst etwas tut. So
stand ich nach zahlreichen langweiligen Storyhappen, ohne wirkliches
Mittendrin-Gefühl, am Ende vor einer dramaturgisch gescheiterten Geschichte vor
einem netten Hintergrund.
Assassin’s Creed Unity ist sicherlich kein schlechtes Spiel.
Allerdings unterliegt es beinahe in allen Punkten seinen Vorgängern und sogar
dem, eigentlich nur als Lückenfüller gedachten, gleichzeitig erschienenen
Assassin’s Creed: Rogue. Somit entpuppt sich Arnos Revolution als meiner
Meinung nach schwächster Teil der Serie. Für einen kurzweiligen Trip nach Paris
zum Budgetpreis aber dennoch zu empfehlen. Mehr als Standardkost sollte man
allerdings nicht erwarten.
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