Sonntag, 21. August 2016

Suicide Squad (Kino)






Und wieder steht eine Comicverfilmung ins Haus. Diesmal mit ungewohntem Blickwinkel und bekannten Schauspielgrößen wie Will Smith oder Jared Leto.


Die Welt braucht neue Helden. Doch für die geheime Taskforce X sucht sich die Regierung diesmal nicht etwa die strahlenden Kämpfer des Guten zusammen, sondern gräbt in den tiefsten Löchern der Erde um gegen potentielle Gefahren durch Metawesen zu bestehen. Storytechnisch setzt der Film einige Zeit nach dem Ende von Batman vs. Superman ein. Amanda Waller rekrutiert im Auftrag der USA bekannte Superschurken für ihre Eliteeinheit. Deadshot, Harley Quinn und Killer Croc sind nur einige Namen dieser elitären Riege. Und sie werden schneller gebraucht als gedacht. Ein unvorstellbares Übel bahnt sich seinen Weg und bald ruht das Schicksal der Welt auf den Schultern des Suicide Squads.

Der Film macht vieles richtig, aber auch einiges falsch. Doch eins nach dem anderen. Grundsätzlich hat mit der Streifen durchaus gut gefallen. Ich mochte das Setting, die Darsteller und den Soundtrack. Alle Figuren werden ansprechend eingeführt und auch Comicfremde Zuschauer bekommen einen guten Überblick über die Geschehnisse. Etwas, das man bei Dawn of Justice weniger gut gelöst hatte. Der tolle Soundtrack macht einiges wieder wett. Besonders gelungen sind zudem die Charaktere. Alle Darsteller haben sich wunderbar in ihre Figuren eingelebt und Joker Darsteller Jared Leto beweist abermals, weshalb er bereits einen Oscar sein Eigen nennt. Hier sehe ich allerdings auch ein großes Problem. Ausgehend beim Verbrecherclown. Zwar ist Letos Interpretation von Batmans Erzfeind sehr gelungen, doch fehlt mir persönlich etwas der Impact und die Relevanz dieser Figur. Dieser Faktor zieht sich leider etwas durch den gesamten Film. Immer wieder habe ich mich selbst dabei ertappt die Frage: „Warum muss ausgerechnet dieser Charakter jetzt vorkommen?“ zu stellen. Das ist keine Kritik an Schauspielern oder Charakteren. Nein vielmehr an der Story insgesamt. So ist der Joker hier neu interpretiert und sehr gelungen, aber meiner Meinung etwas irrelevant. Ein weiterer Faktor, weshalb Letos Clown niemals den Kultstatus von Ledger auch nur kratzen wird. In Nolans Batman Trilogie war der Joker einer der wichtigsten Charaktere überhaupt, der durch keine andere Figur jemals hätte ersetzt werden können. Auch in Rocksteady’s Arkham Trilogie oder anderen Batman-Ablegern war der Clown immer ein besonderer Charakter. In Suicide Squad wirkt er lediglich wie ein nettes Feature. Zwar ein wirklich toll gespieltes und überzeugendes, aber eben nur ein Feature.

Ein weiteres Problem habe ich bei den Schurken selbst. Natürlich will man zeigen, dass sie trotz ihrer Boshaftigkeit auch nur Menschen sind, dennoch nimmt der Sympathie-Wert gegen Ende etwas zu sehr die Überhand. Zumindest für einen Film über Superschurken. Hier hätte ich mir mehr Mut seitens Produzenten gewünscht. So bleibt Suicide Squad leider hinter seinen Möglichkeiten zurück.


Fazit: Suicide Squad ist vor allem sehr unterhaltsam. Der generelle Look, der Soundtrack und auch die Action. Leider wirkt der Film für mich an vielen Stellen etwas zu wirr und zusammengewürfelt. Suicide Squad kündigte sich im Vorfeld als Superheldenfilm abseits des Mainstreams an, leider fehlte des den Machern oftmals an Mut für Experimente. Es genügt eben nicht einen toll gespielten Joker in seinen Film zu mixen. So bleibt der Streifen nur ein sehr unterhaltsamer Comic-Blockbuster mir gehöriger Action und schicker Aufmachung. Genrefans können bedenkenlos reinschauen, sollten aber keine großen Überraschungen erwarten.

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