Eines vorweg: Ich habe Teil 1 und 2 nicht gespielt. Deshalb habe ich vielleicht eine andere Sichtweise der Dinge. Ich bitte jeden darum, das zu verstehen.
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Nachdem es lange still um den Zeitlupenkiller war wirft er sich buchstäblich zurück in den Kugelhagel. Doch gelingt es ihm auch heute noch zu begeistern?
Max F*cking Payne is back!
Seit Max’ Frau gestorben ist sind einige Jahre vergangen. Als er eines Tages wieder einmal in seiner Stammkneipe in Jersey abhängt begegnet er Raul Passos der ihn später nach Sao Paulo bringt. Max kommt nämlich wieder einmal in ziemliche Schwierigkeiten und beschließt in Brasilien ein neues Leben als Bodyguard zu beginnen.
Doch das soll für den Ex-Cop schwerer als gedacht werden. Nachdem er sich der reichen Familie Branco verpflichtet hat gerät alles aus den Fugen. Auf einer Party wird die Tochter entführt und eine wilde Verfolgungsjagd beginnt.
Bullet Time yeah!
Max Payne 3 ist ein typischer 3rd Person Shooter mit Zeitlupenfunktion. Das Gameplay ist grundsätzlich einfach gehalten. Man läuft, schießt und sucht Deckung. Diese ist sehr wichtig. Denn schon im Mittleren Schwierigkeitsgrad führen ein paar Treffer zum Bildschirmtod. Hinzu kommt noch, dass sich Max’ Wunden nicht wie in den meisten aktuellen Spielen auf „magische Weise“ selbst heilen. Am unteren rechten Bildschirmrand befindet sich eine Schmerzanzeige. Ist diese rot gefüllt ist Schicht im Schacht. Um das zu verhindern konsumiert Max reihenweise Schmerzmittel die überall in der Welt verstreut sind. Dies geht sogar soweit, dass er bei einem tödlichen Treffer automatisch eine Wunderpille einwirft und eine letzte Chance erhält. In Zeitlupe kann man versuchen den Todesschützen zu erwischen. Gelingt dies erspart man dem armen Max die Reise ins Jenseits.
Somit wären wir auch schon bei der Zeitlupe. Das typische Element der Serie. Hier gibt es zwei Arten. Erstens die Bullet Time bei der alles verlangsamt wird. Viel interessanter ist da schon der Shoot Dodge. Dabei wirft sich Max spektakulär in Zeitlupe über das Schlachtfeld. Leider ist auch diese Möglichkeit begrenzt. Ist die Leiste unten rechts leer sind Bullet Time und Shoot Dodge unmöglich und Max bleibt nichts anderes übrig als die Feinde in Normaltempo zu erledigen. Was die Leiste wiederum mit Nachschub versorgt. Den jeweils letzten Gegner im Areal erledigt Max übrigens in einer schicken Sequenz in der man die Kugel in Slow-Motion feuern kann.
Richtig spektakulär wird’s wenn der Ex-Cop sich in einer gescripteten Sequenz durch ein Fenster oder über eine Häuserschlucht stürzt und man manuell einen Gegner nach dem anderen ausschalten muss.
Wähle deine Waffe!
In puncto Arsenal mag’s Max übersichtlich. Er kann jederzeit nur zwei Handfeuerwaffen und ein größeres Kaliber (Schrotflinte, Maschinengewehr, Sniper,…) mit sich tragen. Wechselt man auf Doppelte Pistolen lässt Max die größere Waffe links liegen. Doch zum Glück findet man wirklich genug Bleispritzen. Alle typischen Waffen sind vorhanden und bieten verschiedene Ausführungen mit Schalldämpfer oder Taschenlampe. Einmal ist Max sogar so kreativ und bastelt sich selbst einen Schalldämpfer.
Doch Max ist nicht immer nur zu Fuß unterwegs. Er darf zwar selbst nie Hand ans Steuer legen, schießt dafür aber aus einem Bus, von einem Boot oder aus einem Wagen heraus.
Ein Kampf mit sich selbst
Max Payne 3 ist oft ziemlich brutal und teils auch ziemlich schwer. Doch der schwerste Kampf tobt in Max Payne selbst. Immer noch hat er den Verlust seiner Frau nicht verarbeitet und versucht die seelischen Wunden und die Schuld mit Alkohol und Tabletten weg zu spülen. Sein letzter Ausweg scheint es diesen einen Job gut zu machen. Doch nach der Entführung und weiteren Zwischenfällen mit Banden und paramilitärischen Truppen scheint es auch diesmal ein Reinfall zu werden. Doch so schnell gibt Max sich nicht geschlagen.
Auch das Storytelling selbst ist eine Erwähnung wert. Denn dies geschieht zum größten Teil durch einen inneren Monolog des Protagonisten der ständig an sich zweifelt aber nie aufgibt.
Max' neue Erscheinung mag vielleicht ungewohnt sein. Doch an seiner Treffsicherheit hat sich nichts geändert. |
Harte Fakten
Neben all dem Gameplay und der Story gibt’s natürlich die üblichen Konstanten wie Grafik, Sound und Ähnliches zu erwähnen. Wie nicht anders von Rockstar gewohnt präsentiert sich Max Payne 3 optisch sehr schick. Die Charaktere sind detailliert und die Texturen gehen ok. Auch wenn sich mancher hier sicher noch etwas mehr Schärfe gewünscht hätte, so passt das doch zum Stil des Spiels, das auch viel mit Verwischeffekten arbeitet. Das wirkt anfangs vielleicht etwas seltsam fügt sich aber im Endeffekt gut ein und macht die Optik besonders. Auch die Umgebungen an sich sind einfach toll. Alles ist sehr detail- und abwechslungsreich gestaltet. Und obwohl Max Payne 3 einen durch strickte Schlauchlevels schickt hat man oft das Gefühl man könnte jederzeit vom Wolkenkratzer springen, den Fallschirm aufspannen, unten ein Auto klauen und die Stadt erkunden.
Der Soundtrack von Max Payne ist schlicht, aber wirkungsvoll. Besonders genial ist vor allem der Titelsong. Ebenso gut ist auch die englische Synchronisation. Auch hier ist Rockstar ja ein echter Experte und liefert erneut eine perfekte Sprachausgabe.
Den Multiplayer habe ich bis jetzt noch nicht ausprobiert. Doch Max Payne 3 läuft OHNE Online-Pass.
Natürlich gibt es wie bei jedem anderem Spiel nicht nur gutes zu erzählen. Oft reagiert Max etwas träge oder verhält sich ungeschickt, was in der Kombination mit dem knackigen Schwierigkeitsgrad schon zu einigen Frustmomenten führen kann.
Fazit: Max Payne 3 ist ein sehr guter, doch strikt linearer 3rd-Person Shooter mit Nonstop-Action. Oft hat man nicht einmal Zeit durch zu schnaufen. Doch viel mehr ist es die Geschichte eines alternden Protagonisten im Kampf mit sich selbst. Die Geschichte mag ansonsten nicht sonderlich originell sein. Doch weiß sie zu unterhalten. Dies liegt einerseits an der tollen Technik, den abwechslungsreichen Schauplätzen und dem Kernelement. Der Bullet Time. Andererseits aber auch an der interessanten Erzählweise. Insgesamt kann ich Max Payne 3 jedem Shooter-Fan empfehlen. Die Kämpfe sind knackig und die Gegner nicht dumm. Die wirkliche Stärke liegt aber in der Präsentation.
Euer Genesis
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