Sonntag, 30. Dezember 2012

Der Hobbit – Eine unerwartete Reise 3D (Kino)

Ich freue mich über eure Kommentare :)







Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.


Ja. Die Rede ist natürlich von „dem einen Ring“ und den Herrn der Ringe. Vor zehn Jahren entfachte Regisseur Peter Jackson nach der Vorlage von J.R.R. Tolkien im Kino ein gewaltiges und preisgekröntes Epos, das noch heute den Thron der Fantasyfilme inne hält. Die Trilogie gehört zu den erfolgreichsten und mit den meist ausgezeichnetsten Filmen aller Zeiten. 2012 versucht Jackson mit der Vorgeschichte „Der Hobbit“ an diesen gewaltigen Erfolg an zu knüpfen. Gelingt ihm dies? Oder wird die Geschichte die 1937 als Kinderbuch geschrieben wurde ein ähnliches Debakel wie der erste Teil der neuen Star Wars Trilogie?


Eine unerwartete Reise

Wir befinden uns kurz vor den Ereignissen die in dem Herrn der Ringe Trilogie behandelt werden. Der junge Hobbit Frodo weiß noch nichts von seinem Schicksal. Sein Onkel Bilbo Beutlin hat hingegen schon ein Abenteuer erlebt. Und in seinen alten Tagen beginnt er dieses Abenteuer nieder zu schreiben.

Vor über 60 Jahren war Bilbo selbst noch ein junger Halbling. Er lebt se3in friedliches Leben im Auenland. Eine grüne Landschaft mit fruchtbarer Erde. Eines Tages bekommt er Besuch von einem groß gewachsenen Mann in grauem Gewand. Kenner wissen natürlich sofort: Das kann nur Gandalf sein. Noch sagt er nicht was er mit dem kleinen Hobbit vorhat. Doch schon einige Tage nach seinem Besuch findet sich eine ganze Truppe Zwerge in Bilbos kleinem Haus ein. Ohne jede Vorwarnung plündern sie förmlich seine Essensvorräte und veranstalten ein munteres Fest. Dann schlägt die Stimmung um. Gandalf weiht ihn in seine Pläne ein. Die 13 Zwerge, angeführt vom rechtmäßigen Thronerben Thorin Eichenschild, wollen zum Berg Erebor. Jener einsamer Berg der vor Jahren die Heimat der Zwerge war. Jetzt herrscht dort ein fürchterlicher Drache, dessen Feuer alles verschlingt. Ziel dieser Expedition ist es, das Schuppenwesen zu vertreiben und die Heimat wieder zu erlangen. Doch das können die Zwerge nicht ohne einen leichtfüßigen Mitstreiter. Hier kommt Bilbo ins Spiel. Erst sträubt er sich. Doch schon bald soll der Abenteuergeist in ihm erwachen und die Reise seines Lebens beginnt.

Natürlich wird der Weg zum Erebor alles andere als einfach. Trolle, Orks, Finsternis. An vielen Punkten droht das Abenteuer zu scheitern und mehr als einmal muss Bilbo über sich hinaus wachsen. Die Truppe zieht über schmale Bergpfade, weite Landschaften und tiefe Wälder. Stats ihr Ziel vor Augen. Doch neben all dem droht etwas anderes, etwas Düstereres die Welt in ihren Bann zu ziehen. Noch weiß Gandalf nicht, dass dies später zu den Ereignissen in der Herr der Ringe Trilogie führen wird. Und ein episches Abenteuer wartet bereits.


Was ist neu? Was ist anders?

Natürlich drängt sich die Frage auf in wie weit sich der Hobbit und die Herr der Ringe Filme ähneln. Nun. Diese Frage ist nicht ganz einfach zu erklären. Eine unerwartete Reise basiert eigentlich auf einem Kinderbuch. Deshalb ist die allgemeine Stimmung im Film oft auch eine ganz andere als in der ursprünglichen Trilogie. Hier ist vieles noch etwas lockerer und es gibt einige lustige Szenen. Auch wenn einige etwas deplatziert und albern wirken stört das im Film nicht großartig. Nicht-Genrefans freuen sich vielleicht über etwas Auflockerung. Die neue Technik mit 48 Bildern pro Sekunde hat sich für mich nicht großartig bemerkbar gemacht. Die Bilder wirken insgesamt etwas detaillierter und in hektischen Situationen verschwimmt das Bild weniger. Der 3D Effekt war in Ordnung, aber haut niemanden um.

