Donnerstag, 22. Mai 2014

Assassin's Creed IV: Black Flag (PS 3)

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Die Assassinen sind zurück... oder doch die Piraten?

Desmond Miles ist tot. Das sollte mittlerweile bekannt sein. Nachdem er sein eigenes Leben opferte um die Menschheit zu retten, ist seine Blutlinie zu Ende. Ganz im Gegenteil zu Ubisofts Plänen für die Serie. Gleich zwei Ableger wurden dieses Jahr angedeutet. Doch bleiben wir nun erst mal beim letztjährigen Serienteil mit dem Untertitel Black Flag. Trotz der mehr als fantastischen Verkaufszahlen des Titels, waren sicherlich einige Fans der Serie skeptisch. Gerade wegen des Settings und der Tatsache, dass der järhliche Rhytmus allmählich nervt.


Auch ich gehörte zu diesen Skeptikern. Für mich bleibt Assassin's Creed II bis heute an der Spitze. Dicht gefolgt von Brotherhood. Teil 3 und Revelations folgen erst später. Aus diesem Grund holte ich mir Black Flag also erst zum günstigen Preis.


Eine neuer "Held"?

Nachdem Desmond ja nun nicht mehr in den Animus steigen kann, musste sich Ubisoft etwas anderes einfallen lassen. Kurzerhand schlüpfen wir Spieler in die Haut eines bei Abstergo Entertainment angestellten Hobbyhackers, dessen Aufgabe es ist aus Mr. Miles DNA Daten aus dem goldenen Zeitalter der Piraterie zu filtern um anschließend ein Videospiel zu erschaffen. Eigentlich kein richtiger neuer Held, da die Figur weder Persönlichkeit, Stimme, Namen oder Beziehungen zu haben scheint. Dennoch üben die aus der Egoperspektive gesteuerten Gegenwartsabschnitte schon einen gewissen Reiz aus. Man stapft durch einen eindrucksvollen, wenn auch nicht sehr weit erforschbaren Wolkenkratzer in Montreal. In gewisser Weise eine Parodie von Ubisoft von sich selbst.

Schön und gut. Doch die Gegenwartmissionen waren nie das was die Fans lockte. Und während man als namenloser Kerl durch Abstergo hackt und Geheimnisse aufdeckt, wirft man sich im Animus in die Robe von Edward Kenway. Haythams Vater und Connors Großvater. Lange bevor man in Assassin's Creed 3 die Amerikanische Revolution miterlebte, macht man sich als freibeutender Waliser auf in die Karibik!


Nichts ist wahr...

Gleich zu Beginn des Spiels strandet Edward an einer verlassenen Insel zusammen mit einem Assassinen namens Walpole. Er tötet ihn und schlüpft in seine Rolle um für sich Profit heraus zu schlagen. In Havanna angekommen bemerkt er jedoch, dass der angebliche Assassine inzwischen zu den Templern übergelaufen ist und erfährt von einem mysteriösen Ort namens "Observatorium". Edward wird selbst in den uralten Kampf der beiden Parteinen hineingerissen. Dabei kämpft er jedoch zuerst lediglich für seine eigenen Ziele und kapert eine Brigg die er auf den Namen Jackdaw tauft. Das Abenteuer kann beginnen!

Grundsätzlich funktioniert auch Black Flag genau wie seine zahlreichen Vorgänger. Am Kampfsystem und dem allgemeinen Gameplay hat sich wenig bis garnichts getan. Lediglich die Steuerung wurde optimiert und geht nun wesentlich rascher und flüssiger von der Hand. Als Waffen stehen nun aber nur mehr Zwerter und versteckte Klingen zur Verfügung. Als Hilfsmittel bedient sich Edward bis zu vier Pistolen, Rauchbomben, dem Wurfpfeil oder verschiedenen Pfeilen die er per Blasrohr auf seine Feind oder Jagdbeute verschießt.

Soweist bleibt also das Meiste beim alten. Neu ist die große bedeutung der Schiffsfahrt. War diese in Teil 3 lediglich ein Gimmick, das aber an schwergängiger und komplizierter Steuerung krankte, übernimmt man als Captain der Jackdaw nun eine tragende Rolle des Gameplays. Man erforscht eine offene Karibik, die wirklich verdammt schön aussieht und kämpft dynamisch gegen feindliche Schiffe. Statt per Auswahlmenü die verschiedenen Geschosse aus zu wählen, dreht man die Kamera nun lediglich in die gewünschte Position um Zugriff auf die Waffe zu haben. Am Bug befinden sich Kettengeschosse und an Backbord sowie an Steuerbord die durchschlagenden Breitseitenkanonen. Will man seine Verfolger abschütteln, stehen am Heck Feuerfässer zur Verfügung.


Die Jackdaw als Hauptfigur

Wie seine Vorgänger zieht auch Black Flag einen Großteil seiner Faszination aus den Schauplätzen. Auch wenn diese gerade im Vergleich mit Florenz, Venedig oder Rom klar den kürzeren ziehen. Ebenso wichtig wie die Schauplätze Havanna, Nassau oder die Karibik im Allgemeinen, ist jedoch das Schiff. Wie vereits erwähnt verbringt man darauf einen großen Teil seines Abenteuers und muss sogar Schleichpassagen meistern. Hat man genug Geld gespart, lässt sich die gute Jackdaw auch verbessern und zwar ganz schön umfangreich. Neben Verstärkungen für alle bekannten Bauteile wie den Rumpf, Rammsporn oder Kanonen, lassen sich auch völlig neue Komponenten hinzufügen. Edward montiert zum Beispiel einen Mörser um weit entfernte Schiffe von oben zu attackieren oder baut Lager für schwere Kugeln. Und auch Platz für seine Crew muss geschaffen werden. Ach ja und habe ich bereits erwähnt, dass es ein Boot zum Harpunieren von Haien und Walen gibt?

