Der außergewöhnliche Anime „Aoi Bungaku“ (Blaue/Junge
Literatur) präsentiert sich schon in den ersten Augenblicken vollkommen
einzigartig. Statt eines typischen Anime-Intros, präsentiert ein Moderator die
nachfolgende Episode. Denn die Story des Animes greift Klassiker der
japanischen Literatur auf und interpretiert sie in einem frischen Gewand.
Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Geschichten des
12-Teiligen Animes recht stark voneinander. Von Depressionen, Selbstmord,
Märchen, Verzweiflung, Liebe und Freundschaft wird hier erzählt. Dass diese
alten Werke auch heute noch grandios umgesetzt werden können, zeigt bereits die
erste Geschichte „Ningen Shikkaku“ (Nicht länger menschlich) von Dazai Osamu. Doch
auch die anderen Episoden können sich wirklich sehen lassen.
Das Studio Madhouse (Death Note) hat auch mit der 2009er
Serie bewiesen, dass sie zu den besten Animationsstudios der Branche gehören.
Denn die Vielfältigkeit der Szenen wird nur noch durch ihre Atmosphäre und
ihren Detailgrad übertroffen. Einfach fantastisch! Jede Geschichte hat so ihren
ganz eigenen Zeichenstil und eine einzigartige Stimmung. Auch den Soundtrack
kann man eigentlich nur als grandios bezeichnen. Genau wie die Zeichnungen,
fangen die Songs die jeweilige Stimmung perfekt ein und unterstreichen diese
optimal.
Fazit: Aoi Bungaku gehört wohl zu den originellsten und
einzigartigsten Animes, die ich je gesehen habe. Mir hat, wie schon vorhin
erwähnt, vor allem die Darstellung von Dazai Osamus Werken hervorragend
gefallen. Das liegt nicht nur an der ungewöhnlichen Aufmachung, sondern auch an
der tollen Umsetzung aller Geschichten. Dies zeigt wieder einmal eindrucksvoll,
dass sich altes Material immer noch sehr gut für aktuelle Verfilmungen eigenen
kann. Zudem wird einem hervorragend einiges der japanischen Literatur
nähergebracht. Aoi Bungaku ist nichts weniger als Pflichtprogramm für jeden
ernsthaften Anime-Fan. Meiner Meinung nach ist die Serie stark unterschätzt und
die wenigen Kritikpunkte, die ich eventuell finden könnte, beziehen sich auf
die dünne Charakterentwicklung und die Laufzeit. Bei einem Anime dieses Formats
ist aber vollkommen nachvollziehbar.
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