Die Inszenierung an sich ist natürlich nicht ganz so episch und brachial wie in Jacksons erster Trilogie. Das ist jedoch ganz einfach auf die Vorlage zurück zu führen. Trotzdem gibt’s reichlich Action und Dramatik. Vor allem in den Erzählungen vergangener Tage wird nicht mit epischen Momenten gespart. Ansonsten kann man dem Hobbit eigentlich nichts vorwerfen. Peter Jackson hat es wieder einmal geschafft die atemberaubende Atmosphäre von Mittelerde perfekt ein zu fangen und eine wunderbare und mitreißende Geschichte zu erzählen. Eine der besten Szenen war natürlich das Aufeinandertreffen von Bilbo und Gollum. Genial! So vergehen die fast drei Stunden wie im Flug. Zurück bleibt der beste Fantasy Film seit „Die Rückkehr des Königs“


Fazit: Peter Jackson ist gelungen woran Star Wars gescheitert ist. Ein Sequel, das von Anfang an überzeigt und Lust auf mehr macht. Eine unerwartete Reise führte mich erneut in die fantastische Welt von Mittelerde. Kein anderer Film vermag es so hervorragend die reale Welt aus zu blenden und in ein anderes Reich ein zu tauchen. Hier stimmte fast alles. Lediglich einige alberne Szenen störten mich ein wenig. Ansonsten kann ich den Film nicht nur Genrefans empfehlen, sondern eigentlich allen Leuten die in eine andere, eine ferne Welt reisen möchten. Mittelerde wartet mit all seinen Facetten und tiefgründigen Geschichten. Ich wäre sogar noch eine weitere Stunde sitzen geblieben und kann den nächsten Teil eigentlich schon gar nicht mehr erwarten. Der Hobbit – Eine unerwartete Reise ist für mich der beste Film im Fantasygenre seit zehn Jahren. Und die Macher von Kollegen wie Narnia und Co werden es sich jetzt bestimmt zweimal überlegen ob sie in den nächsten Jahren weitere Ableger ins Kino bringen, oder erst einmal abwarten. Denn gegen J.R.R Tolkiens Meisterwerk, ausgeführt durch Regisseur Peter Jackson, haben diese Filme jetzt schon verloren.

In diesem Sinne: Geht ins Kino wenn ihr ihn noch nicht gesehen habt und freut euch an der dichten Atmosphäre. Jetzt stört eigentlich nur noch, dass der zweite Teil ein ganzes Jahr entfernt liegt.
-euer Genesis
 

Montag, 24. Dezember 2012

Frohes Fest und schöne Feiertage

Ich freue mich über eure Kommentare :)


Hey ihr lieben Leute. Das Jahr ist fast zu Ende und die letzten Festtage des Jahres sind im vollen Gange :-) Ich wünsche euch allen eine gute Zeit und natürlich viele gute Spiele zu Weihnachten! Rechtzeitig zum neuen Jahr gibt's dann natürlich meinen Jahresrückblick. Ich freue mich natürlich wie immer über jeden Besucher.

Noch ein schönes Fest und entspannte Feiertage.
-euer Genesis

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Playstation All-Stars Battle Royale (PS3)

Sony lässt seine Recken im Kampfturnier aufeinander los. Kann das gut gehen? Und wie schlägt sich der Brawler im direkten Vergleich zum Vorbild und Konkurrent Super Smash Bros.?

Ich freue mich über eure Kommentare :)




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Auf Helghan herrscht Krieg. Schüsse fallen, überall Explosionen. Plötzlich zerschneidet eine brennende Klinge die Luft. Der grimmige Kampfgrieche Kratos schnetzelt sich durch seine Feinde. Doch diese geben nicht so schnell bei. Blitzschnell kontert Cyber-Ninja Raiden die stählernen Hiebe seines Gegners mit seinem Katana. Doch keine Zeit um aus zu ruhen. Augenblicke später schnappt sich die fette Prinzessin einen Raketenwerfer und befördert die Widersacher in einem Feuerball über das Schlachtfeld. Doch alle drei haben ihre Rechnung ohne den kleinen Sackboy gemacht. Urplötzlich und ohne Vorwarnung verwandeln sich Kratos, Raiden und die fette Prinzessin in Preisblasen. Ohne zu zögern befördert der Sackling sie durch eine einfache Berührung ins virtuelle Nirvana. Alltag bei den All-Stars.


