Dienstag, 19. Juni 2012

Alice Madness Returns (PS3)

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Alice Madness Returns auf Amazon.de


Eigentlich war es Zufall, dass ich den Titel gekauft habe. Durch die 3 Spiele für 49€-Aktion von Amazon kam ich einfach nicht drum herum. Und hat es sich auch gelohnt?


Schon der erste Teil von American McGee hatte eine große Fangemeinde. An mir zog der Titel jedoch völlig vorbei. Umso interessanter ist die Tatsache, dass beide Spiele enthalten sind.


Die Geschichte beginnt in einem Waisenhaus im viktorianischen London. Die jugendliche Alice steht immer noch unter der Behandlung von Dr. Bumby der ihr helfen soll ihre Erinnerungen an den schrecklichen Tod ihrer Familie zu vergessen. Nach einer weiteren Sitzung steuert man Alice zum ersten Mal. Alles sieht recht schick, wenn auch nicht sonderlich gut aus. Soll heißen: Das Design ist toll, die Technik ist durchwachsen. Überall findet man verwaschene Texturen und etwas hölzerne Animationen. Trotzdem ist es den Entwicklern gelungen eine richtig gute Atmosphäre zu erschaffen. Und zwar nicht nur in London, sondern auch im Wunderland in das Alice erneut zurückkehrt um ihre Erinnerungen zu ergründen.


Dort angekommen trifft man natürlich erneut auf den Grinsekater welcher eine ähnliche Rolle einnimmt wie Midna oder Phai aus Twilight Princess bzw Skyward Sword. Er gibt einem Tipps und Hinweise, verbleibt aber ansonsten so gut wie immer im Hintergrund. Sobald man im Wunderland angekommen ist kann das Abenteuer also beginnen. Alice Madness Returns steuert sich dabei wie ein klassisches Action-Adventure der alten Schule. Fans von Crash Bandicoot, Spyro und Co kommen hier also sicher auf ihre Kosten.


Alice beherrscht einen Mehrfachsprung, wehr Angriffe mit ihrem Schirm ab und entdeckt Geheimnisse mit dem Schrumpfsinn. Außerdem gibt es vier Waffen mit dem man sich gegen die Feinde behaupten darf. Da wären die schnelle Vorpal Klinge. Das mächtige, aber langsame Steckenpferd. Die Pfeffermühle die einer Minigun ähnelt und die Teekanone die man etwa mit einem Granatwerfer vergleichen könnte. Sämtliche Waffen sind aufrüstbar. Dazu benötigt man Zähne die besiegte Gegner oder zerstörte Kisten hinterlassen. Sollte das Waffenarsenal einmal nicht ausreichen und Alice’s Gesundheit naht sich dem Ende kann sie in den Hysterie-Modus wechseln. Dabei färbt sich das gesamte Bild grau und Rot und sie wird kurzzeitig unbesiegbar.


Insgesamt hüpft und kämpft man sich so durch 6 Kapitel die jeweils ein unterschiedliches Gebiet darstellen. Abwechslung wird zumindest im Design groß geschrieben. Eine Fabrik im Steampunk-Stil, ein bunter Wald oder ein Unterwassersaloon werden erkundet. Auch Alice’s Kleidung ändert sich stilecht in jedem Level. Leider sieht es beim Gameplay nicht mehr so variationsreich aus. Hüpfen, Kämpfen und gelegentlich mal ein Rätsel lösen. Durch kleinen Minispieleinlagen markt man zwar, dass die Entwickler sich Mühe gegeben haben – da wäre zum Beispiel eine 2D-Shootereinlage im Stil von R-Type oder Gradius – aber insgesamt wiederholen sich die Elemente einfach viel zu häufig. Da können auch die tollen Comic-Zwischensequenzen nicht hinwegtrösten.


Technisch gesehen ist das Spiel wie gesagt nicht auf der Höhe. Matschige Texture, fragwürdige Gegner-KI und stellenweise Clipping-Fehler machen dem stilistisch trotzdem hervorragende Alice Madness Returns leider schwer zu schaffen. Auch die Animationen wirken oft etwas hölzern und die Synchronisation passt auch nicht immer. Trotzdem gibt es einige grafische Lichtblicke. Alice selbst ist zB hervorragend animiert. Egal ob Haare, Kleider oder Mimik. Sie sieht wirklich fantastisch aus. Ein weiteres kleines Highlight ist das viktorianische London.


Fazit: Alice Madness Returns ist kein Spiel für jedermann. Denn dafür liegt der Fokus viel zu wenig auf Action und ist einfach altbacken. Auch die unangenehme Geschichte die etwa von Kindesmisshandlung erzählt ist mit Sicherheit nicht für jeden zu empfehlen. Und trotzdem hat mir das Spiel gut gefallen. Es machte einfach wieder einmal Spaß ganz traditionell und altmodisch durch die Levels zu hüpfen und Gegenstände zu sammeln ohne dauernd von brachialer Action und Hollywoodreifen Zwischensequenzen unterbrochen zu werden. Dass die Technik dabei etwas auf der Strecke bleibt ist zumindest meiner Meinung nach vernachlässigbar. Also: Jeder Gamer der auf „altmodische“ und einfache Spiele steht und nicht vor der unbequemen Geschichte zurückschreckt erhält ein durchaus tolles Spiel das es in dieser Art und Qualität heute nur noch selten gibt. Und für den Preis kann man ruhig mal reinschauen.


bis bald
-euer Genesis

2 Kommentare:

  1. Ich habe mir das Spiel damals um ca. 50 euro gekauft und war ein bisschen enttäuscht. Habe ab Kapitel 4 nicht mehr weiter gespielt, da es sich schon ab der Hälfte des 2. Kapitels gezogen hat wie ein Kaugummi der an der Schuhsohle klebt. Das ist nur meine Meinung, aber hätte ich es um die anfangs 70 euro gekauft, hätte ich das Studio angezündet :) Oh oh, böse kritik hahaha ;)

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  2. Hmm. Das ist schwierig. Es kommt eben immer drauf an welche Erwartungshaltung man gegenüber nem Spiel hat. Wenn ich von COD zB ne tiefgründige Story mit Charakterentwicklung erwarte werde ich auch enttäuscht. Und bei Alice hatte ich eigentlich garkeine Erwartungen. Deshalb gefiel es mir auch recht gut. Zumindest als Oldschool-Action-Adventure. Im Vergleich mit anderen aktuellen Titeln hat es dann aber natürlich die Nachsicht.

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