Man nehme den SNES-Klassiker Yoshi’s Island und gebe eine
große Portion Niedlichkeit hinzu. Heraus kommt das plüschigste Jump & Run
seit Kirby’s Epic Yarn. Dieses krankte damals an mangelndem Anspruch und kurzer
Spieldauer. Hat Nintendo aus seinen Fehlern gelernt?
Yoshi’s neuestes Abenteuer spielt sich im Kern genauso wie
sein einstiger Vorgänger auf SNES oder GBA. Der kleine Dino springt durch die
Levels und flattert bei Notfällen auch über weite Abgründe hinweg. Gegner
verspeist er entweder, oder erledigt sie per Schuss durch ein Wollknäul.
Insgesamt hat sich gameplaytechnisch wenig bis gar nichts geändert. Das muss
aber nicht unbedingt schlecht sein. Lediglich Baby Mario hat den Rücken seines
Freundes für dieses Abenteuer verlassen. Vollkommen einzigartig ist jedoch die
Präsentation. Hier hat sich Nintendo wirklich etwas ausgedacht und bietet einen
fantastischen Stil, der einen sofort an Little Big Planet oder das hauseigene
Kirby und das magische Garn erinnert. Nach einiger Zeit bemerkt man jedoch,
dass Nintendo die Woll- und Textil-Thematik mit diesem Spiel wahrlich auf die
Spitze treibt. Seien es mit Garn eingewickelte Feinde, Reißverschlüsse die man
öffnen kann, oder Klettverschlüsse, an denen Yoshi sogar über Kopf haften
bleibt. Hier punktet Nintendo nicht nur beim optischen, sondern auch beim Game-
und Leveldesign.
Auch die Länge des Spiels kann sich mit mindestens zehn
Stunden sehen lassen. Zudem zieht der Schwierigkeitsgrad in der zweiten Hälfte
des Spiels gehörig an und bietet somit auch für Veteranen zumindest ein wenig
Herausforderung. Vergangene Spiele hatten hier eindeutig den größten Negativpunkt.
Dennoch ist Yoshi’s wolligstes Abenteuer auch für Einsteiger geeignet. Schafft
man einen Level alleine nicht, kann man sich jederzeit Hilfe durch einen
zweiten Spieler beschaffen. Dabei sollte man jedoch aufpassen dem anderen nicht
im Weg zu stehen. Ist man im Besitzt eines (wirklich extrem niedlichen)
Yoshi-Amiibos nimmt ein CPU-Spieler diesen Part ein. Zusätzlich kann man mit
gefundenen Edelsteinen besondere Trickanstecker kaufen, die einen Level lang
besondere Effekte hervorrufen. Sollte man immer noch scheitern, hilft ein
besonderer Spielmodus für unerfahrene Spieler.
Optisch ist das Spiel, wie bereits zuvor erwähnt, über jeden
Zweifel erhaben. Hier zeigt sich Nintendo von seiner besten Seite. Das
Woll-Konzept wird konsequent eingehalten und auch das Gameplay passt sich mit
tollen Ideen dem Design an. Soundtechnisch punktet der Titel durch
Nintendo-typische Gute-Laune-Musik und putzigen Sounds.
Fazit: Yoshis-Woolly World ist ein Geschenk für alle Fans
des SNES-Klassikers. Denn neben der niedlichen Optik, die vor allem das
weibliche Publikum entzücken wird, bietet der Titel Jump & Run Action der
alten Schule gemischt mit einigen fantastischen Ideen. Und diesmal stimmen auch
Spieldauer und Schwierigkeitsgrad. Viele freischaltbare Extras und Bonuslevel
erhöhen zudem den Wiederspielwert. Lediglich das Boss-Recycling und der
manchmal etwas unhandliche Multiplayer-Modus sind mir negativ aufgefallen.
Ansonsten ein toller Titel für Nintendo‘s zu Unrecht unterschätzte Wii-U.
-euer Genesis
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