In tiefer Schwärze eingehüllt, verliert Conor das
Gleichgewicht. Der Boden scheint unter seinen Füßen wegzubrechen und just in
diesem Moment erwacht er schweißgebadet aus dem Albtraum. Es ist derselbe
Traum, den er schon dutzende Male erlebt hat. Doch in dieser Nacht bekommt er Besuch
von einem Monster. Die gewaltige Eibe am Hügel vor Conor’s Fenster erwacht
sieben Minuten nach Mitternacht zum Leben und verschlingt ihm mit Haut und
Haar. Wieder erwacht der Junge in seinem Zimmer. Erneut ein Traum? Dies sollte
nicht die letzte Begegnung mit dem Monster sein. Immer wieder bekommt er Besuch
von ihm. Das Monster beginnt ihm drei Geschichten zu erzählen. Über Verrat,
Lüge und die Wahrheit. Am Ende dieser Geschichten, steht die vierte, in der
Conor seine eigene Wahrheit offenbaren soll.
Sieben Minuten nach Mitternacht erzählt die Geschichte des
Mittelschülers Conor. Sein Leben ist mehr als schwierig: Seine Mutter ist
ständig krank, die Großmutter bevormundet ihn und in der Schule wird er
lediglich von den Stärkeren beachtet und verprügelt. Er flüchtet sich in die
Einsamkeit und sein stummer Ruf schien das Monster beschworen zu haben. Mit
wunderschönen, in abstraktem Schwarzen gehaltenen, Bildern illustriert, erzählt
das Buch in kurzen Kapiteln von der schwersten Zeit in Conor’s jungem Leben.
Eine Geschichte, die seine Leser auf tragische Weise berührt, sie in
fantastische und doch so lebensnahe Geschichten entführt und Trost spendet.
Zum Film:
Auch der Film hält sich größtenteils an die grandiose Vorlage,
und fängt die Atmosphäre des Buches gekonnt ein. Besonders gut inszeniert sind
die Geschichten des Monsters, welche durch wunderschöne und teils skurrile
Animationen illustriert werden. Es wurden jedoch einige Details verändert,
wobei weggelassen hier das treffendere Wort wäre. So fehlt Conor’s einzige
echte Freundin Lily komplett. Dafür belohnt der Film seine Zuschauer mit einem
erweiterten Ende, das weitere Interpretationsspielräume zulässt.
Insgesamt ist auch der Film äußerst gelungen und gerade
audiovisuell gut gestaltet. Die Charaktere sind stets glaubwürdig und besonders
das Baummonster wurde charmant portraitiert. Ein emotionaler Streifen, der zwar
nicht ganz dessen Genialität erreicht, aber durchaus an den Klassiker „Pan’s Labyrinth“
erinnert.
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