Das ganze erinnert nicht nur irgendwie, sondern sogar sehr stark an Nintendo’s Super Smash Bros. Und ehrlich gesagt spielt es sich auch ähnlich. Doch es gibt auch einige essentielle Unterschiede.


Erst einmal zum Hauptmenü. Zur Verfügung stehen typische Spielmodi wie Arcade, Training oder Versus-Modus. Auch ein Online-Part ist natürlich mit dabei. Im Arcade-Modus stürzt sich ein Spieler in die Geschichte eines Helden die sporadisch durch einige Artworks erzählt wird. Eine zusammenhängende Geschichte gibt es leider nicht. Genrestandard eben. Doch das wichtigste an einem Beat’em up sind natürlich die Kämpfe selbst.


Hat man sich erst einmal für einen der 20 Kämpfer entschieden – zu Verfügung stehen unter anderem Kratos, Raiden, Fat Princess, Sackboy, Dante, Big Daddy, Nathan Drake oder Sir Daniel aus Medieval – wählt man noch eine der 14 Stages die alle an bekannten Playstation-Spielen angelehnt sind. Der Kampf kann beginnen. Ähnlich wie bei Super Smash Bros. sind bis zu vier Spieler gleichzeitig im Getümmel. Gesprungen wird mit X. Viereck, Dreieck und Kreis entfachen zusammen mit einer Richtungstaste jeweils unterschiedliche Angriffe. Das kennt man bereits von SSB. Auch Gegenstände erscheinen regelmäßig. Blocken, Greifen und Ausweichen funktionieren natürlich auch bei den Allstars.


Die Stages sind alle sehr unterschiedlich und verändern sich mit der Zeit. Per Cross-Play sind auch Matches gegen PSVita-Spieler möglich!



Doch jetzt zum ersten großen Unterschied: Anders als bei Nintendo’s Klopperei gibt es bei Sony tatsächlich fixe Kombos die man sich einprägen kann. Wie in einem richtigen Beat’em up eben. Der zweite große Unterschied ist die Art Kämpfe zu gewinnen. Während man bei Smash Bros eine Prozentanzeige in die Höhe treibt um seinen Widersacher von der Kante zu stoßen füllt man in Playstation All-Stars Battle Royale (Ja ich weiß, der Name ist bekloppt ;)) seine eigene AP-Anzeige mit Angriffen. Je länger das Kombo, desto mehr AP gibt’s als Belohnung. Ist die Leiste gefüllt steht ein Super-Angriff mit R2 zur Verfügung der dem Gegner sein Leben kostet. Füllt man die Leiste hingegen weiter verbessert sich der Move sogar noch. Level 2 oder 3 Angriffe sind noch um einiges mächtiger. Vor allem die letzte Stufe bringt einen oder mehrere sichere Kills. Nach dem Kampf erhält man Erfahrungspunkte und levelt somit seinen Lieblingscharakter. Dies schaltet zusätzliche Kostüme, Intros, Outros, Hintergründe oder Symbole frei. Insgesamt funktioniert das Kampfsystem sehr gut und wird Beat’em Up Veteranen durch die Kombos wahrscheinlich eher zufriedenstellen als SSB.


Die Grafik ist an sich durchaus gelungen. Dennoch gibt’s von meiner Seite einige Einwände. Überall im Spiel gibt es unschöne Kleinigkeiten zu beobachten. Auch manche Figuren wirken. Naja ich sag jetzt mal hässlich. Zumindest im direkten Vergleich zur Vorlage. So sehen Kratos oder Nathan Drake bei weitem nicht so fantastisch aus wie in ihren eigenen Spielen. Figuren die aus älteren Spielen kommen, wie Sir Daniel aus Medievil sehen wiederum sehr gut aus. Die Animationen sind auch alle gelungen. Trotzdem sind sie nicht so detailliert und schön an zu sehen wie die aus SSBB. Manche Bewegungen wirkten teilweise abgehakt oder aufgesetzt. Auch das ganze Menü wirkt im Vergleich zu Nintendo lieblos und zusammengeschustert.

