Mittwoch, 9. November 2016

Uncharted 4 (PS4)





Einer der größten Helden des Playstation 3-Zeitalters feiert mit dem vierten Teil den Abschluss seiner Geschichte. Die Rede ist natürlich von Nathan Drake. Den Indiana Jones der Moderne. Er hangelte sich bereits durch Dschungel, rätselte sich durch antike Ruinen, kletterte im Himalaya und schoss sich seinen Weg durch die Wüste. Nun schickt Ausnahmestudio Naughty Dog den Actionhelden zum letzten Mal ins Rennen.
 
Nates Glanzzeiten liegen hinter ihm. Nachdem er im dritten Teil mit seiner Vergangenheit konfrontiert wurde, lebt er nun mit seiner Frau Elena ein bodenständiges Leben als Taucher. Doch in ihm steckt immer noch dieses Verlangen. Diese Inbrunst nach Abenteuern spürend verliert er sich immer wieder in Tagträumen. Doch diese Zeiten sind vorbei. Elena zuliebe. Alles ändert sich jedoch, nachdem sein tot geglaubter Bruder Sam in seiner Firma auftaucht. Gemeinsam brechen sie gezwungenermaßen zu ihrem größten Abenteuer auf. Die legendäre Piratenkolonie Libertalia, welche sie seit ihrer Jugend suchten. Doch hinter dem Piraten El Dorado sind weitaus mehr Leute her, als gedacht. Alte Bekannte, Rivalen und gefährliche Gestalten stellen sich ihnen in den Weg und Nate wird nicht nur auf eine körperliche, sondern auch auf psychische und vor allem emotionale Weise geprüft.

Zur Optik des Spiels kann ich ehrlich gesagt gar nicht viel sagen, außer dass sie brillant ist. Die bildgewaltige Kulisse und die unglaublich detaillierte Umgebung ließen mich gefühlte Stunden allein im Foto-Modus verbringen. Jede Kameraeinstellung ein potentieller Wallpaper. Mit das Beste, was ich in Sachen Optik bisher sehen durfte. Nicht nur auf Konsole. Der Soundtrack ist wie immer grandios und reiht sich in die bestehende Riege der OSTs ein. Im Vergleich zu den Vorgängern bietet der Score jedoch auch viele langsame, fast schon melancholische Stücke. Die deutsche Lokalisierung ist ohnehin top.

Wo wir auch schon in Sachen Ruhe sind. Nachdem die ersten drei Teile waschechte Hollywood Action Kracher sind, spürt man im vierten Teil stark den Einfluss des überaus erfolgreichen und grandiosen The Last of Us. Die Charaktere sind viel gezeichneter, haben mit sich selbst und ihren Beziehungen zu kämpfen. Allgemein ging die Qualität im Bereich Storytelling und Charakterdesign noch einmal einen gehörigen Schritt hinauf. Denn tatsächlich sind es die ruhigen Passagen, die in denen etwas Nate und Elena über ihre Beziehung sprechen oder in denen die Brüder Drake die Vergangenheit Revue passieren lassen, die das Spiel ausmachen. Selten fühlte ich mich emotional so von Nates Abenteuern mitgenommen.

Doch natürlich kann sich auch das Gameplay sehen lassen. Das gewinnt zwar keine Innovationspreise, bietet jedoch den üblichen Mix aus Deckungs-Shooter, Geschicklichkeit und Rätseln den man erwartet. Das alles funktioniert besser als in allen anderen Teilen und mit vielen Kleinigkeiten und neuen Features wie dem Seil fügt sich das Spielgefühl optimal in die Geschichte ein. Man hat nun sogar die Möglichkeit vielen Kämpfen aus dem Weg zu gehen. Für schleichaffine Gamer top!


Fazit: Uncharted 4: A Thief‘s End ist nicht nur von der technischen Seite ein absoluter Meilenstein der PS4-Ära. Vor allem die packende Geschichte und die interessanten Charaktere machen den aktuellsten Teil der Uncharted-Reihe zum meiner Meinung nach Besten. Hiermit hat sich Naughty Dog erneut selbst übertroffen. A Thief’s End ist nicht nur ein grandioses Erlebnis, sondern auch der eindrucksvolle Abschluss einer epischen Geschichte um Abenteuer, Loyalität und letztendlich Glück. Danke liebes Entwicklerteam für dieses Meisterwerk! Goodbye Nate. Die Zeiten der Abenteuer waren wunderbar. Vielleicht sehen wir dich eines Tages als Nebencharakter wieder. Ein absolutes PS4-Must Have das man nicht verpassen darf!

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