Montag, 14. November 2016

Dr. Strange (Kino)



Dr. Stephen Strange ist einer der besten Neurochirurgen des Landes. Er liebt seine Arbeit ebenso wie die Erfolge, die er dadurch feiert. Sein Leben dreht sich nur um Ruhm, Herausforderung und eiskalte Kalkulationen. Doch dies alles ändert sich, als er nach einem schweren Autounfall mit zitternden Fingern erwacht. Unfähig seine Berufung weiter auszuüben verfällt er in Wut und Resignation. Ein Hinweis führt ihn ans andere Ende der Welt. Dort angekommen eröffnet sich ihm bald eine ungeahnte fremde Welt voller Illusion, Magie und Finsternis. Bald findet er sich mitten wieder in einem übernatürlichen Kampf fürs Gute. Seine eigenen Motivationen stehen ihm dabei jedoch manchmal im Weg.

Die Comicverfilmung aus dem Hause Marvel macht vieles richtig. Wieder erwartet uns ein typischer Marvel-Streifen mit hochpolierter Optik, jeder Menge Action und einem guten Schuss Humor. Die Marvel-Formel sozusagen. Strange selbst ist durch Benedict Cumberbatch hervorragend inszeniert. Er ist weder strahlender Superheld, noch zwiespältiger Antiheld, sondern irgendetwas dazwischen. Die anderen Charaktere bleiben meist etwas im Hintergrund, sind aber ausreichen beschrieben. Auch wenn ich mir persönlich hier noch etwas mehr Liebe zum Detail gewünscht hätte. Richtig übel sieht es hingegen beim Gegenspieler aus. Dieser bleibt blass, farblos und ohne Motivation. Und das obwohl dieser durch den eigentlich sehr charakterstarken Mads Mikkelsen (Hannibal) dargestellt wird. Nicht auszusetzen gibt’s hingegen bei der Optik. Gewaltige Effekte und fremdartige Bilder im Stile von Inception unterhalten prächtig.


Fazit: Dr. Strange ist ohne Frage eine der besseren Comic-Adaptionen der letzten Jahre. Zum einen haben wir einen wirklich interessanten Hauptcharakter, zum anderen die doch etwas ausgefallenere Story und die tollen Effekte, die sich noch einmal von der Masse abheben. Wären die Macher jedoch noch mehr auf die Figuren und vor allem auch auf den Charakter des Antagonisten eingegangen, so hätte der Streifen noch weitaus mehr Potential gehabt. Dennoch sollte man sich den Film als Fan von großem Blockbuster-Kino nicht entgehen lassen, denn in dieser Kategorie gehört Dr. Strange ohne Frage zu den Top-Titeln dieses Jahres.

Mittwoch, 9. November 2016

Uncharted 4 (PS4)





Einer der größten Helden des Playstation 3-Zeitalters feiert mit dem vierten Teil den Abschluss seiner Geschichte. Die Rede ist natürlich von Nathan Drake. Den Indiana Jones der Moderne. Er hangelte sich bereits durch Dschungel, rätselte sich durch antike Ruinen, kletterte im Himalaya und schoss sich seinen Weg durch die Wüste. Nun schickt Ausnahmestudio Naughty Dog den Actionhelden zum letzten Mal ins Rennen.
 
Nates Glanzzeiten liegen hinter ihm. Nachdem er im dritten Teil mit seiner Vergangenheit konfrontiert wurde, lebt er nun mit seiner Frau Elena ein bodenständiges Leben als Taucher. Doch in ihm steckt immer noch dieses Verlangen. Diese Inbrunst nach Abenteuern spürend verliert er sich immer wieder in Tagträumen. Doch diese Zeiten sind vorbei. Elena zuliebe. Alles ändert sich jedoch, nachdem sein tot geglaubter Bruder Sam in seiner Firma auftaucht. Gemeinsam brechen sie gezwungenermaßen zu ihrem größten Abenteuer auf. Die legendäre Piratenkolonie Libertalia, welche sie seit ihrer Jugend suchten. Doch hinter dem Piraten El Dorado sind weitaus mehr Leute her, als gedacht. Alte Bekannte, Rivalen und gefährliche Gestalten stellen sich ihnen in den Weg und Nate wird nicht nur auf eine körperliche, sondern auch auf psychische und vor allem emotionale Weise geprüft.

Zur Optik des Spiels kann ich ehrlich gesagt gar nicht viel sagen, außer dass sie brillant ist. Die bildgewaltige Kulisse und die unglaublich detaillierte Umgebung ließen mich gefühlte Stunden allein im Foto-Modus verbringen. Jede Kameraeinstellung ein potentieller Wallpaper. Mit das Beste, was ich in Sachen Optik bisher sehen durfte. Nicht nur auf Konsole. Der Soundtrack ist wie immer grandios und reiht sich in die bestehende Riege der OSTs ein. Im Vergleich zu den Vorgängern bietet der Score jedoch auch viele langsame, fast schon melancholische Stücke. Die deutsche Lokalisierung ist ohnehin top.

Wo wir auch schon in Sachen Ruhe sind. Nachdem die ersten drei Teile waschechte Hollywood Action Kracher sind, spürt man im vierten Teil stark den Einfluss des überaus erfolgreichen und grandiosen The Last of Us. Die Charaktere sind viel gezeichneter, haben mit sich selbst und ihren Beziehungen zu kämpfen. Allgemein ging die Qualität im Bereich Storytelling und Charakterdesign noch einmal einen gehörigen Schritt hinauf. Denn tatsächlich sind es die ruhigen Passagen, die in denen etwas Nate und Elena über ihre Beziehung sprechen oder in denen die Brüder Drake die Vergangenheit Revue passieren lassen, die das Spiel ausmachen. Selten fühlte ich mich emotional so von Nates Abenteuern mitgenommen.

Doch natürlich kann sich auch das Gameplay sehen lassen. Das gewinnt zwar keine Innovationspreise, bietet jedoch den üblichen Mix aus Deckungs-Shooter, Geschicklichkeit und Rätseln den man erwartet. Das alles funktioniert besser als in allen anderen Teilen und mit vielen Kleinigkeiten und neuen Features wie dem Seil fügt sich das Spielgefühl optimal in die Geschichte ein. Man hat nun sogar die Möglichkeit vielen Kämpfen aus dem Weg zu gehen. Für schleichaffine Gamer top!


Fazit: Uncharted 4: A Thief‘s End ist nicht nur von der technischen Seite ein absoluter Meilenstein der PS4-Ära. Vor allem die packende Geschichte und die interessanten Charaktere machen den aktuellsten Teil der Uncharted-Reihe zum meiner Meinung nach Besten. Hiermit hat sich Naughty Dog erneut selbst übertroffen. A Thief’s End ist nicht nur ein grandioses Erlebnis, sondern auch der eindrucksvolle Abschluss einer epischen Geschichte um Abenteuer, Loyalität und letztendlich Glück. Danke liebes Entwicklerteam für dieses Meisterwerk! Goodbye Nate. Die Zeiten der Abenteuer waren wunderbar. Vielleicht sehen wir dich eines Tages als Nebencharakter wieder. Ein absolutes PS4-Must Have das man nicht verpassen darf!