Zum Sound gibt’ hingegen nicht viel zu sagen. In den Stages erklingen die Melodien aus den Spielen und alle Charaktere haben Originalsprecher. Das einzige das vielleicht etwas seltsam wirkt, ist die Tatsache, dass manche Figuren deutsch, andere japanisch oder englisch reden. Im Endeffekt stört das aber nicht großartig.


Little Big Planet und Buzz auf einer Stage. Während das Chaos herrscht stellt der Moderator Fragen zu verschiedenen Spielen. Bei richtiger Antwort gibt's Belohnungen.



Der direkte Vergleich: PSASBR vs SSBB


Eine direkte Gegenüberstellung ist natürlich naheliegend. Wie schneidet Sony nun gegenüber Nintendo ab?


Grafik: Natürlich ist die Grafik, rein objektiv gesehen, bei Sony besser. Andererseits wirkt Smash Bros wesentlich homogener und wie aus einem Guss. Das fehlt bei den All-Stars leider etwas. Unentschieden.

Sound: Beide Spiele haben tolle Sounds, originale Sprecher und Soundtracks. Doch allein durch den gigantischen Umfang von über 200 Songs bei Super Smash Bros liegt Nintendo hier ganz klar vor. 1 Punkt für Nintendo.

Charakter und Stageauswahl: Sony schickt 20 Kämpfer in die virtuelle Arena. Nintendo hält mit gut doppelt so vielen dagegen. Auch bei der Auswahl an sich wirkt Brawl viel homogener. Die Kämpfer passen einfach besser zueinander. Es kommt eben  immer noch komisch vor, wenn der ultrabrutale Kratos, der eigentlich Blutfontänen entfacht, auf den kleinen Sackboy eindrischt. Auch wurden bei Sony viele Figuren vergessen die die Playstation so groß gemacht haben. Crash Bandicoot, Spyro oder Final Fantasy. Aber das kann natürlich auch bei den Lizenzen liegen. Beide Spiele sind keine Paradebeispiele für Balancing. Aber bei SSBB gibt es keinen Charakter der wirklich unterlegen oder übermächtig wäre. Spätestens mit Items und verrückten Stages, von denen es bei Nintendo auch viel mehr gibt, kann sich die Situation schnell ändern. Gegen Kratos ist als Sackboy zB kein Kraut gewachsen. Man muss sich als Kriegsgott schon verflucht dämlich anstellen um zu verlieren. Ganz klarer Punkt für Nintendo.

Kampfsystem: Beide Systeme haben ihre Vorteile. Sony punktet mit vorgefertigten Kombos und mehrerer Spezialattacken. Nintendo mit Mindgames und einer höheres Geschwindigkeit. Jedes Spiel wird seine Liebhaber finden. Doch ich muss sagen, dass ich immer noch Nintendo bevorzuge. Eigentlich aus ganz banalen Gründen. Bei Sony kann man zB keine Items im Sprung aufnehmen oder werfen. Auch das Greifen eines Feindes funktioniert nicht immer optimal. Als Dauerspieler kann man sich bei Brawl viel tiefer hineinfuchsen als bei den Allstars. Deshalb Punkt für Nintendo.

Einzelspieler: Tja. Bei Sony bekommt man Genrestandardkost serviert. Arcade-Modus, Training, keine richtige Story, etc. Nintendo hat sich da wesentlich mehr bemüht. Ist der Stoy-Modus jetzt auch nicht „wirklich“ innovativ, so bietet er zumindest eine einigermaßen spannende Handlung und Abwechslung. Auch nebenbei gibt’s durch Missionen oder Minigames bei Nintendo einfach mehr. Ein weiterer Punkt für die Smash Bros.

Multiplayer: Offline unterscheiden sich die Modi kam. Wer hingegen gerne Online sielt hat bei Sony die besseren Karten. Die Wii ist eben einfach keine Online-Konsole. Punkt für Sony.


Endstand: 5:2 für Nintendo.



Fazit: Sony All-Stars Battle Royale ist ein tolles Spiel. Keine Frage. Doch im direkten Vergleich zur Konkurrenz von Nintendo verliert der Brawler eindeutig. Weniger Umfang, weniger Charme und eindeutige Balancingprobleme. Die Entwickler haben viel richtig, aber auch einiges falsch gemacht. Es ist erfreulich zu sehen, dass das Spiel trotz des eindeutigen Vergleichs dennoch viele eigene Ideen einbaut. Wie das Hybrid Kampfsystem aus Brawler und klassischem Beat’em up. Alteingesessene Fans von Super Smash Bros, wie ich werden auf jeden Fall ihren Spaß mit dem Spiel haben. Aber zur echten Alternative wird es dadurch noch lange nicht. Für PS3-Spieler die schon immer einen Party-Brawler haben wollten ist Sonys Geplänkel trotzdem eine gute Sache.