Allgemein gibt es in Black Flag neben den Hauptmissionen viel zu tun. Sehr viel. Vom Gefühl nach ist Teil Vier hier sogar der umfangreichste Ableger. Für Sammelfüchse gibt es also reichlich zu tun. Edward entert feindliche Schiffe, liefert sich Duelle mit Piratenjägern, erforscht fremde Inseln und taucht nach verunkenen Schätzen. Er jagt seltene Tiere um sich neue Monturen her zu stellen, geht mit Schatzkarten auf Schatzsuche, erobert Forts oder löst Rätsel der Maya.

Doch neben all diesen zahlreichen Tätigkeiten bleibt natürlich eine Frage: Wie ist die Story und was taugen die Hauptmissionen? Nun. Um ehrlich zu sein gefiel mir die Story doch recht gut. Black Flag hat überraschend starke Figuren wie Kidd oder Blackbeard zu bieten und hat einige starke Stellen. Und auch die Missionen selbst sind recht abwechslungsreich und es gibt sgoar gefühlt mehr Schleichabschnitte als im Vorgänger. Doch das Gefühl ein Assassine zu sein und durch die Weltgeschichte zu streifen, also jenes Gefühl das die Serie groß gemacht hat, mag sich nicht so richtig einstellen. Das leigt vielleicht aber auch daran, dass Edward fast bis zum Schluss kein richtiger Assassine ist.


Trinkt aus Piraten joho!

An den fantastisch aussehenden Schauplätzen merkt man, dass Ubisoft die alten Konsolen sehr gut kennt. Sie kitzeln noch einmal alles aus der alten PS3 heraus und liefern den bisher schönsten Serienteil mit grandiosen Wassereffekten, einer lebendigen Flora und tollen Animationen. Auch die Ladezeiten sind im Vergleich zu AC 3 angenehm kurz und das gesamte Spiel wirkt besser programmiert und wesentlich freier von Bugs.

Der Soundtrack geht sofort ins Ohr. Dabei ist dieser weniger wuchtig als noch bei Teil drei, überzeugt jedoch durch atmosphärische Gitarrensounds und teilweise melancholische Stücke. Die Charaktere sind hervorragend und gewohnt hochkarätig besetzt. Und die Shantys der Crew, während man über die endlos scheinenden azurblauen Meere pflügt, machen einfach Laune. Mehr als einmal habe ich mich dabei ertappt, dass ich voller Elan mitsang.


...alles ist erlaubt

Rein vom fachlichen gesehen haben die Jungs und Mädels von Ubisoft mit Black Flag ihre vielleicht rundeste Arbeit abgeliefert. Der Titel bietet Abwechslung, liefert wieder mehr Schleichpassagen, ist technisch eine Wucht und macht einfach Spaß. Er krankt jedoch auch an bekannten Problemen wie den zu einfachen Kämpfen, zu mächtigen Utensilien wie der Rauchbombe oder der kurzen Gegenwarts-Story. Doch neben diesen "alten Problemen" und "neuen Stärken" fehlt bei Black Flag irgendwie etwas. Und zwar die Assassinen-Seele.


Fazit: Assassin's Creed IV: Black Flag ist ganz klar ein tolles Spiel das ich jedem empfehlen kann. Es überzeugt durch tolles Gameplay, fantastische Technik und einem neuen Piraten-Feeling. Doch ich persönlich habe meine Probleme damit, dass auf der Packung des Spiels Assassin's Creed "Vier" steht. Denn es fühlt sich einfach nicht an wie ein "echter Hauptteil". Zu beinahe keiner Sekunde im Spiel überkam mich das altbekannte Gefühl, das ich seit Teil 2 so liebe. Man hat einfach das Gefühl, dass Assassinen und Templer kein Geheimbund mehr sind, sondern einfach viel zu bekannt. Zudem fehlt einfach der mysteriöse Hauch, der die Bruderschaft stets umgeben hat. Das vermisste ich bereits in Teil 3. Doch in der Karibik scheint dies noch stärker der Fall zu sein. Wäre Black Flag als Spin-Off gekennzeichnet, würde ich sagen: Ein fantastisches Spiel und tolle Arbeit. So bleibt jedoch die Frage warum das vielleicht beste Piratenspiel aller Zeiten als Hauptteil der Serie durchgehen musste? Ich denke da an Marketing, welches vielleicht garnicht auf das Entwicklerteam zurück zu führen ist.

Wer jedoch mal beiseite lässt, dass Teil Vier sich einfach nicht anfühlt wie ein Sequel, und nichts gegen Piraten hat, erlebt eines der besten Action-Adventures des letzten Jahres. Ich für meinen Teil hoffe, dass sich Ubisoft bei Teil 5, welches ja in Paris spielen wird, wieder mehr auf alte Werte besinnt und vielleicht noch mehr auf Heimlichkeit setzt. Auch wenn ich gerne noch ein Jahr auf das nächste Spiel gewartet hätte. Denn ich fühle mich schon fast übersättigt von der Reihe. Deshalb warte ich erst einmal die ersten Tests ab und entscheide dann, ob sich Unity (PS4) oder sogar Comet (PS3) lohnen wird.

Sagt mir eure Meinung dazu in den Kommentaren! Mochtet ihr Black Flag? Bei welchem Teil seid ihr eingestiegen? Und was ist eure Meinung zu Unity/Comet und den jährlichen Ablegern?

-euer Assas... ähm ich meine Pirat Genesis




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