Donnerstag, 3. März 2016

Until Dawn (PS4)



Typisch Teenie-Slasher: Eine Gruppe Jugendlicher unternimmt einen gemeinsamen Skiausflug in eine abgelegene Bergregion. Dabei geht ein harmloser Streich furchtbar schief und zwei Mädchen verschwinden. Tage vergingen und jede Suche in den verschneiten Wäldern bleibt erfolglos. Um über dieses einschneidende Erlebnis hinwegzukommen, beschließen sie ein Jahr darauf erneut in die Hütte zu kommen und ein gemeinsamen Wochenende zu verbringen.

Alles ist vertreten. Vom Sportler über keifender Zicke, bis hin zum frisch verliebten Pärchen. Doch bereits nach kurzer Zeit zeigt Until Dawn, dass diese Klischees nur zum Teil erfüllt werden und mit den Erwartungen spielen. Nach einigen merkwürdigen Ereignissen auf dem Berg begreift die Gruppe bald, dass ihnen reale Gefahr droht und die Horror-Story nimmt ihren Lauf. Was dann folgt kennt man zwar, dass es aber wirklich gut umgesetzt wurde, darüber gibt es keine Zweifel. Die Entwickler spielen mit Erwartungshaltung, der düsteren Atmosphäre, dem tollen Soundtrack und einigen wirklich guten Story-Twists und schaffen so nebenbei garantiert einen der besseren Genrevertreter der letzten Jahre. Und ich spreche hier auch vom Filmbereich. Until Dawn hat es wirklich geschafft mich in Unbehagen zu stürzen und mich dutzende Male richtig übel zu erwischen. Dabei wird zwar nie die abgrundtiefe Angststimmung eines p.t. erreicht, dafür aber ein grandioser Horror-Slasher mit überraschender Charakterentwicklung hervorgebracht.

Das Gameplay selbst kennt man als Fan dieser Art von Spielen von Klassikern wie Heavy Rain oder den Telltale-Spielen. Obwohl ich sagen muss, dass in puncto Steuerung die Kollegen von quanticdream mit ihrem Drama einen besseren Job gemacht haben. Insgesamt spielt sich der interaktive Horror-Streifen aber sehr dynamisch und man muss sich selten über die Bedienung ärgern.

Audiovisuell und technisch gibt es wenig zu bemängeln. Die eingesetzte Grafikengine lässt vorallem bei der Charakterdarstellung ihre Muskeln spielen. Die virtuellen Charaktere, welche von einigen bekannten Schauspielern verkörpert werden, gehören zum besten, das man derzeit in Videospielen erleben kann. Auch die Welt drum herum sieht einfach brilliant aus und überzeugt durch eine fantastische Lichtstimmung. Die deutsch Vertonung ist zumindest den Sprechern auch recht gut gelungen. Sehr zu kritisieren ist allerdings die technische Umsetzung derselben. Über meine TV-Lautsprecher klang der Ton oft hohl, hölzern und zum Teil auch schlecht abgemischt. Mit Kopfhöhrern kann man dieses Problem jedoch leicht beheben. Etwas das ich beim Zocken eines Horrorspiels ohnehin sehr empfehle.

Fazit: Spieler mit dünnen Nerven sollten sich zweimal überlegen Until Dawn zu spielen. Denn es packt die positiven Aspekte eines interaktiven Films à la Heavy Rain in ein beklemmendes Horror-Szenario mit einer überraschend guten Story. Mich hat das Spiel auf jeden Fall richtig positiv überrascht. Die Entscheidungen haben spürbare Auswirkungen, die Steuerung ist recht gut gelungen und als Genrefan kann man eigentlich nur zugreifen.

-euer Genesis

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