Jetzt heißt es weiterentwickeln! Wollen die Jungs von Superbot wirklich mit Smash Bros mithalten müssen sie sich so schnell wie möglich Verbesserungen für einen potentiellen Nachfolger überlegen. Denn spätestens wenn das nächste Super Smash Bros auf der Wii-U und dem 3DS erscheint sieht Sonys Prügelorgie schnell richtig alt aus. Sollten sie es hingegen wirklich schaffen ein anständiges Balancing und mehr Charaktere ein zu bauen, könnte wirklich was daraus werden! Ich würde mich auf jeden Fall darüber freuen.


In diesem Sinne: Viel Spaß beim Kloppen
-euer Genesis

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Assassin's Creed III (PS3)

Ich freue mich über eure Kommentare :)





Im Herbst 2007 erschuf Publisher Ubisoft mit dem ersten Teil von Assassin’s Creed ein völlig neues Franchise. Mit Erfolg. Die Kritiken waren allesamt recht gut und somit war der Weg zur Serie geebnet. An mir ging der Titel größtenteils vorbei. Einfach aus dem Grund, weil ich noch nicht im Besitz einer PS3 war.

Zwei Jahre später. Nun war nicht mehr Altair, sondern der Italiener Ezio Auditore da Firenze, im Italien der Renaissance, die Hauptfigur des Spiels. Die Kritiker überhäuften den Titel mit Loorbeeren und auch ich sollte einige Monate später in den Genuss dieses fantastischen Videospiels kommen. Es folgten Jahr für Jahr die zwei weiteren Teile der Ezio-Trilogie. Insgesamt boten diese nur wenig neues und bei Revelations hatte ich fast schon mein Sättigungsgefühl erreicht. Ein kurzer Moment der Enttäuschung machte sich breit.

Nun lag es an Assassin’s Creed 3 wieder zur alten Höhe der Serie zurück zu kehren. Doch schafft Ubisoft das? Und beendet der dritte Teil die Saga um Templer, Assassinen und den ewigen Konflikt zwischen gut und böse?

Der Wald ist äußerst atmosphärisch und macht auch optisch was her


Requiescat in Pace


Die Entwickler beerdigen den in Ehren ergrauten, und von mir sehr lieb gewonnenen, Ezio Auditore. Ein neuer Held mit neuem Setting muss her! Und auch die Geschichte um Desmond geht weiter. Wieder steigt er in den Animus und beginnt sein nunmehr fünftes Abenteuer.


Wir befinden uns mitten im London des 18. Jahrhunderts. In einer Oper ist es als Haytham Kenway unsere Aufgabe eine Zielperson zu eliminieren. Als echter Profiattentäter klettere ich natürlich ungesehen über die Wände und hinter der Bühne vorbei an mein Ziel. Haytham tötet den Mann und nimmt sein merkwürdiges Amulett an sich. Nun beginnt seine Reise in die Kolonien nach Amerika. Haytham ist nicht der finale Hauptheld von AC 3. Nein. Erst dessen Sohn soll diesen Titel tragen. Doch bis dahin vergehen schon einige Stunden. Nach diverser kleiner Zeitsprünge ist es dann endlich soweit. Man schlüpft in die virtuelle Haut des Halb Brite, Halb-Indianers Ratohnhakéton oder später: Connor Kenway.



 
Ein neues Zeitalter


In jungen Jahren lernt man die typischen Spielelemente von Assassin’s Creed kennen, welche Serienveteranen schon verinnerlicht haben. Doch neben viel Altbekannten kommen auch sehr viele neue Dinge hinzu. Connor kann, anders als sein Vater und seine Ahnen, über Bäume klettern. Auch Tiere kann man jagen. Und neue Waffen wie Bogen, Tomahawk oder Wurfpfeil sind natürlich auch mit dabei. Schon nach kurzer Zeit zeichnet sich eine spannende Geschichte ab. Die Briten bedrohen die Existenz der naturverbundenen Ureinwohner und Connor macht es sich zur Aufgabe die Eindringlinge zu vertreiben.


