Die Geschichte des Filmes beleuchtet das Leben des Schülers
Shoya Ishida. Zur Grundschulzeit macht er sich einen Spaß daraus, seine
gehörlose Mitschülerin Shoko zu ärgern. Was als harmloser Spaß beginnt, breitet
sich in der gesamten Klasse aus und schon bald wird das Mädchen zur Zielscheibe
zahlreicher Mobbingangriffe. Sie trägt es so gut als möglich und versucht durch
Nachsicht und Freundlichkeit ihre Trauer zu überspielen, doch als die Sache aus
den Fugen gerät, wechselt Shoko die Schule und Shoya selbst wird dafür
verantwortlich gemacht. Lehrer und Mitschüler beginnen ihm Vorwürfe zu machen
und bald wird er zum Opfer seiner eigenen Taten, als sich die Mobbingangriffe
gegen ihn richten. Gleichzeitig fühlt er sich unglaublich schuldig für das, was
er getan hat, ein Gefühl, das ihn sich vollkommen abschotten lässt. Er verliert
das Interesse an seinem Umfeld und beginnt, ein einsames Leben ohne Freunde zu
fristen. Auch Jahre später hat er die seelischen Wunden, die er sich selbst
zugefügt hat, nicht überwunden. Seine Schuldgefühle treiben ihn sogar bis zum
versuchten Selbstmord. Schlussendlich entscheidet er sich dazu, das Mädchen von
damals, Shoko Nishimiya, ausfindig zu machen und sich bei ihr zu entschuldigen.
Es beginnt eine Geschichte um die Vergebung von Schuld und der Kampf, um mit
sich selbst im Reinen zu sein. A Silent Voice ist ein romantisches Drama, das
seinen Fokus aber hauptsächlich auf das persönliche Dilemma des Protagonisten
legt und den Umgang mit seinen Schuldgefühlen portraitiert.
Audiovisuell präsentiert sich A Silent Voice in überragenden
und wunderschönen Bildern, die durch traumhaft- melancholische Töne zu einer
wunderbaren Symphonie verschmelzen, welche die bittersüße Geschichte um Schuld
und die Last des eigenen Lebens, aber auch Freundschaft und Liebe, genial
erzählen. Selbst die deutsche Vertonung ist auf einem äußerst hohen Niveau, was
den Film wiederrum auch für Zuschauer interessant macht, die kein besonderes
Interesse an Anime per se haben. Generell erzählt der Film seine Geschichte
unglaublich einfühlsam und gleichzeitig sehr mutig. Oftmals muss man als
Zuseher aufmerksam die Geschehnisse verfolgen, um die gesamte Geschichte zu verstehen.
Dabei bleibt A Silent Voice weit entfernt von einer klassischen Liebesgeschichte
und zeigt stattdessen oftmals die Probleme und Herausforderungen im Alltag als
und mit gehörlosen Menschen.
Abschließend kann ich nur sagen, dass A Silent Voice wohl zu
den besten und einfühlsamsten Filmen gehört, die ich je gesehen habe. Auch abseits
von Animationsfilmen stellt der Streifen eine wahre Bereicherung für jede
Filmsammlung dar. Ein wunderschönes Meisterwerk, das seine Zuschauer sowohl auf
einer emotionalen, als auch auf einer geistigen Ebene treffen wird. Kurzum ist
A Silent Voice ein pädagogisch und literarisch äußerst gelungenes und
wertvolles Erlebnis für Zuschauer aus allen Interessensbereichen.
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