Samstag, 5. April 2014

Castlevania: Lords of Shadow 2 (PS3)

Ich freue mich über eure Kommentare :)




Achtung. An dieser Stelle lassen sich Spoiler zum Vorgänger leider nicht vermeiden. Wer also wirklich noch nicht weiß was am Ende von LoS passiert ist (sollten ja nicht allzu viele sein), liest ab hier auf eigene Gefahr ;-)






Der dunkle Prinz kehrt zurück

Einzig vom Wunsch getrieben seine geliebte Marie ins Reich der Lebenden zurück zu holen, macht sich der begnadete Krieger Gabriel Belmont im Namen der heiligen Bruderschaft auf, die Lords of Shadow in ihre Knie zu zwingen. Zuletzt obsiegt er sogar über das Böse selbst. Satan. Doch dann wird ihm die schreckliche Wahrheit enthüllt und er verfällt seinem eigenen düsteren Schicksal. Er konnte seine Frau nicht zurückholen und die Kräfte der Dunkelheilt strömen nun in Gabriel selbst hinein. Zerfressen vom Hass gegenüber der Bruderschaft und ihren Lügen verbannt er seine Menschlichkeit und wird zum Prinz der Finsternis. Dem Drachen. Dracula.

Genau an dieser Stelle setzt nun der zweite Teil ein und führt die Geschichte um den von der Unsterblichkeit geplagten Gabriel fort. Nichts wünscht er sich nach den vielen Jahrhunderten sehnlicher als endlich zu sterben. Und sein alter Weggefährte Zobek führt ihn bald näher ans Ziel als je zuvor. Satan plant unterdessen seine Auferstehung und Dracula soll ihn in einem letzten Gefecht endgültig vernichten. Als Gegenleistung bietet ihm Zobek den Vampirtöter. Jenes mächtigen Kampfkreuz, welches selbst unsterbliche Kreaturen töten kann und das Gabriel selbst vor langer Zeit geführt hat. Der Vampir willigt dem Pakt des Nekromanten ein und begibt sich auf die Suche nach Satans Dienern.


An der Steuerung selbst hat sich wenig verändert. Das Kampfsystem funktioniert immer noch hervorragend und das Skillsystem ist sehr motivierend. Neu ist die frei bewegliche Kamera, die nun unübersichtlichen Kämpfen entgegensteuert. Im Kampf benutzt Dracula die Schattenpeitsche mit welcher er seine Feinde eindrucksvoll über den Bildschirm fegt. Später erhält er noch das elegante Schwert der Leere, welches die Lebensleiste bei Treffern auffüllt und zugleich Feinde einfrieren kann und die brachialen Chaoskrallen, welche sogar stärkste Schilder und Rüstungen zerschmettern. Zudem stehen dem Prinzen noch diverse Utensilien zur Verfügung, welche er sowohl in, als auch außerhalb der Kämpfe einsetzen kann.

Auch bei Sprung- und Klettereinlagen, welche teilweise sogar recht knifflig ausfallen, macht Dracula eine recht gute Figur. Leider ziemlich daneben sind die belanglosen Schleichsequenzen, die stark aufgesetzt wirken. Ohne triftigen Grund werden einem als Spieler beinahe alle Fähigkeiten geraubt und man muss irgendwie versuchen an übermächtigen Wachen vorbei zu kommen. Da frage ich mich do, was sich die Entwickler dabei bloß gedacht haben…


Eine Welt zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Der Anfang von Draculas Geschichte, nachdem er erwacht ist, beginnt in einer modernen fast schon futuristischen Stadt, welche auf und um das Schloss des dunklen Fürsten gebaut wurde. Leider hat man hier oft das Gefühl von lieblosem Design und eher zweckmäßiger Umgebung. Viel interessanter wird es in jenen Sequenzen in denen Dracula in seine Vergangenheit gezogen wird. Immer wieder sieht er nämlich seinen Sohn Trevor und einen weißen Wolf. Diese bringen ihn in sein ursprüngliches Schloss. Hier zeigt sich dann auch endlich die große Stärke des Titels. Geniales Gothic-Design mit einer schaurig schönen Atmosphäre. So stelle ich mir ein echtes Castlevania vor!