Assassins Creed 3 lässt sich sehr viel Zeit seine Figuren einzuführen und nach einem langen Training verschlägt es den Halb-Indianer schließlich nach Boston und New York. Die Story ist sehr vielschichtig und versteht es wie gewohnt sehr viele geschichtliche Persönlichkeiten, Orte und Geschehnisse, perfekt mit ein zu beziehen. So nimmt man unter anderem an der Schlacht von Lexington oder sogar der berühmten Boston Tea Party teil. Alles Ereignisse die schlussendlich zum Unabhängigkeitskrieg der USA führten. Dabei steht Connor zwar auf der Seite der Patrioten, dies bedeutet jedoch nicht, dass das Spiel sehr patriotisch und Amerika-verherrlichend ist wie andere Titel. Allgemein ist es den Entwicklern diesmal richtig gut gelungen nicht alles schwarz und weiß darzustellen. Selbst die Templer wirken in einigen Momenten nicht eindeutig „böse“.


Die Geschichte wird über weite Strecken ziemlich spannend erzählt. Und nach der Story-Enttäuschung von Revelations befindet sie sich wieder auf dem Niveau von AC2. Vor allem am Schluss gewinnt sie mächtig an Fahrt und einige Wendungen zauberten einen überraschten Ausdruck auf mein Gesicht. Auch Desmond bekommt endlich einen würdigen Anteil am Spiel. So steuert man ihn durch einige Missionen der Neuzeit und erlebt den Konflikt mit seinem Vater aus erster Hand.

Das Klettern in den Bäumen funktioniert ziemlich gut und wirkt nicht aufgesetzt. Auch wenn man manchmal etwas eingeschränkt ist.

Eine lebendige Welt


Eins ist klar: Die Reihe lebte schon immer von ihrer fantastischen und sehr gut dargestellten Welt. Das soll diesmal nicht anders sein. Die zwei Städte New York und Boston strotzen nur so von Leben. Auch wenn hier natürlich, die von mir so geliebten alten Bauwerke (Basilica San Marco, Haggia Sofia, etc.), auf der Strecke bleiben. Dafür gibt es das sogenannte Grenzland. Ein riesiges Wald- und Wiesengebiet mit jeder Menge Jagdbeute und Nebenbeschäftigungen.


Nicht ganz neu ist die Davenport-Siedlung. Wie schon Monteriggioni in AC2 stellt diese Siedlung eine Art "Heimbasis" dar. Zu Beginn des Spiels gibt es hier noch nicht viel. Lediglich ein altes Landhaus und jede Menge Wald. Doch dies sollte man schnell ändern. Hier wird es zu Connors Aufgabe eine Infrastruktur zu erschaffen. Immer wieder trifft man in den beiden Städten auf spezielle Personen die nach einer kleinen Mission in die Siedlung ziehen. So "sammelt" man verschiedenste Handwerker und erledigt auch weiterhin Aufträge für sie um ihnen zu helfen ihr Heim zu verbessern. Schlussendlich erhält man somit eine lebendige und äußerst ansehnliche Gemeinde aus interessanten Charakteren mit eigenen Geschichten die man gern mal im Vorbeigehen aufschnappt. Hier hat man tatsächlich das Gefühl mit echten Menschen zusammen zu leben. Toll!


Die Grafik basiert noch immer auf der alten Engine, hat sich aber trotzdem sichtlich verbessert. Die Weitsicht ist super, die Wettereffekte und vor allem das Spiel mit dem Licht sind sehr gut gelungen. Die Animationen sind wie gewohnt sehr gut und dank komplett neuer Bewegungen wirkt Connor auch nicht wie ein „neuer Ezio“. Eigentlich gibt’s nicht viel zu meckern. Lediglich hässliche Schattenwerfung und so manche matschige Texturen sind mir negativ aufgefallen. Und auch die Umgebung braucht zumindest bei einer Schnellreise oft viel zu lange um sich auf zu bauen.



Fluch der Karibik und die alte Meute


Schon im Vorfeld sorgten die pompös anmutenden Seeschlachten für Aufsehen. Etwa in der Mitte des Spiels erhält Connor das Kommando über die Aquila. Ein altes, aber immer noch beeindruckendes Schiff das sich mit ein bisschen Kleingeld auch ordentlich aufrüsten lässt.


