Einer der größten Helden des Playstation 3-Zeitalters feiert
mit dem vierten Teil den Abschluss seiner Geschichte. Die Rede ist natürlich
von Nathan Drake. Den Indiana Jones der Moderne. Er hangelte sich bereits durch
Dschungel, rätselte sich durch antike Ruinen, kletterte im Himalaya und schoss
sich seinen Weg durch die Wüste. Nun schickt Ausnahmestudio Naughty Dog den Actionhelden
zum letzten Mal ins Rennen.
Nates Glanzzeiten liegen hinter ihm. Nachdem er im dritten
Teil mit seiner Vergangenheit konfrontiert wurde, lebt er nun mit seiner Frau
Elena ein bodenständiges Leben als Taucher. Doch in ihm steckt immer noch
dieses Verlangen. Diese Inbrunst nach Abenteuern spürend verliert er sich immer
wieder in Tagträumen. Doch diese Zeiten sind vorbei. Elena zuliebe. Alles
ändert sich jedoch, nachdem sein tot geglaubter Bruder Sam in seiner Firma
auftaucht. Gemeinsam brechen sie gezwungenermaßen zu ihrem größten Abenteuer
auf. Die legendäre Piratenkolonie Libertalia, welche sie seit ihrer Jugend
suchten. Doch hinter dem Piraten El Dorado sind weitaus mehr Leute her, als
gedacht. Alte Bekannte, Rivalen und gefährliche Gestalten stellen sich ihnen in
den Weg und Nate wird nicht nur auf eine körperliche, sondern auch auf
psychische und vor allem emotionale Weise geprüft.
Zur Optik des Spiels kann ich ehrlich gesagt gar nicht viel
sagen, außer dass sie brillant ist. Die bildgewaltige Kulisse und die
unglaublich detaillierte Umgebung ließen mich gefühlte Stunden allein im
Foto-Modus verbringen. Jede Kameraeinstellung ein potentieller Wallpaper. Mit
das Beste, was ich in Sachen Optik bisher sehen durfte. Nicht nur auf Konsole.
Der Soundtrack ist wie immer grandios und reiht sich in die bestehende Riege
der OSTs ein. Im Vergleich zu den Vorgängern bietet der Score jedoch auch viele
langsame, fast schon melancholische Stücke. Die deutsche Lokalisierung ist
ohnehin top.
Wo wir auch schon in Sachen Ruhe sind. Nachdem die ersten
drei Teile waschechte Hollywood Action Kracher sind, spürt man im vierten Teil
stark den Einfluss des überaus erfolgreichen und grandiosen The Last of Us. Die
Charaktere sind viel gezeichneter, haben mit sich selbst und ihren Beziehungen
zu kämpfen. Allgemein ging die Qualität im Bereich Storytelling und
Charakterdesign noch einmal einen gehörigen Schritt hinauf. Denn tatsächlich
sind es die ruhigen Passagen, die in denen etwas Nate und Elena über ihre
Beziehung sprechen oder in denen die Brüder Drake die Vergangenheit Revue
passieren lassen, die das Spiel ausmachen. Selten fühlte ich mich emotional so
von Nates Abenteuern mitgenommen.
Doch natürlich kann sich auch das Gameplay sehen lassen. Das
gewinnt zwar keine Innovationspreise, bietet jedoch den üblichen Mix aus
Deckungs-Shooter, Geschicklichkeit und Rätseln den man erwartet. Das alles
funktioniert besser als in allen anderen Teilen und mit vielen Kleinigkeiten
und neuen Features wie dem Seil fügt sich das Spielgefühl optimal in die
Geschichte ein. Man hat nun sogar die Möglichkeit vielen Kämpfen aus dem Weg zu
gehen. Für schleichaffine Gamer top!
Fazit: Uncharted 4: A Thief‘s End ist nicht nur von der
technischen Seite ein absoluter Meilenstein der PS4-Ära. Vor allem die packende
Geschichte und die interessanten Charaktere machen den aktuellsten Teil der Uncharted-Reihe
zum meiner Meinung nach Besten. Hiermit hat sich Naughty Dog erneut selbst
übertroffen. A Thief’s End ist nicht nur ein grandioses Erlebnis, sondern auch
der eindrucksvolle Abschluss einer epischen Geschichte um Abenteuer, Loyalität
und letztendlich Glück. Danke liebes Entwicklerteam für dieses Meisterwerk!
Goodbye Nate. Die Zeiten der Abenteuer waren wunderbar. Vielleicht sehen wir
dich eines Tages als Nebencharakter wieder. Ein absolutes PS4-Must Have das man
nicht verpassen darf!
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