Guten Abend und willkommen im Quindecim. Mein Name ist
Decim. Ich werde heute Abend Ihr Barkeeper sein. So oder so ähnlich werden die
Gäste im Anime Death Parade im zwielichtigen Lokal empfangen. Was sie noch
nicht wissen: Sie sind bereits tot und werden bald ein Spiel um ihre Seele
ausfechten.
Jeder Mensch der stirbt, kommt vor einen Richter. Decim ist
einer dieser Personen. Puppenhafte, emotionslose Wesen, die über die Zukunft
der Seele des Dahingeschiedenen entscheiden werden. Die Teilnehmer dieser Spiele
wissen jedoch weder dass sie tot sind, noch dass ihre Handlungen ihr Schicksal
bestimmen werden. Es wurden ihnen nämlich ihre Erinnerungen entzogen. Decim
stellt also ihre Seele auf die Probe. So entscheidet sein Urteilsspruch darüber
ob der Verstorbene wiedergeboren wird oder nicht.
Der Mystery Anime basiert weder auf einem Manga, noch auf
einer Light Novel und ist in 12 Folgen abgeschlossen. Der Zeichenstil ist sehr
detailliert und erinnert entfernt an Animes wie Death Note oder Kiseijuu, würzt
das ganze aber mit einigen typischen japanischen Elementen wie surreale Augen-
oder Haarfarben. Das passt aufgrund der Thematik jedoch hervorragend zum
Setting und unterstreicht die Handlung wunderbar. Ebenfalls zu bemerken ist der
fantastische Soundtrack. Auch hier gelang Madhouse erneut ein Volltreffer.
Das Intro ist ein wenig irreführend, denn obwohl es sehr gelungen ist und der Anime keinesfalls ein ernster Brocken ist, so trifft das Ending eher den Ton der Serie.
Fazit: Death Parade lässt aufgrund des Openings auf einen
„bunten“ Anime schließen. Doch bis auf einige humoristische Einlagen schneidet
die Serie einen gänzlich düstereren Ton an. Das soll jedoch nicht bedeuten,
dass Death Parade ein finsterer Thriller á la Death Note oder Jin-Roh ist. Es
schafft eine perfekte Symbiose aus tristen und farbenfrohen Bildern und geizt
auch nicht mit Emotionen. Es ist wirklich überraschend, wie schnell man die
Charaktere lieb gewinnt. Im Laufe der Geschichte punktet der Titel sogar durch
einige richtig grandiose Szenen. Der einzige Punkt der mich gestört hat, ist
die unscharfe Hintergrundgeschichte, die natürlich auch der kurzen Laufzeit
geschuldet ist. Für sich gesehen ist Death Parade aber ganz klar ein Toptitel!
Knapp vorbei am Meisterwerk.
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