Auch in der ersten Staffel von Batman bleibt sich
Entwicklerstudio Telltale Games treu und liefert bis auf einige Kleinigkeiten
wenig Neues. Ob das ausreicht um auch die breite Masse zu begeistern?
In Gotham regiert die Kriminalität, die Polizei ist
überfordert und Batman räumt auf. Soweit so bekannt. Neu ist, dass sich die
Autoren seinem alten Ego, nun auch auf Bruce Wayne konzentrieren. Immer wieder
wird der superreiche Philanthrop mit seiner eigenen Vergangenheit und einer
düsteren Familiengeschichte konfrontiert. Alles scheint mit dem Untergrund
Gothams zusammen zu hängen und immer mehr Licht kommt in die von Geheimnissen
dominierte Stadt. Im Laufe der Geschichte erlebt man den Aufstieg von
Serienurgestein Two-Face und einem modern interpretierten Pinguin. Obwohl die
Grundkonstellation nicht neu ist, wirken einige Ideen frisch und unverbraucht.
Was die Geschichte auch für Batman-Veteranen interessant macht.
Leider kann man dies nicht unbedingt vom Gameplay behaupten.
Hier dominieren wenig Freiheiten, Quicktime-Events ohne Herausforderung und
Entscheidungen mit vorgegaukelten Auswirkungen. In zwei konträren
Spieldurchgängen, bin ich trotz unterschiedlichem Verlauf dennoch auf das exakt
selbe Ende gekommen. Das ist wirklich schade, denn gerade hieraus beziehen
interaktive Dramen normalerweise ihren Reiz. Das alles wäre gerade noch zu
verkraften, wäre da nicht die unterirdische Technik. Die ohnehin schon
matschigen Texturen, klobigen Charaktermodelle und hölzernen Animationen werden
durch lange Ladezeiten, häufige Ruckler und gelegentlichen Abstürzen zur
absoluten Katastrophe. Gerade die Performance-Probleme sind bei der
minimalistischen Grafik überhaupt nicht nachvollziehbar.
Sehr gelungen sind hingegen der Soundtrack und die
exzellente englische Vertonung. Hier war Entwickler Telltale Games immer schon
stark. Nur die deutschen Untertitel, die meistens ohnehin nicht nötig wären,
sind teilweise schlecht, oder gar nicht übersetzt. Grober Patzer.
Fazit: Mit Batman liefert Telltale Games eine sehr gute
Geschichte in einem durchschnittlichen Spiel mit grauenhafter Technik. So leibt
Batman: the Telltale Series weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die
Entwickler müssen wirklich bald etwas unternehmen. Denn mit bekannten
Franchises wird sich mit dem mauen Gameplay und der miesen Technik nicht ewig
Geld verdienen lassen. Den Vollpreis ist dieses Spiel meiner Meinung nach
sicher nicht wert. Blickt man über die offensichtlichen Schwächen hinweg,
bekommt man zum Budget-Preis aber immer noch eine spannende Story serviert.
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