Ich liebe Game of Thrones und ich liebe Christopher Nolan’s Filme.
Jetzt versucht sich HBO zusammen mit dessen Bruder an einem anderen Genre: der
Science-Fiction. Dabei ist das Ganze noch als atmosphärischer Western
aufgezogen. Hitpotential an allen Enden!
HBO’s Serienfassung basiert auf dem gleichnamigen Film von
1973 und wirft seine Zuschauer in eine nicht so weit entfernt zu liegende
Zukunft. Dort hat der Visionär Dr. Robert Ford einen gigantischen Park
erschaffen, in dem lebensechte Androiden den Alltag im fiktiven Wilden Westen
simulieren. Die reichsten der Reichen gönnen sich dort einen Urlaub und erleben
quasi die perfekte virtuelle Realität. Mit Heldentaten, Westernfeeling, aber
auch Alkohol, Sex und Gewalt lockt der Park immer mehr Gäste an. Die sogenannten
Hosts durchlaufen immer wieder ihre Routinen nach Programmierung, bis ein neues
Update Abweichungen verursacht und einige von ihnen damit beginnen wirre
Erinnerungen zu haben. Diese Erinnerungen sind es schlussendlich auch, die den Zuschauer ebenso in die Irre führen, wie auch die Hosts selbst.
Westworld schafft es packende Geschichten auf verschiedensten
Ebenen zu erzählen. Da wäre einerseits der äußerst atmosphärische wilde Westen,
welcher mit authentischer Musik, glaubhaften Geschichten und atemberaubenden
Aufnahmen jedem Western Fan schmeicheln. Daneben hätten wir jedoch auch die
Welt hinter dieser Fassade. Die der Programmierer, Designer und Autoren. Man
bekommt Einblicke in den Arbeitsablauf dieses fiktiven Arbeitsplatzes
und es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie diese beiden Welten
zusammenhängen. Auch die Geschichten der einzelnen Charaktere beider Welten
sind grandios geschrieben und voller Twists und unvorhersehbaren Wendungen. Zu
guter Letzt ist Westworld aber auch eine kritische Auseinandersetzung mit
künstlicher Intelligenz und deren Einflüsse, als auch Rechte. Eine Geschichte
über Menschlichkeit und Bewusstsein, die man so selten gesehen hat.
Wie Game of Thrones punktet auch Westworld mit ähnlichen
Stärken. Die Sets und Außenaufnahmen sind teilweise mehr als beeindruckend und
die Schauspieler erneut eine Klasse für sich. Besonders Sir Anthony Hopkins (Das Schweigen der Lämmer) als
Dr. Ford und Ed Harris (Die Truman Show) als mysteriöser Spieler, schaffen es immer wieder mit
den Erwartungshaltungen des Zuschauers zu spielen und einem teilweise die
Gänsehaut über den Rücken zu jagen. So hinterlässt Westworld, genau wie Game of
Thrones, seine Zuschauer oft überwältigt und sprachlos. Dies liegt nicht
zuletzt auch am brillanten Soundtrack von Ramin Djawadi, welcher auch bei Game
of Thrones seine Finger im Spiel hatte (Light of The Seven).
Fazit: Was kann ich abschließend zu HBOs neuestem Streich
sagen? Eigentlich nur, dass die erste Staffel ein grandioser Auftakt ist, zu
einer Serie, die vielleicht in die Fußstapfen von Game of Thrones treten kann.
Audiovisuell meisterhaft, unterhält die Serie auf höchsten Niveau und mit
raffinierten erzählerischen Mitteln. Westworld ist ein moderner Diskurs über das,
was uns zum Menschen macht und gehört zum Besten, das die TV-Geschichte je hervorgebracht hat, schon jetzt.
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