Ex Machina - jetz im Kino |
Ex Machina - Schon der Titel spielt mit den Erwartungen der Zuschauer. Ein Deus Ex Machina. In der Literatur ein Eingriff einer äußeren Macht um den Lauf der Geschichte zu verändern. Das macht bei dem Tilm durchaus Sinn. Wenn auch nicht im herkömmlichen Fall. Doch ein paar Sätze zur Story selbst:
Caleb ist Programmierer beim weltgrößten Suchmaschinenunternehmen Bluebook. Er führt ein einfaches Leben, welches sich durch den Hauptgewinn in der Firmenlotterie jedoch schlagartig ändert. Er erhält die exklusive Möglichkeit den Firmengründer Nathan in seinem entlegenen Haus zu besuchen und dort eine komplette Woche in Luxus zu verbringen. Doch schon als er irgendwo im nirgendwo vom Helikopter aussteigt und den restlichen Weg zu Fuß zurücklegen muss, kommt ihm das doch etwas seltsam vor. Schlussendlich findet er einen grauen Klotz aus Beton und Metall gebettet zwischen Fluss und wäldlicher Wildnis. An der unscheinbaren Tür einpfängt ihn eine Computerstimme und erstellt ihm eine persönliche Keycard. Endlich im Haus angekommen, erscheint ihm das Gebilde schon eher wie die Residenz eines milliardenschweren Firmengründers. Doch sein Boss ist anders als erwartet. Er pfeift auf Hierarchien, Förmlichkeiten und oftmals auch auf Manieren. Voller Vorfreude stellt er Caleb vor die Wahl. Entweder er verbringt ein entspanntes Wochenende in Luxus, oder er entscheidet sich für den eigentlichen Grund der Einladung. Nathan arbeitet nämlich an einer künstlichen Intelligenz und es wäre Calebs Aufgabe einen sogenannten Turing-Test durch zu führen. Also jenes Testverfahren, welches feststellen soll, ob eine artifiziell geschaffene Intelligenz tatsächlich über ein Bewusstsein verfügt. Der Programmierer lässt sich diese Chance natürlich nicht entgehen und sein unkonventioneller Chef konfrontiert ihn mit dem humanoiden Roboter "Ava". Es folgt ein subtiler Film über Sein und Schein und der Frage welche Gefahren aber auch welche Möglichkeiten die Zukunft dieses Forschungsgebiets bringen kann.
Alex Garland, bereits erfolgreicher Autor mehrerer Werke, gibt mit Ex Machina sein Regiedebüt. Dabei konzentriert er sich sehr auf den Charakter Ava und lässt große Effektfeuerwerke und überspitztes Drama außen vor. Viel mehr liefert er eine erschreckend realistische Darstellung eines Mensch-KI-Konfliktes, welcher vielleicht tatsächlich in unserer Zukunft liegen könnte. Optisch beeindruckend fällt hingegen die Darstellung seines robotischen Hauptcharakters aus.Und auch musikalisch gibt sich der Film passend zu den Bildern meistens eher subtil, aber wirkungsvoll.
Fazit: Ex Machina nimmt großen Abstand zu Filmen mit ähnlichen Themen. Transcendence oder auch iRobot konzentrierten sich sehr auf persönliche Dramen und optische Bildgewalt. Garland's Film hingegen punktet schon durch sein simples, aber wirkungsvolles Szenario und den wenigen Charakteren. Erschreckend realistisch wirkt die Entwicklung zwischen Ava und Caleb und ein düsterer Unterton unterstreicht die gesamte Laufzeit. Wisst ihr ich mag Popcornkino und spaßige Action wenn sie passend und gut gemacht ist. Begnadete Filmemacher wie Nolan beweisen zudem immer wieder, dass sich Action und Mainstream durchaus mit komplexen Themen vertragen. Es sind eben nicht die Action-Blockbuster die mir im Gedächtnis bleiben, sondern subtile Streifen mit einer ganz eigenen Faszination. Nach Ex Machina geht garantiert kein Kinobesucher aus dem Saal ohne über das gesehene nach zu denken. Von mir eine ganz klare Empfehlung.
-euer Genesis
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