Beim Gegnerdesign steckt Teil zwei im Vergleich zum Vorgänger leider ein wenig zurück. Viele Figuren wirken etwas lieblos designt und allgemein fehlt etwas die große Abwechslung. Fürchterliche und ekelhafte Kreaturen gibt’s jedoch trotzdem und einige fordernde Bosskämpfe sind garantiert! Wo wir auch schon beim Schwierigkeitsgrad wären. Der ist recht hoch angesetzt und schön fordernd. Auch wenn ich das Gefühl hatte, dass Teil eins noch schwerer war. Genre-Profis dürfen also den normalen Modus gleich überspringen.


Grafik und Sound

Ich habe bereits gelesen, dass einige Spieler sehr unzufrieden mit der Optik des Spiel wären, was ich nur geringfügig nachvollziehen kann. Klar. Lords of Shadow 2 gewinnt sicher nicht den Preis für das Grafikhighlight des Jahres und oft sieht das Bild merkwürdig pixelig aus. Vor allem an den Rändern mancher Figuren. Doch insgesamt stimmt die Optik. Die Animationen sind flüssig, Charaktere gut modelliert und die Umgebung wirkt ganz besonders im Schloss sehr atmosphärisch. Sollte man also nicht gerade mit einem 60“ Fernseher spielen, fallen die meisten Negativpunkte in diesem Bereich wenig ins Gewicht.

Soundtechnisch gibt’s eigentlich nur Positives. Der Soundtrack geht von bombastisch bis melancholisch. Hält sich verglichen mit dem Erstling jedoch etwas zurück und bleibt meistens im Hintergrund. Die englischen Sprecher machen hingegen erneut eine fabelhafte Figur.



Fazit: Hmm. Ein Fazit zu Lords of Shadow 2 zu fassen, fällt mir nicht leicht. Als ich völlig unvoreingenommen vor vier Jahren Teil eins gespielt hatte, war ich schlicht und ergreifend absolut überwältigt und schockiert über das Ende. Das Spiel gehört für mich noch immer zu den Top-Referenzen im Genre und gilt als Pflichttitel für Action-Fans. Das kann ich vom zweiten Teil nun leider nicht ganz behaupten.

Zwar stimmt das immer noch hervorragende Kampfsystem und der Kern des Spiels macht wirklich Laune, doch die aufgesetzten Schleichpassagen und das lieblose Design einiger Gegner und der Gegenwartlevels reißen den Gesamteindruck etwas hinunter. Hinzu kommt eine etwas wirre Geschichte mit eine zumindest für mich enttäuschenden Ende.

Castlevania: Lords of Shadow 2 ist somit bei weitem kein schlechtes Spiel. Die Kämpfe funktionieren einwandfrei und Draculas Schloss zu erkunden macht richtig Spaß. Sogar typische Castlevania Gefühle, die Serien-Veteranen im Vorgänger vielleicht vermisst haben, kommen bei dem Titel auf. Insgesamt mangelt es aber einfach an zu vielen Stellen um gänzlich zu überzeugen. Ich denke, dass da bei der Entwicklung einiges schief gegangen ist und die Kommunikation im Team wohl nicht die beste war. Hätte man Mercury Steam vielleicht noch ein paar Monate Zeit gelassen, hätte auch Lords of Shadow 2 zur Referenz im Genre werden können. So bleibt Draculas erster eigener Serienableger wohl ewig im Schatten seines Grandiosen Vorgängers.

Was ist eure Meinung zum Spiel? Sagte es mir in den Kommentaren!
-euer Genesis
 

2 Kommentare:

  1. Jetzt wo ich das lese sehe ich, dass du im Sinne deiner Kritik noch sehr freundlich bist. Als riesiger Fan aller Castlevania Spiele hätte ich dieses zerrissen.

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  2. Nun ja. Ich für meinen Teil hatte die meiste Zeit über meinen Spaß am Titel. Lediglich die tristen Gegenwartumgebungen und die grottigen Schleichpassagen vermiesen das hier und da. Als großer Fan der Castlevania Reihe magst du das ja vielleicht anders sehen. Ich selbst habe nur Order of Ecclesia und die beiden Lords of Shadow Vorgänger gespielt. Weshalb ich vielleicht etwas unvoreingenommener an die Sache heran ging. Hat dir denn der erste Teil gefallen?

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