In den Missionen selbst ist Geschick gefragt. Man dirigiert durch enge Buchten, weicht heranfliegenden Kanonengeschossen aus und bonbardiert feindliche Schiffe mit unterschiedlichenWaffen. Vorallem der Seegang und die Steuerung ist den Entwicklern hervorragend gelungen. Un es hat mich wirklich umgehauen als die erste Riesenwelle auf stürmischer See drohte mein Schiff zu versenken.


Natürlich sind auch wieder die altbekannten Assassinen-Rekruten mit von der Partie. Doch diesmal werden die nicht mit gesichtslose Klon-Figuren besetzt. Vielmehr ist jeder Rekrut einzigartig und hat eine eigenen Geschichte. Bevor sie sich dem Spieler jedoch anschließen müssen erst die jeweiligen Bezirke der Städte befreit werden.
Die Seekämpfe gehören zum Beeindruckendsten das Assassin's Creed 3 zu bieten hat.


Das alte Spielgefühl?


Jein würde ich meinen. Assassin’s Creed 3 ist ein waschechtes Assassin’s Creed. Das steht fest. Doch schon vom ersten Moment an wirkt das Spiel auch gleichzeitig völlig neu und anders. Und das ist auch gut so! Angefangen von der Architektur, über die Sprache, bis hin zur Musik bietet der dritte Teil nun endlich mal wieder etwas Neues und frisches. Zudem ist es den Entwicklern gelungen das Volk der Indianer realistisch zu zeigen. Also nicht als Kriegsschreie brüllendes Volk, sondern als Opfer der Kolonialisierung.

Die neuen Spielelemente fügen sich allesamt hervorragend in den Spielfluss ein und unterstützen die Glaubwürdigkeit der tollen Welt. Die lebhafte Siedlung, die beeindruckenden Seekämpfe und das neue Kampfsystem. Auch die Missionen sind insgesamt recht abwechslungsreich und bieten nebenAttentaten über Schlägereien, Verfolgungen und Belauschen auch einige ausgefallenere Ziele.



Die Bugs


Kein Spiel ist perfekt klar. Auch Assassins Creed 3 hat so seine Probleme. Ich habe den kompletten Durchgang mit der 1.0 Version gespielt und hatte eigentlich keine "gravierenden" Fehler. Zumindest nichts das mich in meinem Vorankommen behindert hätte. Seltene KI-Aussetzer, Physik-Probleme oder Bugs bei den Texturen laufen einem aber dennoch etwas häufiger über den Weg. Meistens fallen sie jedoch nicht arg ins Gewicht. Nur am Ende des Spiels bei den Nebenaufgaben scheint es einige Probleme zu geben, aber wahrscheinlich wurden diese bereits durch diverse Updates ausgemerzt.


Das Kampfsystem wurde komplett überarbeitet und orientiert sich jetzt an den beiden Batman Spielen. Nur eben einen guten Tick einfacher.

Multiplayer


Der Mehrspieler-Part orientiert sich größtenteils am Vorgänger. Natürlich gibt's auch einige Neuerungen wie den Wolfsrudel-Modus. Ansonsten werden die traditionellen Matcharten durch neue Charaktere, Maps und Ausrüstungen ergänzt. Das kennt man schon und es funktioniert immer noch so gut wie schon in Revelations.





Fazit: Assassin's Creed 3 hat sich eindeutig bewehrt und ist ein mehr als würdiger Nachfolger. Ein toller Hauptcharakter in einer großen, stimmigen Welt die einen bis zu 50 Stunden lang in den Bann ziehen kann. Unzählige Nebenbeschäftigungen und Minispiele, variantenreiche Aufgaben und eine meistens spannende Story. Ich hatte große Freude an Assassin's Creed 3 und bin wirklich mehr als zufrieden über die Neuerungen. Einige scheinen dennoch enttäuscht. Warum weiß ich leider nicht. Vielleicht war die Erwartungshaltung einfach zu hoch. Ich für meinen Teil kannte nur den Reveal-Trailer und einige Screenshots und war sehr angetan. Also: Wer die anderen Teile gespielt hat muss sowieso zuschlagen. Serienneulinge sollten vielleicht lieber bei Teil 2 beginnen, da sonst einfach zu viel von der tollen und komplexen Handlung auf der Strecke bleibt.


Und jetzt viel Spaß beim Meucheln.



-euer Genesis