Harry Potter, Twilight und jetzt die Tribute von Panem.
Alles Jugendbuchreihen, die sowohl Leser, als auch Filmfreunde gleichermaßen
anziehen. Mal mehr - Mal weniger nachvollziehbar. Doch eins haben Sie alle gemeinsam. Sie verschaffen den Machern einen dicken Batzen Geld. Auch die Panem-Trilogie fällt in diese Kategorie. Im Moment läuft Teil zwei der Reihe im Kino. Doch was ist
dran am Hype? Taugt der Film etwas? Oder ist doch alles nur übertrieben?
Das Land Panem blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Um
den Frieden der Supermacht zu wahren, wurde vor vielen Generationen beschlossen
das Land und ihre Bewohner in zwei Schichten zu teilen. Die Oberschicht, welche
im Luxus schwelgt und die Unterschicht bestehend aus Arbeitern. Zudem wurden
einzelne voneinander getrennte Distrikte errichtet um Aufstände oder Freidenker
besser kontrollieren zu können. In Distrikt 12 lebt Katniss Everdeen zusammen
mit ihrer Familie. Sie hat nicht das beste Leben, kommt jedoch ganz gut
zurecht. Doch ein dunkler Schatten zieht über ihr Dasein, als wieder einmal der
Tag der alljährlichen Hunger Spiele näher rückt. Ein Kampf um Leben und Tod.
Eine Art moderner Gladiatorenkampf. Aus jedem Distrikt werden ein junger Mann
und eine junge Frau per Zufallsprinzip ausgewählt und in die Schlacht gegen die
anderen Tribute geschickt. In diesem Jahr sollte es Katniss‘ Schwester sein,
die Distrikt 12 vertreten solle. Das kann sie jedoch nicht zulassen und bietet
sich selbstlos selbst als freiwilliges Tribut an. Zusammen mit dem jungen Peeta
muss sie also in die Arena steigen. Doch nur einer der 24 wird lebend
zurückkommen.
Schon bei der Ausgangslage unterscheidet sich die
Panem-Trilogie stark von Ihren geistigen Verwandten. Statt Fantasy und Magie
beherrscht hier eine düstere Zukunftsdystopie die Atmosphäre und während andere
Protagonisten übernatürliche Probleme Qualen, wirken Katniss‘ Sorgen sehr viel
realer und greifbarer. Getrennt von ihrer Familie kommt sie in einer
Trainingscamp und muss erst einmal ihr Können beweisen. Doch auch die anderen
Teilnehmer schrecken vor nichts zurück. Immer wieder kommt auch ein Hauch
Gesellschaftskritik zum Vorschein und man spürt die Kritik gegen den „Big
Brother-Voyeurismus“. Personen die plötzlich im Mittelpunkt einer ganzen
Bevölkerung stehen und zu Stars werden. Katniss hingegen hält nicht viel von
all dem und lehnt sich immer wieder gegen das System auf und spätestens in der
Arena wird sie langsam aber sicher zum Symbol einer neuen Revolution.
Die Tribute von Panem hat sicherlich seine Schwächen und vor
allem die Welt an sich und ihre Geschichte hätte meiner Meinung nach noch sehr
viel besser ausgearbeitet werden können. Doch im Gegensatz zu vielen anderen
Jugendbüchern und Filmen, wird hier an einen intelligenten Zuschauer appelliert
der auch ohne an der Hand nehmen Zusammenhänge versteht und Gedanken weiter
führt. Ja ich schiele zu dir Twilight. Während dort die Story klar und
unkompliziert um die beiden Hauptfiguren gesponnen und ja darauf geachtet wird,
dass man den Zuschauer nicht zu sehr belastet, begeistert die Tribute von Panem
mit vielen Twists und einer schonungslosen und fast brutalen Geschichte.
Spätestens nach dem Abspann des ersten Teils wird klar, dass Jugendbuch, bzw.
Film eigentlich vollkommen fehl am Platz ist.
Deshalb bekommt die Filmreihe auch eine absolute Empfehlung
von mir. Es ist schön zu sehen, dass nicht alle Filme für den Massenmarkt von
einem dummen Zuschauer ausgehen, welcher lieber dicke Emotionen statt einer
intelligenten Geschichte sehen will. Und auch der zweite Teil führt diese
Denkweise fort und hält sogar einige noch überraschendere Twists bereit.
Kritikpunkte gibt es wenige. Lediglich die verschwommene und etwas einfallslose
Konzeption der Welt halten mich davon ab jetzt schon meinen Film des Jahres zu
küren. Anschauen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich über jeden Kommentar :)