Achtung dieser Beitrag enthält möglicherweise Spoiler zur
bisherigen Storyline (ME 1 und 2).
Die Menschheit hält den Atem an, als riesige mechanische
Aliens die Erde angreifen. Keiner hatte die Gefahr erkannt. Keiner außer
Commander Claire Shepard. Sie sagte den Angriff der Reaper bereits voraus,
wurde jedoch immer wieder abgewiesen. Nicht einmal ihr Sieg über die
Kollektoren vermochte die Regierung um zu stimmen. Doch jetzt ist es zu spät.
Vom aktiven Dienst zurückgezogen erlebt Shepard den grauenvollen Angriff in
Vancouver aus nächster Nähe. Immer noch ist ihr Herz erfüllt vom Verlust ihrer
Kameradin Miranda. Gerade noch rechtzeitig schafft sie es schlussendlich in die
Normandy und flüchtet zur Citadel. Zurück bleiben die Massen. Hilflos und aufs
Ende wartend. Es liegt nun an dem Commander die Erde und die gesamte Galaxie zu
retten. Und diesmal will sie niemanden verlieren.
Nach diesem wirklich schicken Intro beginnt also das letzte
Abenteuer der Mass Effect Trilogie. Im Verlauf der Geschichte erlitt Shepard
schon einige Rückschläge, hat aber auch unzählige Erfolge zu verbuchen.
Schwerwiegende politische Entscheidungen brachten manchmal auch ihre dunkle
Seite zum Vorschein. Doch das Wohl der Massen stand immer an erster Stelle. Und
so beschließt Shepard alle verfügbaren Kräfte der Galaxie zu vereinen und die
Reaper in einem Schlag zu vernichten. Ein Vorhaben, das so manche Überraschung
bereithält. Denn Mass Effect 3 ist definitiv der Teil mit den schwersten
Entscheidungen. Freunde werden sterben und der Commander geht an die Grenzen
der Belastbarkeit.
Grundsätzlich hat sich am bewährten Spielprinzip nicht viel
geändert. Wie schon zuvor überträgt man seinen Spielstand in den Nachfolger und
kann eventuell noch kleine Veränderungen vornehmen. Man erkundet die Galaxie
mithilfe der Normandy, erforscht fremde Planeten, spricht mit seiner Crew und
baut sogar die eine oder andere Liebschaft auf. Gekämpft wird natürlich auch.
Das Kampfsystem orientiert sich wieder an den Vorgängern und bleibt weiterhin
eine gute Mischung aus RPG und Deckungsshooter. Shepard schießt oder wirft
Granaten aus der Deckung. In besonders brenzligen Situationen greift er auch
auf eine Fähigkeit oder die eines Teammitglieds zurück. Im Vergleich zum
Vorgänger wirkt das Kampfgeschehen noch einen ganzen Tick dynamischer. Shepard
läuft schneller, hat einen verheerenden Nahkampfangriff zur Verfügung und rollt
gekonnt aus dem Schussfeld der Feinde. Abseits der Action bieten die ruhigen
Orte in Mass Effect traditionell viel Geschichtliches zu erforschen und
Kleinigkeiten wie das Erwerben von Fischen fürs Aquarium.
Obwohl Mass Effect 3 grafisch durchaus überzeugen kann,
leidet die Engine leider an einigen Schwächen. Da wären zum Beispiel einige
matschige Texturen oder kurze Ruckler, vor allem in den Zwischensequenzen. Das
trügt das fantastische Gesamtbild jedoch nur leicht, denn insgesamt punktet
Bioware abermals mit tollen Licht und Explosionseffekten, einer unglaublich
interessanten und vielfältigen Umwelt und einzigartigem Charakterdesign.
Lediglich die sich zu schnell wiederholenden Frisuren und Kleidungen der NPC
störten mich ein wenig. Über jeden Zweifel erhaben sind jedoch die wenigen,
aber richtige imposanten CGI-Zwischensequenzen. Auch tontechnisch begeistert
das Sci-Fi Epos auf ganzer Linie. Die deutsche Lokalisierung bewegt sich
meistens auf gutem Niveau und musikalisch bietet der Titel von Sci-Fi Pop bis
epischen und gänsehauterregenden Orchesterstücken alles was ein Blockbuster
braucht.
Fazit: Mass Effect 3 ist das Ende einer Trilogie, die
Millionen von Spielern begeistert hat. Und das nicht ohne Grund. Die extrem
dichte Welt mit ihrer grenzenlosen Vielfalt, der tollen Inszenierung und dem
eingängigen Gameplay faszinierten mich bereits nach wenigen Stunden. Man wird
immer weiter in die Story hineingezogen und entwickelt eine Bindung zu den
Charakteren. Sämtliche Entscheidungen, die Shepard trifft, berühren auch den
Spieler. Teil 3 setzt dem ganzen dabei noch die Krone auf. Viele sehr
emotionale Momente rühren sogar gestandene Männer und das Gefühl, das man hat,
nachdem man eine tiefschürfende Entscheidung getroffen hat ist grandios. Doch
hier liegt gleichzeitig auch eine kleine Schwäche des Finales. (Ich beziehe
mich hiermit auf den Shitstorm der durch die Community ging, als das Spiel
erschien) Viele Spieler fühlten sich betrogen, da ihre bisherigen Handlungen
das Ende so gut wie gar nicht beeinflussen. Egal wie Shepard sich entschieden
hat die Galaxie zu retten: Am Ende sieht man eines von drei relativ ähnlichen
Enden. Das kann man nun so oder so sehen. Mir jedenfalls hat es gefallen, wie
Ereignisse der Vorgänger die Story oftmals zwar nicht verändern, jedoch sehr
wohl Einfluss darauf haben, wie Personen reagieren oder ein Ereignis
dargestellt wird. Und das Ende selbst fand ich als das was es ist auch nicht
schlecht. Angefangen von Emotionen, Action, Verwirrung und Drama wird alles
geboten, was das Spielerherz begehrt. Das ganze mündet schlussendlich in einem
gänsehauterregenden, wenn auch nicht individuellen Abschluss einer der größten
Sci-Fi Geschichten unserer Zeit. Mass Effect gehört ohne Zweifel mit zum
Besten, das das Science-Fiction Genre jemals hervorgebracht hat. Sei es nun
Literatur, Film oder Videospiel und überflügelt Star Wars oder Star Gate mit
Leichtigkeit.
Man darf also gespannt sein, was BioWare in Zukunft noch so
erschaffen wird. Nach dem zweischneidigen Dragon Age 2 und dem für viele
Spieler zu plumpen Ende von ME3 wird großes Erwartet und ich bin sehr gespannt
auf Dragon Age 3 oder ein Mass Effect Spin Off. Meine Wünsche sind klar: Mehr
Auswirkungen der persönlichen Entscheidungen!
In diesem Sinne verabschiede ich mich für den Moment. Ich
hoffe, ihr lest bald mal wieder und nutzt die Zeit bis zur nächsten Gereration!
Vielleicht mit der Mass Effect Trilogie?
-euer Genesis
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich über jeden Kommentar :)